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Nordkorea hat in den vergangenen Monaten mehrere Raketen abgefeuert – zu Testzwecken.

© AFP/str

Ausbau des Atomprogramms: Nordkorea feuert erneut Rakete ins Meer ab

UN-Sanktionen schrecken das Land nicht von Raketentests ab – es dürfte diese gar nicht ausführen. Südkorea zeigt sich "besorgt".

Die selbst erklärte Atommacht Nordkorea hat nach Angaben zweier Nachbarländer erneut eine Rakete zu Testzwecken abgefeuert. Bei dem Geschoss, das ins Meer stürzte, habe es sich offensichtlich um eine ballistische Rakete gehandelt, teilte der Generalstab des südkoreanischen Militärs am Mittwoch mit. Der Nationale Sicherheitsrat zeigte sich bei einer Dringlichkeitssitzung "besorgt" über den Start, wie das Präsidialamt in Seoul erklärte.

Auch die japanische Regierung sprach von einer augenscheinlich ballistischen Rakete. Es sei "wirklich bedauerlich, dass Nordkorea seit letztem Jahr kontinuierlich Raketen gestartet hat", sagte er vor Journalisten. Die japanische Regierung analysiere den Vorfall, einschließlich der Flugbahn und der Anzahl der abgefeuerten Raketen. UN-Resolutionen untersagen dem politisch weitgehend isolierten Nordkorea einen Test mit solchen Raketen, die je nach Bauart auch einen atomaren Sprengkopf tragen können.

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Um welchen Raketentyp es sich genau handelte und wie weit sie flog, war zunächst unklar. Den Angaben des südkoreanischen Militärs zufolge wurde die Rakete am Morgen (Ortszeit) von einer landgestützten Plattform abgeschossen und flog in Richtung des Japanischen Meers. In enger Zusammenarbeit mit den USA werde die Lage mit Blick auf mögliche weitere Raketentests durch Nordkorea genau beobachtet, hieß es.

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Im vergangenen Jahr hatte Nordkorea eigenen Angaben zufolge unter anderem erfolgreich Marschflugkörper mit großer Reichweite getestet und von einem Zug aus Kurzstreckenraketen abgefeuert. Außerdem soll eine neu entwickelte Hyperschallrakete getestet worden sein. Raketen dieses Typs können wegen ihrer großen Geschwindigkeit nur schwer abgefangen werden.

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Zuletzt hatte Nordkorea im Oktober eine ballistische Rakete getestet, die nach damaligen Berichten der staatlichen Medien eine Rakete „neuen Typs“ war, die von einem untergetauchten U-Boot abgefeuert werden kann. Experten vermuteten, dass es sich um ein Modell mit geringer Reichweite handelte.

Nordkorea testet regelmäßig Raketen unterschiedlichen Typs. Die kommunistische Führung in Pjöngjang treibt dabei seit Jahren vor allem die Entwicklung von Raketen voran, die mit Atomsprengköpfen ausgerüstet werden können. Das Land ist deswegen harten internationalen Sanktionen unterworfen. Die Entwicklung umfasst auch Langstreckenraketen, die das Festland der USA erreichen könnten.

Nordkorea hat sich selbst zur Atommacht erklärt. Angesichts der Verhandlungen mit den USA über sein Nuklearwaffenprogramm ist der Status international aber eher unklar. Die Verhandlungen kommen seit fast drei Jahren nicht mehr voran. (dpa, AFP)

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