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Im Zeichen Europas. Dazu wird Heiko Maas sicher noch mehr einfallen als am Mittwoch.

© Gregor Fischer/dpa

Auch keine Antwort auf Macron: Heiko Maas und seine ungefähre Ungeduld zu Europa

Das Publikum hat Außenminister Heiko Maas für seine Europarede richtig gewählt, nur seine Worte leider nicht. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Gerd Appenzeller

Nur die Jugend kann Europa retten. Die ist noch begeistert von der Idee eines Kontinents ohne hindernde Grenzen. Bei den Mittfünfzigern und Sechzigern hingegen machen sich Resignation und Zweifel breit, ob die Europäische Union überhaupt noch beieinander zu halten ist. Man spürt es in der Politik. Stimmt man dieser Analyse der Befindlichkeiten zu, hatte Heiko Maas sich für seine Europarede das richtige Publikum ausgesucht: Sowohl in der Bewegung Pulse of Europe als auch in der Schwarzkopf-Stiftung finden sich eher Jüngere zusammen. Menschen, die die EU nicht aus der Rolle des ewigen Zweiflers betrachten, sondern als Chance – Probleme sind dazu da, überwunden zu werden. Der Außenminister ließ sich dann auch genau von dieser Begeisterung für den Sehnsuchtsort Europa tragen. Von einer Antwort auf die Ideen von Emmanuel Macron, wie diskret angekündigt, war aber nicht viel zu finden. Wo die Kanzlerin – nicht in einer Regierungserklärung, sondern in einem Interview – schon im Ungefähren geblieben war, reihte auch ihr Außenminister eher Allgemeinheiten als Substantielles aneinander. Seine Ungeduld habe er sich von der Seele reden wollen, sagte er in der Diskussion. In Ordnung. Und nun?

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