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Atomkraft in Schweden: Weiterer Reaktor abgeschaltet

Der schwedische Vattenfall-Konzern hat nach zwei Reaktoren im Atomkraftwerk Forsmark auch einen seiner Reaktoren im Kernkraftwerk Ringhals aus Sicherheitsgründen heruntergefahren. Auch Oskarshamn meldet Probleme.

Stockholm - Wie das Unternehmen mitteilte, sei die genaue Ursache für "ein kleines Leck" im Kraftwerk Ringhals kurz nach der Abschaltung des 1975 in Betrieb genommenen Reaktors ermittelt worden. Dennoch galt der Zeitpunkt für die erneute Inbetriebnahme als offen.

Das dritte schwedische Atomkraftwerk Oskarshamn meldete Probleme mit Lecks im Kühlwassersystem. Wie der zum deutschen Konzern Eon gehörende Betreiber OKG mitteilte, seien kleine Mengen Radioaktivität in einer Salzwasserleitung gefunden worden, die strahlenfrei sein sollte.

Aufsichtsbehörde kritisiert Vattenfall

Wie die Zeitung "Göteborgs-Posten" am selben Tag berichtete, hat die Atomaufsichtsbehörde SKI Vattenfall offiziell wegen Vernachlässigung der Sicherheit in Ringhals kritisiert. So habe man den ältesten der vier Reaktoren im Januar 14 Tage weiterlaufen lassen, obwohl Probleme am Kühlsystem für Reaktor 1 bekannt gewesen seien.

Die Behörde hatte nach immer massiverer Kritik an Sicherheitsproblemen im Kraftwerk Forsmark den Betrieb von zwei der dortigen drei Reaktoren verboten. Damit stehen drei der insgesamt zehn schwedischen Atommeiler aus Sicherheitsgründen still. Die Kernkraft steht für etwa die Hälfte der Stromerzeugung in dem skandinavischen Land. (tso/dpa)

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