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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im Gespräch mit Roch Marc Christian Kabore, dem Präsidenten von Burkina Faso.

© John Thys/Reuters

Anti-Terror-Kampf: EU verdoppelt Unterstützung für Sahel-Truppe

Die Sahelzone gehört zu den ärmsten und gefährlichsten Regionen der Welt. Eine neue afrikanische Militärtruppe mit 5000 Soldaten soll die Lage verbessern.

Die EU verdoppelt ihre Unterstützung für die neue Militärtruppe zur Terror- und Schleuserbekämpfung in der Sahelzone von 50 auf 100 Millionen Euro. Die von den Ländern Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad aufgestellte Einheit mit rund 5000 Soldaten leiste nicht nur für die Menschen in der Region, sondern auch für Europa eine wichtige Arbeit, sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Freitag zum Auftakt einer Geberkonferenz in Brüssel.

Als ein Beispiel nannte sie den Kampf gegen Schleuserbanden. Diese brachten in den vergangenen Jahren Hundertausende Migranten zur Überfahrt nach Europa ans Mittelmeer.

EU-Staaten wie Deutschland und Frankreich erhoffen sich deswegen von der Stärkung der Sahel-Truppe auch einen Rückgang der illegalen Migration. Im Idealfall soll sie es zudem irgendwann einmal ermöglichen, die laufenden internationalen Militäreinsätze in der Region zu beenden. Deutschland beteiligt sich derzeit beispielsweise mit rund 1000 Soldaten an der UN-Friedensmission zur Stabilisierung Malis. Frankreich hat rund 4000 Soldaten im Einsatz, die den islamistischen Terror in der Sahelzone bekämpfen sollen.

Der rund 7000 Kilometer lange und bis zu 800 Kilometer breite Streifen am südlichen Rand der Sahara ist derzeit ein relativ sicheres Rückzugsgebiet für Terroristen, Menschenschmuggler und andere Kriminelle.

EU leistet nicht nur Militär-, auch Entwicklungshilfe

Vertreter afrikanischer Staaten kritisierten bei der Konferenz in Brüssel die bisherige Hilfe als unzureichend. „Wir sind der Meinung, dass die internationale Mobilisierung weit unter dem liegt, was die Situation erfordert (...)“, sagte der Vorsitzende der Afrikanischen Union, Moussa Faki Mahamat. Dies könne schwerwiegende Konsequenzen auch für andere Regionen haben.

Auch Nigers Präsident Mahamadou Issoufou, der derzeit Chef der G5-Staatengruppe ist, mahnte entschlossenes Handeln an, „damit dieser Teil der Welt nicht in Chaos und Gewalt versinkt“.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wies darauf hin, dass die EU nicht nur Militärhilfe, sondern auch Entwicklungshilfe leiste. Allein im Zeitraum von 2014 bis Ende 2020 stünden acht Milliarden Euro zur Verfügung. „Sicherheit und Entwicklung müssen Hand in Hand gehen“, sagte er. (dpa)

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