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Bundeskanzler Olaf Scholz schickte eine Videobotschaft zur Unesco-Zeremonie anlässlich des Holocaust-Gedenktages.

© Stefanie Loos/AFP

Anlässlich des Holocaust-Gedenktags: Scholz betont deutsche Verantwortung beim Kampf gegen Antisemitismus

Ihn besorge die Zunahme von Gewalt gegen Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland, sagt Kanzler Scholz. Er kritisiert in dem Zuge auch die Corona-Proteste.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat anlässlich des Holocaust-Gedenktags zum Kampf gegen Antisemitismus, Hass und Hetze aufgerufen. Bei einer Zeremonie der UN-Kultur- und Bildungsorganisation Unesco in Paris betonte Scholz in einer Videobotschaft am Donnerstag die besondere Verantwortung Deutschlands.

„Wir müssen Antisemitismus, Diskriminierung, Rassismus und Extremismus bekämpfen - überall und in all ihren Formen.“ Besorgt äußerte sich Scholz angesichts der Zunahmen von Hetze gegen Israel und Gewalt gegen Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland und anderenorts. Gerade bei den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen habe man gesehen, wie die Erinnerung an den Holocaust bewusst verfälscht worden sei.

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„Wir blicken zurück auf das schlimmste Verbrechen gegen die Menschlichkeit: auf die Shoah, die Ermordung von sechs Millionen europäischen Jüdinnen und Juden, und auf das sinnlose Sterben von Millionen weiterer Menschen, die dem Terror der Nazis zum Opfer fielen“, sagte Scholz. „Ermordet von deutschen Offizieren und Soldaten, ausgestoßen und verraten nicht selten von denjenigen, die vormals Freunde, Kolleginnen oder Nachbarn waren.“ Bei der Online-Veranstaltung hielten neben Scholz auch Israels Präsident Izchak Herzog und UN-Generalsekretär António Guterres eine Rede.

Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des deutschen Konzentrationslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet. Seit 1996 wird das Datum in Deutschland als Holocaust-Gedenktag begangen - die UN bestimmte das Datum 2005 zum Internationalen Holocaust-Gedenktag. (dpa)

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