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US-Außenminister John Kerry: "Nach meiner Beurteilung ist das, was Daesh Christen, Jesiden und Schiiten antut, Völkermord."

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Angriffe auf religiöse Minderheiten: US-Außenminister Kerry wirft IS "Völkermord" vor

Die Terrormiliz IS geht mit brutaler Gewalt gegen Christen, Schiiten und Jesiden vor. US-Außenminister John Kerry spricht nun von "Völkermord".

US-Außenminister John Kerry hat das Vorgehen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) im Irak und Syrien als Völkermord an religiösen Minderheiten bezeichnet. "Nach meiner Beurteilung ist das, was Daesh Christen, Jesiden und Schiiten antut, Völkermord", sagte Kerry am Donnerstag in Washington. Daesh ist eine der gängigen Bezeichnungen für die Terrormiliz IS.

Die Terroristen vergewaltigten Frauen, enthaupteten Geistliche und gingen mit unmenschlicher Gewalt gegen "Ungläubige" vor, sagte Kerry. Die Einschätzung sei durch eine Untersuchung der USA unterlegt. Kerry fügte jedoch hinzu: "Ich bin kein Richter". Die volle Faktenlage müsse durch eine unabhängige Untersuchung ans Licht gebracht werden.

Am Montag hatte das US-Repräsentantenhaus stuft die Verbrechen des IS in Syrien und im Irak als "Völkermord" eingestuft. Diesen Beschluss fasste das Repräsentantenhaus in Washington einstimmig. In der nicht bindenden Resolution wurde die Regierung von US-Präsident Barack Obama aufgefordert, Verbrechen gegen Christen, Jesiden und andere Minderheiten künftig "Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Genozid" zu nennen.Zugleich votierten die Abgeordneten mit 392 Stimmen bei drei Gegenstimmen für einen Antrag, in dem das Weiße Haus aufgefordert wird, sich beim UN-Sicherheitsrat für die umgehende Einsetzung eines Kriegsverbrechertribunals für Syrien einzusetzen. (AFP)

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