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Der Campus Mitte der Berliner Universitätsklinik Charité.

© imago/Jürgen Ritter

An Europas größter Uniklinik hört der Dekan auf: Berliner Charité entscheidet bald über neuen Chef für Forschung und Lehre

Fakultätschef Axel Pries verlässt zum Jahresende die Charité. Es ist nicht die einzige Spitzenpersonalie im Berliner Gesundheitswesen.

Der Dekan der Berliner Charité, Axel Radlach Pries, verlässt zum Jahresende seinen Posten. Wie ein Sprecher der landeseigenen Universitätsklinik auf Anfrage mitteilte, hört Pries nach acht Jahren im Amt aus familiären Gründen auf. Die Stelle war im April ausgeschrieben worden, die Bewerbungen werden nun ausgewertet.

Die Wahl eines neuen Dekans erfolgt auf Grundlage des Berliner Universitätsmedizingesetzes durch den Fakultätsrat voraussichtlich im Juli. Der Dekan ist als Chef der Fakultät, also des Wissenschaftsbetriebes des Großkrankenhauses, formal für 2000 Forscher und mehr als 8000 Studenten zuständig.

Pries, 68 Jahre, ist Professor für Physiologie, führte die Charité-Fakultät seit 2015 und gehört bislang auch dem Vorstand der Klinik unter dem Vorsitzenden Heyo Kroemer an. Zudem steht Pries ehrenamtlich dem World Health Summit vor. Das meist WHS abgekürzte Forum wurde 2009 als Kongress für Mediziner, Wirtschaftsvertreter und Politiker von Detlev Ganten, dem früheren Charité-Chef, gegründet. Das WHS setzte sich in der Coronapandemie für internationale Impfgerechtigkeit ein.

Axel Pries ist seit 2015 der Dekan der Berliner Charité.
Axel Pries ist seit 2015 der Dekan der Berliner Charité.

© Hannes Heine

Wer als neuer Dekan übernimmt, muss letztlich durch den Charité-Aufsichtsrat, dem Gesundheits- und Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote (Grüne) vorsitzt, bestätigt werden. Es ist nicht der einzige Spitzenposten im Berliner Gesundheitswesen, der neu besetzt wird. In den ebenfalls landeseigenen Vivantes-Kliniken hört demnächst Finanzchef Eibo Krahmer auf. Der Wirtschaftsinformatiker Krahmer gehört seit 2015 dem Vivantes-Vorstand an.

Vivantes-Chef ist Johannes Danckert, allerdings "kommissarisch", was in Klinikkreisen zunehmend Unmut weckt. Danckert solle, so die leise Forderung, seinen Job uneingeschränkt ausüben können. Der Vivantes-Aufsichtsrat, dem neben Gote unter anderem Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) angehört, wird darüber genauso entscheiden müssen wie über einen neuen Finanzchef, den man in diesen Wochen suchen lässt.

Charité und Vivantes-Kliniken sollen auf Wunsch des Senats enger kooperieren. In der Charité wird derzeit über Arbeitsbedingungen und Gehälter der Mediziner verhandelt, der Marburger Bund tagt dazu mit der Personalchefin der Klinik, Carla Eysel. In der Vivantes-Kette wiederum wird um den 2021 erstreikten Tarifvertrag gestritten. Verdi wirft der Konzernführung vor, in den Vivantes-Tochterfirmen vereinbarte Lohnerhöhungen nicht auszuzahlen: Die Gewerkschaft spricht dazu mit Vivantes-Personalchefin Dorothea Schmidt.

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