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Deutschland an der Belastungsgrenze: Gedenken an Corona-Tote in Wolfsburg.

© dpa/Ole Spata

Allensbach-Umfrage erkennt zunehmenden Corona-Frust: 70 Prozent glauben an einen normalen Alltag frühestens im nächsten Jahr

Laut einer Allensbach-Umfrage empfinden viele die Pandemie als extrem belastend. Besonders Jüngere litten unter ihren Folgen. Die wichtigsten Ergebnisse.

Eine aktuelle Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach kommt zu ernüchternden Ergebnissen über die vermutliche Stimmung in der Bevölkerung, was die Corona-Pandemie und die politische Reaktion darauf angeht.

Noch Anfang Dezember hatte das Institut den „Optimismus“ in der Bevölkerung wachsen sehen. Nun allerdings gehen 82 Prozent der gut 1000 Befragten laut der in der „FAZ“ vorgestellten Umfrage davon aus, dass die Pandemie die Gesellschaft zum Schlechteren verändert habe; nur ein Prozent glaubt, sie sei besser geworden.

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Dass Deutschland gut oder sehr gut mit den Herausforderungen der Krise zurechtgekommen ist, glauben mittlerweile nur noch 44 Prozent der Befragten. Zu Beginn der Pandemie waren es dagegen noch 78 Prozent.

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Bei der Frage danach, „was Sie im Zusammenhang mit Corona besonders belastet“, wird die ganze Breite und Widersprüchlichkeit der Empfindungen bei den vom Institut Befragten deutlich:

Unsicherheit über Dauer der Pandemie 73 %
Weniger Kontakt zu Freunden und Familie 68 %
Absage von Veranstaltungen und Feiern 67 %
Freizeit nicht so zu verbringen, wie man möchte 66 %
Corona ist vorherrschendes Thema in Gesprächen 63 %
Überall Maske tragen zu müssen 61 %
Dass die Medien ständig Alarm schlagen 59 %
Dass viele Menschen aggressiver geworden sind 52 %

Mehr als zwei Drittel der Befragten (70 Prozent) glaubt, dass Deutschland erst 2023 oder später zu einem „normalen Alltag zurückkehren“ wird. Ebenfalls die Mehrheit der Befragten (60 Prozent) fühle sich schlechter als vor dem Ausbruch der Pandemie, schreibt die Geschäftsführerin des Umfrageinstituts, Renate Köcher, in der „FAZ“.

Besonders Jüngere litten psychisch unter der Pandemie

Überdurchschnittlich sagten dies Jüngere. 83 Prozent der unter 30-jährigen Befragten machten Absagen von Feiern und Veranstaltungen zu schaffen; 54 Prozent glaubten, nur noch wenig Gelegenheit zu haben, neue Kontakte zu knüpfen; 41 Prozent klagten über Vereinsamung. 80 Prozent der befragten Eltern von unter 18-jährigen berichteten, ihre Kinder litten unter der aktuellen Situation.

Ob dies allerdings eindeutig mit den Corona-Schutzmaßnahmen zusammenhängt oder in der Angst vor einer möglichen Erkrankung oder Ansteckung anderer, wird aus den Angaben nicht deutlich.

Pandemie-Alltag in einer Kindertagesstätte.
Pandemie-Alltag in einer Kindertagesstätte.

© picture alliance/dpa

Auch Berufstätige hätten es in der aktuellen Lage schwer. 72 Prozent der Befragten berichteten, durch die Arbeit im Homeoffice seien ihre sozialen Kontakte reduziert. Dafür machten sich nur 15 Prozent Sorgen um ihren Arbeitsplatz, das seien „nicht wesentlich“ mehr als vor Corona.

Die radikale Minderheit der Maßnahmengegner hat im Verlaufe des vergangenen Jahres den Institutsangaben zufolge Zulauf erhalten. Der Anteil derer, die sich vorstellen können, auf Anti-Gesundheitsschutz-Demos zu gehen, habe sich von sechs auf zwölf Prozent verdoppelt.

Zugleich bewertet nahezu die Hälfte der Befragten, nämlich 46 Prozent, die Berichterstattung der Medien als „Panikmache" (vor zwei Jahren seien dies nur 23 Prozent gewesen). Welche Aspekte und Berichte dieser Vorwurf genau treffen soll, wird aus den Angaben jedoch abermals nicht deutlich. (Tsp)

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