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Angela Merkel (CDU) und Markus Söder (CSU).

© Kay Nietfeld/dpa

„Alle setzen auf Stimmen von Angela Merkel“: Söder fordert von der Union Geschlossenheit in der K-Frage

Eine zerstrittene Union hat laut Bayerns Ministerpräsident keine Chance auf Erfolg bei der Bundestagswahl. Es gelte jetzt, Merkels Kurs zu unterstützen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat seine Forderung bekräftigt, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in die Entscheidung über den Kanzlerkandidaten der Union für die Bundestagswahl im September einzubeziehen.

Deutschland befinde sich in einer völlig neuen Situation, sagte Söder am Dienstagabend in der ZDF-Sendung "Markus Lanz". Eine amtierende Kanzlerin höre auf, ein neuer Kandidat trete an. "Es ist doch selbstverständlich, dass das im Einklang erfolgen muss."

CDU und CSU müssten geschlossen sein, mahnte Söder. "Eine zerstrittene Unionsgemeinschaft, wie wir das im Jahr 2017/18 erlebt haben, hat keine Chance auf Erfolg." Die Einheit in der Union werde "natürlich nicht nur zwischen den Parteien" hergestellt, "sondern auch natürlich mit der Bundeskanzlerin".

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Söder rief die Union erneut auf, Merkels Kurs in der Corona-Pandemie zu unterstützen. "Nebenbei bemerkt: Alle setzen ja auf die Stimmen von Angela Merkel", sagte der CSU-Politiker mit Blick auf den Bundestagswahlkampf. "Und wer die Stimmen von Angela Merkel möchte, der muss auch eine Politik machen, so wie sie sie gemacht hat." Zwar müsse es viele neue Akzente geben. In der "wichtigsten Frage, die die Menschen beschäftigt, in der Corona-Frage", müsse die Union aber zusammenbleiben.

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Zu möglichen eigenen Ambitionen auf das Kanzleramt äußerte sich Söder ausweichend. Auf die Frage, ob er selbst die Politik Merkels fortführen könne, sagte er: "Ich glaube, es können einige und viele diese Aufgabe schultern."

In der Debatte um eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen stellte sich Söder hinter den Vorstoß von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) für einen "Brücken-Lockdown". Es sei wichtig, durch ein konsequentes Management bei der Corona-Bekämpfung "aus dieser Endlosschleife" herauszukommen. Mit Blick auf Laschets Vorstoß sagte er: "Ich habe diese These eigentlich, wenn ich das so sagen darf, immer vertreten, die Kanzlerin auch." Jeder, der mitmache, verstärke die Basis jener, "die für Umsicht und Vorsicht eintreten". (AFP)

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