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Trümmer und Blumen am Absturzort der MH17.

© Reuters

Absturz in der Ukraine: Einigung mit Separatisten über Bergung von MH17-Wrackteilen

Experten aus den Niederlanden können ab Samstag in der Ostukraine nach weiteren Wrackteilen des Unglücksflugs MH17 suchen. Das russische Staatsfernsehen zeigt derweil angebliche Satellitenaufnahmen eines Kampfjets, der die Boeing-777 abgeschossen haben soll.

Eine entsprechende Einigung sei unter Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa getroffen worden, berichtete die niederländische Zeitung „Volkskrant“ in der Nacht zum Samstag unter Berufung auf das Justizministerium in Den Haag. Die in Charkow wartenden Experten würden „hoffentlich so bald wie möglich die Zusammenarbeit mit den örtlichen Rettungsdiensten beginnen“, wird aus der Mitteilung des Ministeriums zitiert.
Bei dem Absturz der Boeing der Malaysia Airlines auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur waren am 17. Juli alle 298 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Die meisten Opfer stammten aus den Niederlanden. Die Maschine war vermutlich von einer Rakete getroffen worden.
Da sich viele Wrackteile in dem von Rebellen kontrollierten Teil der Ostukraine liegen, war die Bergung bisher äußerst schwierig. Erst in diesem Monat hatten die Experten weitere Leichenteile und Wrackstücke im Absturzgebiet geborgen.

Ist die vor vier Monaten in der Ostukraine abgestürzte malaysische Passagiermaschine MH17 möglicherweise doch von einem Flugzeug abgeschossen worden?

Das russische Staatsfernsehen zeigte pünktlich zum G20-Gipfel in Brisbane angebliche Satellitenaufnahmen von einem Kampfjet des Typs MiG-29, der in der Nähe der Boeing-777 am 17. Juli geflogen sei und eine Rakete abgefeuert habe. Das Foto stamme vermutlich von einem britischen oder US-Spionagesatelliten, sagte der erste Vize-Präsident der Russischen Vereinigung der Ingenieure, Iwan Andrijewski, in dem Bericht. Bei der Tragödie starben 298 Menschen.
Experten behaupteten in der Sendung zwar, dass die Aufnahme echt sei, Beweise gab es allerdings nicht. Die Ermittler der Untersuchungskommission in den Niederlanden hatten bisher keinerlei Hinweise auf ein anderes Flugzeug. Der Hauptverdacht richtet sich gegen die prorussischen Separatisten, die mit einer Rakete vom Boden aus die Maschine abgeschossen haben könnten.
Das kremlnahe Fernsehen bezeichnete den Bericht über den Abschuss aus der Luft als „Sensation“ zum G20-Gipfel. Der australische Regierungschef Tony Abbott will als Gastgeber den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen der Tragödie zur Rede stellen. Die neuen Hinweise seien wichtig für die Konfrontation von Putin und Abbott in Brisbane, meinten die TV-Moderatoren.
Unter den Opfern waren auch 38 Australier. Abbott gibt Putin die Schuld an dem Abschuss der Maschine, weil Russland die Separatisten in der Ostukraine unterstützt, und fordert auf dem Gipfel eine Entschuldigung von ihm. Russland hatte dagegen eine unabhängige Untersuchung gefordert, die auch andere Varianten berücksichtigt.

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