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Gouverneur Greg Abbott möchte sich bei der Jahresversammlung der NRA mit einer Videobotschaft an die Waffenlobby richten.

© Allison Dinner/AFP

Update

Absage an Waffenlobby: Texanischer Gouverneur nimmt nach Amoklauf nicht an NRA-Treffen teil

Der Gouverneur von Texas Greg Abbott sagte seine Teilnahme an der Waffenlobby-Jahresversammlung ab. Stattdessen will er eine Videobotschaft senden.

Der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, hat US-Medienberichten zufolge seine Teilnahme an der Jahrestagung der mächtigen Waffenlobby NRA abgesagt. Stattdessen werde er am Freitag an einer Pressekonferenz im texanischen Uvalde teilnehmen, berichteten mehrere US-Medien unter Berufung auf das Büro des Gouverneurs am späten Donnerstag (Ortszeit).

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In der Kleinstadt hat ein 18-Jähriger am Dienstag in einer Grundschule 19 Kinder und zwei Lehrerinnen getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde.

Abbott will sich mit Videobotschaft an die NRA wenden

Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte seinen Auftritt am Freitag Nachmittag bei der Tagung der Waffenlobby-Organisation nach dem Massaker bestätigt. Abbott werde dagegen nicht persönlich vor Ort sein, hieß es nun in den Berichten. Stattdessen werde er sich über ein Video, das bei der Veranstaltung abgespielt werden solle, an die Teilnehmer wenden.

Auf der Internetseite der NRA stand Abbott in der Nacht zum Freitag zunächst noch als bestätigter Redner auf dem Programm. Nach dem Massaker an der Grundschule hatten Medienberichten zufolge mehrere Musiker ihre Auftritte bei der Veranstaltung abgesagt.

[Lesen Sie auch: 19 Kinder und zwei Lehrerinnen tot - Das sind die Opfer von Uvalde und ihre Geschichten (T+) ]

Demokraten kritisieren Abbotts Haltung zu den Waffengesetzen

Abbotts Absage kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das Massaker die nationale Debatte über den Zugang zu Schusswaffen neu entfacht hat. Bei einer früheren Pressekonferenz Abbotts zu dem Amoklauf war es zu einem politischen Eklat gekommen.

Der Demokrat Beto O'Rourke hatte am Mittwoch die laufende Pressekonferenz Abbotts unterbrochen und diesen für seine Haltung zu den Waffengesetzen im Land kritisiert. O'Rourke, der im November bei der nächsten Gouverneurswahl in Texas als Herausforderer gegen Abbott antreten will, warf dem Republikaner vor, nichts gegen die grassierende Waffengewalt in den USA zu unternehmen.

O'Rourke hatte die laufende Pressekonferenz unterbrochen und Abbott für seine Haltung zu den Waffengesetzen kritisiert.
O'Rourke hatte die laufende Pressekonferenz unterbrochen und Abbott für seine Haltung zu den Waffengesetzen kritisiert.

© IMAGO/ZUMA Wire

Abbott reagierte nicht auf die Vorwürfe. Er hatte bei der Pressekonferenz argumentiert, strengere Gesetze seien nicht die Lösung, um Taten wie in Uvalde zu verhindern.

Waffenlobby in den USA: Eine Nation im Zwiespalt

Das schlimmste US-Schulmassaker seit einem Jahrzehnt hat über die Landesgrenzen hinaus Entsetzen ausgelöst und eine erneute Debatte über das laxe Waffenrecht in den USA ausgelöst. Eine Verschärfung der Waffengesetze scheitert seit vielen Jahren an einer grundlegenden Uneinigkeit zwischen Demokraten und Republikanern in dieser Frage.

Die NRA hält ungeachtet des Massakers an ihrem dreitägigen Jahrestreffen fest. Die ebenso einflussreiche wie umstrittene Organisation kämpft seit Jahrzehnten erfolgreich gegen eine Verschärfung des Waffenrechts. Bei der Tagung der NRA stehen neben Trump mehrere Redner auf dem Programm, darunter NRA-Führungskräfte und auch der texanische Senator Ted Cruz, der als Hardliner in der Republikanischen Partei gilt. (dpa, AFP)

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