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Eine Demonstration trägt eine Maske mit der Aufschrift "Diktatur"

© Erwin Scheriau/APA/dpa

2020 erstmals Wort-Paar gekürt: „Corona-Diktatur“ und „Rückführungspatenschaften“ sind Unwörter des Jahres

2020 ist von Corona geprägt worden wie kaum ein anderes Jahr. Diesmal gibt es daher zwei Unwörter des Jahres.

Die Jury der sprachkritischen Aktion in Darmstadt hat für das Jahr 2020 ein Unwörter-Paar gekürt. Die „Unwörter des Jahres“ sind „Corona-Diktatur“ und „Rückführungspatenschaften“, wie die Jury am Dienstag mitteilte.

Dominierendes Thema der 1826 bis zum 31. Dezember eingegangenen Einsendungen mit 625 unterschiedlichen Vorschlägen sei die Corona-Pandemie gewesen, sagte eine Sprecherin. 75 der Wörter entsprächen einem der vier Unwort-Kriterien.

„Absonderung“, „Systemling“, „Wirrologen“ oder „Grippchen“, sind unter anderem nach Angaben der Jury zum Thema Corona-Pandemie eingegangen. Am häufigsten seien aber „systemrelevant“ (180) und „Querdenker“ (116) zum fast alles beherrschenden Thema des Jahres 2020 vorgeschlagen worden. Es gab aber auch Vorschläge aus anderen Themengebieten. So seien im Zusammenhang mit Migration „Abschiebepatenschaft“, „Ankerkinder“ oder „Migrationsabwehr“ vorgeschlagen worden.

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Die sprachkritische Aktion „Unwort des Jahres“ möchte mit ihrer alljährlichen Aktion auf unangemessenen Sprachgebrauch aufmerksam machen und so sensibilisieren. Dabei werden Wörter gerügt, die gegen die Prinzipien der Menschenwürde oder Demokratie verstoßen, die gesellschaftliche Gruppen diskriminieren oder die euphemistische, verschleiernde oder irreführende Formulierungen sind.

Reine Schimpfwörter zählen nicht. Vorschläge müssen eines der Kriterien erfüllen. Die Jury richtet sich nicht nach der Menge der Vorschläge für ein einzelnes Wort. Das „Unwort des Jahres“ wird seit 1991 gekürt. Im vergangenen Jahr war es „Klimahysterie“. (dpa)

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