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Krankenschwester Manuela Harke impft im Impfzentrum des Landkreises Harz eine Frau.

© Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa

20 Prozent der Deutschen bis Anfang Mai geimpft?: Wenn das keine gute Nachrichten sind...

Anfangs brauchte Deutschland drei Monate für zehn Prozent Geimpfte, jetzt ist es einer. Das Tempo nimmt zu, dank der Kommunen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

So kann es doch gehen: Zwölf Prozent der Deutschen sind bisher geimpft, zehn Millionen, und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht von Fortschritten aus - noch in diesem Monat. Kein Aprilscherz - es könnten bis Anfang Mai 20 Prozent sein. Wenn das keine gute Nachricht ist.

Die ist auch dringend nötig. Denn immer mehr Deutsche beginnen gerade zu zweifeln, dass die Bundesregierung, namentlich Bundeskanzlerin Angela Merkel, ihr Impfversprechen halten kann. Aktuell sind es nur noch 23 Prozent, die glauben, dass alle die, die impfwillig sind, bis zum 21. September den helfenden Pieks erhalten haben werden. Diese Zahl sinkt. Ebenso die derjenigen, die denken, dass der Bund die Sache im Griff hat oder mehr Zugriff bekommen sollte.

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Dabei ist ja nicht alles schlecht, was ist. Inzwischen nicht mehr, muss man sagen. Ganz allmählich beginnt der Staat seine Institutionen auf die sich immer wieder verändernde Situation einzustellen. Das Tempo nimmt zu, von den Kommunen ausgehend. Die zeigen zunehmend, was mit Kreativität möglich ist.

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Bürokratie und Organisation werden sich weiter anpassen. Anfangs waren es drei Monate für zehn Prozent Geimpfte, jetzt ist es einer. Und das Tempo wird mit zunehmenden Impfstofflieferungen noch steigen - weil dann zum Beispiel die Hausärzte viel mehr verimpfen können.

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Die haben Erfahrung genug: In Grippezeiten impfen sie 20 Millionen Menschen in zwei Monaten, seit Jahren. Dann können vollständig Geimpfte so behandelt werden wie negativ Getestete. Das wird angesichts der von Lockdown zu Lockdown immer erschöpfteren Bevölkerung allerdings auch Zeit.

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Aber auch hier hat Spahn mit seiner Mahnung recht: Impfeuropameister Großbritannien zeigt, dass Kontaktbeschränkungen weiter notwendig sind. Die Intensivstationen in den Kliniken müssen so weit frei bleiben, dass sich eine dritte Welle beherrschen lässt. Das sieht jeder ein, da gibt es keinen Dissens.

Handeln bei Inzidenzen über 100, also die vereinbarte Notbremse ziehen - hier braucht es keine Ermahnung des Bundes an die Länder mehr. Wie gegenwärtig gut zu sehen ist.
Forderungen aus der CSU nach bundeseinheitlichen Regeln unterstützt Spahn da nicht, aus gutem Grund, mag er auch Armin Laschets Tandempartner im Kampf mit Markus Söder um die (Vor-)Macht der Union sein: Die Notbremse ist gemeinsam vereinbart, Landkreise, Regionen, Länder sind daran gebunden. Immer mehr halten sich daran. Wenn das nicht noch eine gute Nachricht ist.

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