zum Hauptinhalt
Kim Jong-un, Machthaber von Nordkorea, spricht während eines Treffens zur Bestätigung des ersten Corona-Falls im Land.

© Uncredited/KRT/AP/dpa

187.000 Menschen mit Fieber unter Isolation: Nordkorea meldet nach „explosionsartigem“ Ausbruch ersten Corona-Toten

Der massive Ausbruch könnte mit einer großen Militärparade zusammenhängen. Machthaber Kim Jong Un ordnete landesweite Lockdowns an.

"Ein Fieber, dessen Ursache nicht ermittelt werden konnte, hat sich seit Ende April explosionsartig im ganzen Land ausgebreitet", hieß es in dem Bericht weiter. Allein am Donnerstag waren demnach landesweit rund 18.000 Menschen an Fieber erkrankt.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Das international isolierte Land hatte am Donnerstag den ersten Corona-Ausbruch seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren bestätigt. KCNA meldete, es handele sich um einen "schweren nationalen Notfall". Machthaber Kim Jong Un ordnete landesweite Lockdowns an.

Am Freitag besuchte Kim laut KCNA die staatliche Zentrale für Epidemie-Prävention, wo er sich "über die landesweite Ausbreitung von Covid-19 informierte" und weitere Lockdowns forderte. Der Ausbruch mache deutlich, "dass es eine Schwachstelle im System der Epidemie-Prävention" gebe, zitierte die Nachrichtenagentur den Machthaber.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Experte rechnet mit "großem Chaos"

Laut dem Nordkorea-Experten Cheong Seong-chang vom Sejong-Institut könnte der massive Ausbruch mit einer großen Militärparade zusammenhängen, die am 25. April in Pjöngjang stattfand. Dass die Parade trotz der im benachbarten China grassierenden Omikron-Variante abgehalten wurde, zeige, "dass Pjöngjang zu viel Vertrauen in seine Fähigkeiten hatte, das Virus zu bekämpfen", erklärte er.

Angesichts der raschen Ausbreitung des Virus' rechnet der Experte mit "großem Chaos". Falls die Zahl der Todesfälle stark ansteige, werde Pjöngjang "möglicherweise China um Unterstützung bitten müssen", fügte er hinzu.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Peking hatte bereits am Donnerstag seine Bereitschaft erklärt, Nordkorea zu unterstützen. Das Land kämpft derzeit allerdings selbst gegen Ausbrüche in mehreren Provinzen. Die Wirtschaftsmetropole Shanghai ist seit Wochen abgeriegelt.

[Lesen Sie außerdem zum Coronavirus: Kommt Delta zurück?: Comeback einer Coronavirus-Variante befürchtet (T+)]

Das ohnehin abgeschottete kommunistische Nordkorea hatte Anfang 2020 seine Grenzen abgeriegelt, um sich vor der Pandemie zu schützen. Nach Einschätzung mehrerer Experten würde Nordkoreas Gesundheitssystem mit einem größeren Virusausbruch nur schwer zurechtkommen.

Nordkorea ist von Ländern umgeben, die allesamt schwere Omikron-Ausbrüche hatten oder haben. Anders als in den Nachbarländern ist von den 25 Millionen Einwohnern Nordkoreas jedoch vermutlich kaum jemand gegen das Coronavirus geimpft. Nordkorea hatte Impfstoff-Angebote von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie China und Russland bislang abgelehnt. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false