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Eine von Amnesty International in Paris organisierte Demonstration gegen Menschenrechtsverletzungen in China am 7.10.2021

© dpa/Olivier Donnars

„Folter, Zwangssterilisation, sexuelle Gewalt“: 43 Länder verurteilen Chinas Menschenrechtsverletzungen an Uiguren

Chinas Regierung bezichtigt Uiguren des Separatismus und Terrorismus – und geht hart gegen die Minderheit vor. Dutzende Nationen prangern das nun an.

Deutschland und mehr als 40 weitere Nationen haben Menschenrechtsverletzungen Chinas unter anderem an den Uiguren in der Region Xinjiang verurteilt. „Es gibt allgemeine und systematische Menschenrechtsverletzungen, Folter, Zwangssterilisation, sexuelle Gewalt“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung, die am Donnerstag vom französischen UN-Botschafter Nicolas De Rivière verlesen wurde.

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Peking müsse Beobachtern der Vereinten Nationen ungehinderten Zugang zu den betroffenen Gebieten gewähren. Die Stellungnahme wurde am Donnerstag von 43 Ländern in einem Menschenrechtsausschuss der UN-Vollversammlung unterstützt.

In Xinjiang sind nach Schätzungen von Menschenrechtlern etwa eine Million Angehörige muslimischer Minderheiten inhaftiert. Die Regierung in Peking wirft uigurischen Gruppen Separatismus und Terrorismus vor. Kritiker sprechen von Umerziehungslagern, in denen Uiguren mit teils brutalen Mitteln auf die Linie der kommunistischen Partei gebracht werden sollen. Peking nennt sie Berufsbildungseinrichtungen, die von den Insassen freiwillig besucht würden.

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Neben einer Reihe von europäischen Staaten gehören auch die USA, Kanada, Japan, die Türkei, Liberia und Eswatini zu den Unterzeichnern der Erklärung. Diplomatenangaben zufolge hatte China zuvor immensen Druck auf einzelne Staaten ausgeübt, sich nicht anzuschließen. Unter anderem seien ärmeren Ländern, die durch eine UN-Mission unterstützt werden, mit Konsequenzen bezüglich des Engagements gedroht worden.

Erst vergangene Woche war die UN-Mission im Karibikstaat Haiti nach schwierigen Verhandlungen verlängert worden. China deutete zunächst angedeutet, ein Veto einlegen zu wollen. Anders als bei einer ähnlichen Erklärung im vergangenen Jahr mit 39 Unterzeichnern unterstützte Haiti das Dokument vom Donnerstag nicht. (dpa)

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