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Verena Hennig hat mit dem „Light Curtain“ aus LED-Schläuchen und den Sitzmöbeln der "Roll-Collection" 2018 ihr Label Akttem gestartet.

© Akttem

Neues Label Akttem: Vorhang, Leuchte!

Verena Hennig ist fasziniert von Bewegung und Interaktion. Das spiegeln ihre schlauchförmigen Lichtobjekte sowie die Möbel der „Roll-Collection“ für Akttem.

Wie zieht man eine leuchtende Linie durch den Raum? Wie setzt man einen schimmernden Akzent? Herkömmliche Leuchten können das nicht in dem Maße, wie es Verena Hennig vorschwebt. Das Objekt müsste sich bewegen können, müsste interaktiv sein. So wie die Kunst Alexander Calders, seine einzigartigen Mobiles haben sie fasziniert. Die Dinge bewegen sich und treten mit dem Betrachter in einen Dialog. So ähnlich müsste es doch auch mit Licht funktionieren.

„Rope Light“ heißt ihr Lichtschlauch, für den sie einen Gewebeschlauch aus der Industrie gewählt hat. 2,5 Meter misst so ein Ding aus jeweils sieben Modulen gefüllt mit LED, die pro Strang 38 Watt Licht erzeugen. Man kann mehrere nebeneinander hängen oder miteinander verknoten. Es ist ein interaktives Lichtobjekt, das zum Spielen herausfordert.

Ihr 2018 gegründetes Label heißt Akttem, ihre Abkürzung für „Aktives Item“.

Das führt zum „Rope Light Chandelier“, dem Kronleuchter aus drei Lichtschläuchen, die nach dem gleichen Prinzip funktionieren. Hier kann sich jeder seinen eigenen Lüster zurechtbasteln, indem er die drei Stränge immer wieder miteinander verbindet, verknotet oder übereinander hängt, ganz nach Lust und Laune. Auf diese Weise ist jeder „Rope Light Chandelier“ ein Unikat. Je nach Stimmung kann man ihn immer wieder neu konfigurieren.

Einmaliges Sitzgefühl

Die konsequente Fortsetzung ist dann der „Light Curtain“. Senkrecht hängende Lichtschläuche formen einen leuchtenden Vorhang. Die einzelnen Stränge werden durch Querverbindungen aus Holz, Kupfer oder pulverbeschichtetem Aluminium auf gleichen Abstand gehalten. So ergibt sich eine senkrecht leuchtende Gitterstruktur, die als Raumteiler funktioniert und in einem großen Zimmer interessante Lichtakzente setzen kann.

Verena Hennig hatte Grafikdesign und Visuelle Kommunikation an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg studiert sowie Regie an der London Film Academy. Über einen Auftrag für eine interaktive Installation im Neuen Museum Nürnberg für die „Blaue Nacht 2015“ ist sie auf den Dreh mit der Bewegung gekommen. Im Museum hatte Hennig aus einer Aneinanderreihung von Luftmatratzen ein Objekt geformt, mit dem die Besucher per eigenem Körpergewicht spielen konnten. Je nach Belastung wurde der Nachbar gesenkt oder angehoben, eine äußerst amüsante, kommunikative Geschichte.

Daraus sind ein Stuhl, ein Sessel und eine Bank entstanden, deren Sitzfläche aus einem Gleitlager besteht, wie man es aus der Industrie kennt. Man gleitet darauf also hin und her, wie auf Rollen. Der kinetische Impuls für ihre Designobjekte war gesetzt.

Auf der Internationalen Möbelmesse in Köln präsentierte sie 2018 zum ersten Mal ihre Lichtobjekte und die „Roll-Collection“ von 2015 – mit Erfolg. Die rotierenden Aluminiumstäbe der Sitzfläche erlauben ein Rutschen nach links oder rechts, während die Rückenlehne aus senkrechten Aluminiumstäben besteht, die diese Bewegung mitmachen und damit auch die Muskulatur stimulieren. Die „Roll-Collection“ bietet ein einmaliges Sitzgefühl. Auf den ersten Blick mögen die Möbel sehr technisch aussehen, aber man sitzt gut darauf und fühlt sich gleich zur Bewegung animiert.

Und da der norwegische Bewegungsphilosoph und Designer Peter Opsvik der Meinung ist, dass die nächste Position sowieso die Beste ist und der Mensch nicht wirklich still und unbeweglich sitzen kann, kommt diese Kollektion seinem Ideal nahe.

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