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Nachrichten: Kurz notiert - Neues aus der Freien Universität

Spannende Forschung, Neues aus der Lehre, Ehrungen für Wissenschaftler und Studierende sowie Veranstaltungen, bei denen auch die interessierte Öffentlichkeit willkommen ist. An dieser Stelle erfahren Sie auf einen Blick, was sich auf dem Campus in Dahlem gerade alles tut.

MELDUNGEN

Gastfamilien für Studierende aus den USA gesucht

Das Austauschprogramm Berlin Consortium for German Studies (BCGS) der Freien Universität Berlin sucht für US-amerikanische Austauschstudierende deutschsprachige Gastfamilien im Zeitraum vom 24. Februar bis 31. März 2019. Die Studierenden sind etwa 20 Jahre alt und sollten nicht weiter als 30 Minuten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln vom Campus Dahlem der Freien Universität entfernt wohnen.

Das Austauschprogramm zwischen der Freien Universität und sechs traditionsreichen US-amerikanischen Universitäten besteht seit 23 Jahren. Seitdem hat das Programm insgesamt fast 800 Studierenden aus den Vereinigten Staaten und aus aller Welt die Möglichkeit geboten, während des sechs- bis zwölfmonatigen Aufenthalts in Deutschland Fach- und Sprachkenntnisse zu vertiefen sowie persönliche und kulturelle Eindrücke zu gewinnen. Viele ehemalige Austauschstudierende kehren später nach Deutschland zurück – als Diplomatinnen und Diplomaten, Geschäftsreisende, Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sowie Kulturschaffende.

Wer einen Studierenden aufnehmen möchte, melde sich bitte unter der folgenden E-Mail-Adresse: bcgs@fu-berlin.de. Eine Aufwandsentschädigung ist vorgesehen. Nähere Auskünfte unter Telefon: 030/838 522 60.

Ausstellung zur Geschichte der „Polenaktion“ verlängert

Die Ausstellung in der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum zur Erinnerung an die Deportation von Jüdinnen und Juden polnischer Staatsangehörigkeit im Oktober 1938 wird wegen des großen Interesses bis zum 28. Februar 2019 verlängert. Seit Eröffnung der Dokumentation am 8. Juli haben sich rund 30 000 Besucherinnen und Besucher die Ausstellung „Ausgewiesen! Berlin, 28.10.1938. Die Geschichte der ’Polenaktion’“ angesehen. Die Ausstellung, die die Geschichten von sechs verschleppten Berliner Familien erzählt, wurde gemeinsam mit dem Aktiven Museum e. V. unter Leitung von Professorin Gertrud Pickhan vom Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin vorbereitet und von der Historikerin Alina Bothe kuratiert. An der Recherche von Lebenswegen der vorgestellten Familien waren auch Berliner Studierende beteiligt.

U-Bahnstationen auf dem Campus nun alle mit Aufzügen

Alle Bahnsteige der Berliner U-Bahnhöfe auf dem Dahlemer Campus der Freien Universität sind barrierefrei erreichbar. Die Stationen Podbielskiallee, Dahlem- Dorf, Oskar-Helene-Heim und nun auch Freie Universität/Thielplatz können von Fahrgästen mit Aufzügen erreicht werden. Der Umbau des mehr als 100 Jahre alten ehemaligen Bahnhofs Thielplatz – der heutigen Haltestelle „Freie Universität/Thielplatz“ – wurde Ende September 2017 begonnen und hatte Streckensperrungen erfordert. Die Kosten für den neuen Aufzug in dem Bahnhof belaufen sich nach Angaben der Berliner Verkehrsgesellschaft auf etwa zwei Millionen Euro.

Adoptiere ein Polyeder! Namenspaten gesucht

Einblicke in die Welt sogenannter Polyeder bietet ein Geometrie-Projekt der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität Berlin. In dem Projekt „Adoptiere ein Polyeder“ informieren Mathematikerinnen und Mathematiker über Eigenschaften der geometrischen Körper, die aus Ecken, Kanten und ebenen vieleckigen Seitenflächen bestehen. Über die Internetseite www.polytopia.eu können Interessierte eine symbolische Patenschaft für eines der mathematischen Objekte übernehmen und ihm einen Namen geben. Die Aktion unter der Leitung von Anna Maria Hartkopf ist ein Teilprojekt des Sonderforschungsbereichs (SFB) Transregio 109 „Discretization in Dynamics and Geometry“. Der SFB ist ein Zusammenschluss der Technischen Universität Berlin und der Technischen Universität München; angeschlossen ist die Freie Universität Berlin.

Lateinamerikas Blick auf die Zukunft

Historische und gegenwärtige Perspektiven auf die Zukunft in Lateinamerika sind das Thema eines neuen Internationalen Graduiertenkollegs, das an der Freien Universität eingerichtet wird. Das Kolleg kooperiert mit mexikanischen Einrichtungen und ist eines von 15 neuen Doktorandenprogrammen, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft zunächst bis 2023 mit insgesamt 71 Millionen Euro gefördert werden. Die am Graduiertenkolleg „Temporalities of Future in Latin America: Dynamics of Aspiration and Anticipation“ beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigen sich damit, wie Menschen in verschiedenen Epochen des kolonialen, postkolonialen und gegenwärtigen Lateinamerika mit den Herausforderungen der Zukunft umgegangen sind und umgehen. Beteiligt ist die Freie Universität außerdem an drei weiteren neu bewilligten Graduiertenkollegs der Technischen Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Theaterstück über das Leben von Lise Meitner

Zum Gedenken an das Wirken der Physikerin Lise Meitner (1878–1968) zeigt das Portraittheater Wien am 15. Februar 2019 um 17.00 Uhr im Henry-Ford-Bau der Freien Universität ein Theaterstück. In „Kernfragen – Gedenken an Lise Meitner“ geht es um das Leben und die wissenschaftliche Leistung der Physikerin, beispielsweise die physikalische Deutung der Kernspaltung – zusammen mit ihrem Neffen Otto Robert Frisch –, die den Chemikern Otto Hahn und Fritz Straßmann 1938 gelungen war. Beleuchtet werden auch die Geschichte der Physik sowie Europas. Um Anmeldung per E-Mail wird gebeten: einladung@physik.fu-berlin.de. Der Eintritt ist frei. Das Stück wurde im November an der Freien Universität uraufgeführt. Projektleiter ist Heinz-Eberhard Mahnke, Professor für Physik an der Freien Universität, am Helmholtz-Zentrum Berlin sowie am Ägyptischen Museum und Papyrussammlung.

Antibiotika aus der Antarktis

Wissenschaftlern der Freien Universität Berlin ist es erstmals gelungen, einen Wirkstoff synthetisch herzustellen, der sich gegen Biofilme richtet, mit denen sich Bakterien „einhüllen“ und so vor Antibiotika schützen. Professor Mathias Christmann und Doktorand Thomas Siemon vom Institut für Chemie und Biochemie stellten den Naturstoff Darwinolid her, der bisher nur in geringer Menge aus einem in der Antarktis vorkommenden Meeresschwamm gewonnen werden konnte. Nach Angaben der Wissenschaftler kann mithilfe der Synthese nun genügend Substanz hergestellt werden, um die Molekülstruktur des Wirkstoffs verändern und untersuchen zu können. Ziel ist es, die Wirkweise der Substanz zu erforschen und so zur Entwicklung von geeigneten Antibiotika beizutragen.

Denn resistente Bakterien schotten sich durch die Ausbildung scheinbar undurchdringlicher Biofilm-Barrieren gegen gängige Antibiotika ab. Ein Beispiel dafür ist der sogenannte Krankenhauskeim MRSA. Der Naturstoff Darwinolid zeigte sich wirksamer gegenüber MRSA-Keimen mit einer solchen Biofilm-Schutzschicht als gegenüber frei zugänglichen MRSA-Zellen. Die Ursache dieser Selektivität ist bislang nicht geklärt. Hierzu sei es notwendig, das Darwinolid strukturell zu verändern und zu untersuchen, wie sich diese Veränderung auf die Aktivität der Substanz auswirke, sagt Christmann. Fernziele seien die Entwicklung hochaktiver Analoga von Darwinolid sowie ein Verständnis darüber, wie Biofilm-Barrieren resistenter Bakterien überwunden werden können.

Über die Wirkung von Fluor

Studien zu besonderen Wechselwirkungen, die von fluorierten Gruppen in Molekülen oder Materialien ausgehen können, stehen im Mittelpunkt eines neuen Sonderforschungsbereichs (SFB) an der Freien Universität Berlin. Der SFB „Fluor-Spezifische Wechselwirkungen – Grundlagen und Anwendungen“ ist einer von bundesweit zehn neuen Sonderforschungsbereichen, die die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im November bewilligt hat.

Fluorierte Baueinheiten in Molekülen oder Materialien spielen eine zunehmend bedeutendere Rolle in unserem Alltag. Beispiele sind die Zugabe von Fluoriden in Zahnpasta zur Härtung des Zahnschmelzes, die Verwendung fluorierter Flüssigkristalle in modernen Handy- und Computerdisplays oder die Einführung fluorierter Gruppen in Pharmazeutika zur Steigerung der Wirksamkeit und zur Reduktion von Nebenwirkungen. Die besonderen Eigenschaften, die diese fluorierten Systeme in Anwendungen entfalten, basieren auf einzigartigen Wechselwirkungen, die von fluorierten Einheiten in diesen Verbindungen ausgehen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des neuen Sonderforschungsbereiches wollen zum einen diese Wechselwirkungen untersuchen und zum anderen verstehen, wie sich diese Wechselwirkungen gezielt für neue Anwendungen nutzen lassen. Der SFB nimmt seine Arbeit zum 1. Januar 2019 auf, Sprecher ist der Chemie-Professor Sebastian Hasenstab-Riedel von der Freien Universität Berlin, Stellvertretender Sprecher ist Chemie-Professor Thomas Braun von der Humboldt-Universität zu Berlin. Das Forschungsthema wird von Projektleiterinnen und Projektleitern der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technische Universität Berlin, des Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft sowie der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung bearbeitet. Der SFB wird zunächst für vier Jahre gefördert.

Wurzelextrakt für ein gutes Gedächtnis?

Könnte Rosenwurz unserem Gedächtnis auf die Sprünge helfen? Wissenschaftler- Teams aus Berlin, Magdeburg, Halle an der Saale, Würzburg und Invano-Frankivsk in der Ukraine haben die kognitiven Effekte der Pflanze untersucht und sind dabei auf eine Substanz mit dem Namen FAE-20 gestoßen, die möglicherweise zu einer verbesserten Gedächtnis- und Konzentrationsleistung führt.

Rhodiola rosea ist seit dem 1. Jahrhundert bekannt und wird in alten medizinischen Büchern zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen des Nervensystems empfohlen. In Sibirien wird die Pflanze „Goldene Wurzel“ genannt, denn der Wurzelextrakt soll Erinnerungsvermögen und Konzentration steigern. Inzwischen deuten wissenschaftliche Studien darauf hin, dass die Wurzel der Pflanze gegen Depressionen und Müdigkeit helfen und das Arbeitsgedächtnis beim Menschen verbessern kann. Auf welche Gedächtnisprozesse die Pflanze genau wirkt, ist bislang nicht bekannt.

Mit Unterstützung von Bioinformatikern identifizierten Neurobiologen aus der Pflanze Rhodiola rosea den Ester FAE-20 und stellten diesen synthetisch her, um die Wirkung an verschiedenen Modellorganismen zu untersuchen. Bei erwachsenen Fliegen, Honigbienen und Drosophila-Larven konnten die Wissenschaftlerteams einen Einfluss auf die Gedächtnisleistung beobachten. „Mithilfe der Bienen fanden wir heraus, dass Rhodiola nicht nur die Bedingungen für das Erinnerungsvermögen verbessert, sondern sich auch auf die Entwicklung von neuem Gedächtnis auswirkt“, erläutert Biologin Ruth Bartels aus der Arbeitsgruppe des Neurobiologen Professor Randolf Menzel von der Freien Universität. Zusammen mit ihrer Kollegin Hanna Zwaka hat sie die Studie gemeinsam mit einem Team um Professor Bertram Gerber von der Otto-von-Guericke- Universität Magdeburg durchgeführt.

Chemiker und Japanologe ausgezeichnet

Der Chemiker Professor Sebastian Hasenstab-Riedel und der Japanologe Professor Urs Matthias Zachmann von der Freien Universität Berlin sind mit hochdotierten Forschungspreisen ausgezeichnet worden. Beide erhielten jeweils einen Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC), der mit einer Förderung von bis zu zwei Millionen Euro über fünf Jahre verbunden ist.

Sebastian Hasenstab-Riedel erhält die Auszeichnung für seine Forschung zu Oxidationsmitteln. Diese finden große Anwendungen in unserem Alltag, etwa als Bleichmittel sowie in industriellen Prozessen. Die Stärke von Oxidationsmitteln wird dabei nicht allein vom Oxidationsmittel selbst bestimmt, auch die Umgebungen wie etwa das Lösungsmittel spielen eine wichtige Rolle. Ziel des Forschungsprojektes ist es zum einen, neuartige Oxidationsmittel vorherzusagen und diese dann gezielt synthetisch zu isolieren. Zum anderen sollen die erwähnten Lösungsmitteleinflüsse experimentell und theoretisch untersucht werden, um gezielt die Stärke von Oxidationsmitteln zu beeinflussen. Die neu entwickelten Systeme aus Oxidations- und Lösungsmittel könnten helfen, fundamentale Einblicke in die Natur chemischer Bindungen zu gewinnen. Und sie könnten für spezifische Oxidationsprozesse maßgeschneidert werden, um etwa Biomoleküle selektiv zu modifizieren. Besonders starke Oxidationsmittel jenseits der bisher bekannten sind für die Trennung von Edelmetallen aus Elektroschrott interessant.

Das Thema des Projekts von Professor Urs Matthias Zachmann lautet „Recht ohne Gnade: Japanische Standgerichte und Militärgerichte im Asiatisch-Pazifischen Krieg (1937–1945)“. Er untersucht die Frage nach dem Verhältnis von Recht und Gewalt in dem wohl folgenschwersten Krieg der modernen Geschichte Ostasiens. Angestrebt wird, durch den bislang unerforschten Komplex zur japanischen Militärgerichtsbarkeit neue Einsichten in die Ursachen und Zusammenhänge der eskalierenden Gewalt auf den Schlachtfeldern und in den besetzten Gebieten Ost- und Südostasiens zu gewinnen. Grundlage des Projekts ist die systematische Erschließung bislang unerforschten Quellenmaterials, insbesondere Akten der Stand- und Militärgerichte oder private Tagebuchaufzeichnungen von Militärrichtern.

Und sonst noch? Weitere Meldungen aus den vorangegangenen Beilagen

Studie: Volksvertreter sind risikofreudiger als das Volk
Mitglieder des Deutschen Bundestags und der Landtage sind deutlich risikofreudiger als die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. Wie ein Survey von Abgeordneten ergab, liegt die Risikofreude der Volksvertreter noch über der von selbstständig Berufstätigen, die ihrerseits risikobereiter sind als Angestellte oder Beamtinnen und Beamte. Für die Studie, an der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DIW Berlin, der Freien Universität Berlin, des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, der Technischen Universität Dortmund und des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB) beteiligt waren, hatten die Befragten ihr Risikoverhalten auf einer Skala von null bis zehn selbst eingeschätzt.

Eine höhere Risikobereitschaft findet sich in sämtlichen Bereichen, die für die Studie erfragt wurden: Autofahren, Geldanlagen, Sport und Freizeit, Karriere, Gesundheit und Vertrauen in die Mitmenschen. Für die Untersuchung wurden unter anderem Daten der für Deutschland repräsentativen Langzeitstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) am DIW Berlin ausgewertet.

Schriftsteller Édouard Louis ist neuer Gastprofessor
Der französische Schriftsteller Édouard Louis hat im Sommersemester 2018 die Samuel-Fischer-Gastprofessur am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin inne. Édouard Louis ist Autor zweier Romane und mehrerer Essays sowie Herausgeber von zwei Bänden über den Philosophen Michel Foucault und den Soziologen Pierre Bourdieu. Die Antrittsvorlesung findet am 2. Juli um 18 Uhr statt. Das Thema lautet: „What literature can do? On shame, arts, and politics“ (Was Literatur ausrichten kann? Über Scham, Kunst und Politik). Die öffentliche Veranstaltung findet im Peter-Szondi-Institut statt, Raum KL 32/123, Habelschwerdter Allee 45. Der Eintritt ist frei.

Wissenschaftler erforschen größte Methanquelle Europas
An der größten Methanquelle Europas, dem oberschlesischen Kohlerevier rund um Katowice (Polen) haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bremen und der Freien Universität Berlin Messflüge zur Verteilung von Methangas in der Atmosphäre durchgeführt. Das Projekt ist Teil einer groß angelegten Messkampagne zur europaweiten Bestimmung von Methanverteilungen, die das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zurzeit koordiniert.

Ein neues Dach für Gründungsforschung und -lehre
Am Department Wirtschaftsinformatik des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität Berlin ist ein neuer Knotenpunkt für die Gründungsforschung und -lehre entstanden: Der Digital Entrepreneurship Hub bündelt die gründungsbezogenen Aktivitäten verschiedener Fachbereiche und ist die Schnittstelle für externe Kooperationen. Mit einer Lehr- und Austauschplattform für Entrepreneurship werden außerdem Gründungslehrende anderer Fachbereiche und Hochschulen unterstützt: Diese können aus „Bausteinen“ Lehrmaterial für eigene Vorlesungen und Seminare zur Gründungslehre zusammenstellen.

Videowettbewerb mit dem Thema "70 Jahre Campus international"

Wie und wo ist Internationalität an der Freien Universität Berlin erlebbar? Der diesjährige Videowettbewerb der Hochschule mit dem Thema „Internationalität an der Freien Universität“ ist offen für alle Personen in und außerhalb der Freien Universität. Die Jury besteht aus Studierenden sowie Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis und wählt die Gewinnerinnen und Gewinner. Über den Publikumspreis wird auf dem YouTube-Kanal der Freien Universität abgestimmt. Einsendeschluss für Beiträge ist der 31. August 2018. Mehr Infos hier.

Neubau für die Lehrerbildung
Auf dem Campus der Freien Universität Berlin in Dahlem entsteht ein Neubau für die Lehramtsausbildung. Er wird südlich des Gebäudekomplexes für die Geisteswissenschaften, der Rostlaube, auf dem bisherigen Parkplatz an der Habelschwerdter Allee 45 errichtet. In dem Neubau wird auch das Institut für Schulqualität untergebracht werden, das bisher an der Otto-von-Simson-Straße 15, ebenfalls in Dahlem, residierte. Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf rund 10,8 Millionen Euro und werden aus dem Investitionsprogramm des Landes „Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt“ (SIWANA) getragen. Die Seminar- und Büroräume werden für zusätzliche Lehrveranstaltungen und weiteres Personal für die Ausbildung von künftigen Lehrerinnen und Lehrern benötigt. Gegenwärtig läuft die Vergabe der Planungsleistungen für das Bauprojekt. Die Bauarbeiten sollen Mitte 2019 beginnen. In den Hochschulverträgen für die Jahre 2018 bis 2022 wurde der dringend benötigte Kapazitätsausbau des Lehramtsstudiums festgelegt: Die Fördersumme beläuft sich in der Vertragslaufzeit auf insgesamt rund 70 Millionen Euro.

Universitäten treten im Verbund an
Nun ist es offiziell: Die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Technische Universität Berlin und die Charité – Universitätsmedizin Berlin treten in der „Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder“ im Verbund an. Ende Februar dieses Jahres reichten die drei Universitäten ihre verbindliche Absichtserklärung beim Wissenschaftsrat in Köln ein. Sie verweisen darin auf das einzigartige wissenschaftliche Umfeld, die Vielfalt der Disziplinen in Berlin und unterstreichen die lebendige sowie facettenreiche Kooperationskultur der beteiligten Einrichtungen. In der Förderlinie „Exzellenzcluster“ reichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Partnerinnen insgesamt neun Anträge ein. Diese Forschungsvorhaben hatten es im September 2017 in die Vorauswahlrunde geschafft und waren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Antragstellung aufgefordert worden.

Die Berliner Einrichtungen sehen die Absichtserklärung als konsequente Umsetzung ihrer im Jahr 2016 eingegangenen Zusammenarbeit zur Vorbereitung eines gemeinsamen Antrags für den Wettbewerb. Die Fülle der Fachbereiche in den Geistes-, Sozial-, Natur-, Lebens- und Ingenieurwissenschaften und die Innovationskraft am Standort Berlin sollen die Spitzenforschung fördern und sie international noch sichtbarer machen. Seit mehr als zehn Jahren manifestiert sich eine zunehmend lebendige und facettenreiche Kooperationskultur in der Forschung sowie eine wachsende Zusammenarbeit in Lehre und Nachwuchsförderung.

Online-Archiv zur Okkupation Griechenlands
Von 1941 bis 1944 stand Griechenland unter deutscher Besatzung. Für das griechische Volk war es eine Zeit unvorstellbaren Leids mit noch jahrzehntelangen Auswirkungen: Zehntausende starben an den Folgen der langjährigen Unterernährung, etwa 60 000 griechische Juden wurden deportiert und in deutschen Konzentrationslagern ermordet, 30 000 bis 50 000 Griechen, zumeist Zivilisten, fielen den sogenannten „Vergeltungsmaßnahmen“ der deutschen Besatzer zum Opfer. Ein digitales Archiv will nun mit Berichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen an die Okkupation Griechenlands durch das nationalsozialistische Deutschland erinnern. Es wurde vom Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin in Zusammenarbeit mit der Universität Athen aufgebaut, und wird am Montag, 23. April um 15 Uhr, im Beisein des griechischen Botschafters und von zwei Zeitzeugen im Dokumentationszentrum Topografie des Terrors eröffnet.

Das Archiv enthält 90 lebensgeschichtliche Video-Interviews über die Zeit der Okkupation sowie die Lebensumstände in den Jahren davor und die vielfältigen Auswirkungen der Besatzung auf den Alltag der Menschen. Finanziert wurde das Projekt durch das Auswärtige Amt aus Mitteln des „Deutsch-Griechischen Zukunftsfonds“ sowie der Stavros Niarchos Foundation und der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft. Wer an der öffentlichen Veranstaltung im Dokumentationszentrum an der Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin, teilnehmen möchte, wird um Anmeldung gebeten unter: interviewsammlungen@cedis.fu-berlin.de (Betreff „Griechenland“).

Offener Hörsaal startet
Drei öffentliche, kostenfreie Vorlesungsreihen stehen In diesem Sommersemester auf dem Programm des Formats „Offener Hörsaal“ der Freien Universität: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erörtern in den wöchentlich angebotenen Vorträgen Themen aus der Religionswissenschaft, der Romanistik sowie der Englischen Philologie. Um die „Die Macht der Toten: Geschichte, Politik, Literatur“ geht es in einer Reihe, die am 16. April beginnt (montags von 18 bis 20 Uhr, Fabeckstraße 23/25, Raum 1.2009, UG). Am 17. April startet die Reihe „Nobelpreisträgerinnen: 14 Schriftstellerinnen im Porträt“. Der Eröffnungsvortrag befasst sich mit der Schriftstellerin Selma Lagerlöf (dienstags von 18.15 bis 19.45 Uhr, Hörsaal 2, Habelschwerdter Allee 45). Das Institut für Religionswissenschaft der Freien Universität lädt zu der Vorlesungsreihe „Ex-zentrische Religion. Transformationen des Religiösen in Literatur, Philosophie und Kunst“. Beginn ist am 18. April (mittwochs von 18.15 bis 19.45 Uhr, Fabeckstr. 23/25, Seminarräume 2.2058/59). Im Internet: www.fu-berlin.de/sites/offenerhoersaal

Konferenz über öffentliche Emotionen
Öffentliche Emotionen – ob in politischen Reden, Theateraufführungen, Einträgen in sozialen Medien, in Konzerten oder vor Gericht – stehen im Mittelpunkt der 3. Internationalen Tagung des Sonderforschungsbereichs Affective Societies der Freien Universität vom 3. bis 5. Mai. Im Rahmen der englischsprachigen Tagung Public Emotions hält die israelische Soziologin Eva Illouz am 5. Mai um 14 Uhr im Seminarzentrum in der Otto- von-Simson-Straße 26 einen Vortrag zum Thema „Populistische Politik und Emotionen“. Programm und Anmeldung: www.sfb-affective-societies.de

Noch weniger Kohlendioxid
Die Freie Universität Berlin und das Land Berlin haben eine neue und weitreichende Klimaschutzvereinbarung abgeschlossen. Darin verpflichtet sich die Hochschule, ihren Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid bis 2027 um weitere zehn Prozent zu reduzieren. Wesentlicher Bestandteil der Vereinbarung ist zudem die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Lehre, Forschung und Wissenstransfer. Schon im Jahr 2011 hatte die Freie Universität als erste Hochschule Berlins eine Klimaschutzvereinbarung mit dem Land getroffen.

Berliner Sommer-Uni über Afrika
Afrika liegt Europa geographisch nahe, und dennoch ist unser Bild von diesem Kontinent oft diffus. Unter dem Titel „Afrika – Herkunft und Schicksal der Menschheit“ möchte die 33. Berliner Sommer-Uni ein differenzierteres Bild vermitteln. Vom 27. August bis 2. September 2018 wird es an der Freien Universität in Vorträgen, Seminaren und Exkursionen unter anderem um den Reichtum an Sprachen und Kulturen, die Nachwirkungen der Kolonialzeit sowie aktuelle wirtschaftliche und politische Entwicklungen gehen. Die Sommer-Uni wird von der Berliner Akademie für weiterbildende Studien e. V. und der Freien Universität veranstaltet. Anmeldungen unter: www.berlinakademie.de

Shakespeare-Tage in Weimar
Die Shakespeare-Tage 2018 finden vom 20. bis 22. April in Weimar statt. Sie widmen sich dem Thema „Flucht – Migration – Exil“. Den Festvortrag am Sonntag, 22. April, 11 Uhr, im Audimax der Bauhaus-Universität Weimar hält Harvardprofessor Homi Bhabha. Präsidentin der 1864 in Weimar gegründeten Deutschen Shakespeare-Gesellschaft ist Claudia Olk, Literaturprofessorin an der Freien Universität.

Noch freie Plätze beim "Girls' Day"
Die Freie Universität beteiligt sich wieder am bundesweiten Girls’ Day, der am 26. April stattfindet. Er richtet sich an Schülerinnen der 5. bis 10. Klasse. Auf dem Programm stehen Workshops in nahezu allen Fächern sowie im Rechenzentrum der Freien Universität. Anmeldeschluss ist der 24. April, 13 Uhr. Registrierung und mehr Informationen: www.girlsday.fu-berlin.de

In die Laufschuhe, fertig, los!
Am 1. Juli startet der vierte Campus Run der Freien Universität. Teilnehmen dürfen Angehörige der Freien Universität, aber auch alle, die nicht an der Hochschule arbeiten oder studieren. Für Kinder geht es über 1100 Meter, Jugendliche und Erwachsene können für eine Zehn-Kilometer-Strecke an den Start gehen. Auch eine mittlere Distanz von fünf Kilometern wird angeboten – zum Laufen und Walken. Anmeldeschluss ist der 24. Juni 2018; ein Frühbuchungsrabatt gilt bis 13. Mai 2018. Mehr Infos hier.

Sinngarten für das Klinikum Benjamin Franklin
Natur zu erleben tut gut – aber nicht jeder, der im Krankenhaus liegt, hat auch die Möglichkeit, ein Stück Natur zu genießen. Das Klinikum auf dem Campus Benjamin Franklin der Charité verfügt zwar über geräumige Innenhöfe, jedoch sind diese bisher für die Patientinnen und Patienten nicht zugänglich. Oliver Peters, Oberarzt und Leiter der Altersmedizin innerhalb der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, hat deshalb einen Wettbewerb initiiert. Studierende der Landschaftsarchitektur im dritten Semester an der Beuth-Hochschule für Technik Berlin erarbeiteten Konzepte: Wie kann aus den Innenhöfen ein Erholungsort werden für Mitarbeiter, Besucher, vor allem aber für Patienten?

Anfang Februar stellten 13 angehende Landschaftsarchitekten einem Gremium aus Experten und Laien ihre Ideen vor. Eine fünfköpfige Jury urteilte anhand verschiedener Kriterien: Barrierefrei, sicher und altersgerecht sollte der Innenhof sein und sowohl Möglichkeiten zur Erholung als auch zur Betätigung bieten. Auch den Denkmalschutz und die Umsetzbarkeit galt es zu berücksichtigen. Für die besten Konzepte waren attraktive Preise ausgelobt.

Den ersten Platz erzielte der Vorschlag „Sinngarten“ von Leo Allan Slametschka. Der Garten in seinem Entwurf spricht viele Sinne an: In der Mitte des Hofes plätschern drei Fontänen in einem Teich, während ringsherum Pflanzen in verschiedenen Farben blühen, etwa Rhododendron, Holunder und Mahonien. Eine Clematis mit weißen Blüten rankt sich am Gitter einer Pergola empor und spendet Schatten. Lavendel, Zitrone und Duftgeranie sprechen den Geruchssinn an, während sich Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren auch schmecken lassen. Eine Ecke mit Hochbeeten ermöglicht eigenes Gärtnern für Patienten der Tageskliniken.

Wer sich selbst von der studentischen Kreativität überzeugen will, kann dies im Haus V des Campus Benjamin Franklin tun: Vor dem Hörsaal Ost sind in einer Galerie die Entwürfe zu den Konzepten ausgestellt. Um eine Umsetzung des Siegerentwurfes zu ermöglichen, bitten die Initiatoren des Wettbewerbes um Spenden, welche unter Angabe des Kennwortes „Sinngarten“ unter folgender Kontoverbindung möglich sind: Charité Berlin; IBAN: DE68 1007 0000 0592 9799 00; BIC: DEUTDEBBXXX

Reihe zu Akademischer Freiheit
Veritas, Iustitia, Libertas – Wahrheit, Gerechtigkeit und Freiheit – lauten die Gründungsprinzipien der Freien Universität Berlin. Aus Anlass ihres 70. Geburtstages in diesem Jahr lädt die Hochschule zu einer Veranstaltungsreihe ein, die sich vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher und politischer Debatten mit diesen Prinzipien beschäftigt.

Die Reihe startet am 16. Mai 2018, 18 Uhr (c.t.) mit einem Abend zum Thema „Märtyrer, Migranten, Medien: Eine kleine Geschichte der akademischen Freiheit“. Anita Traninger, Professorin für Romanische Philologie an der Freien Universität, und Georg Krücken, Direktor des International Center for Higher Education Research und Professor an der Universität Kassel, skizzieren die geschichtliche Entwicklung akademischer Freiheit und diskutieren aktuelle Herausforderungen. Was bedeutet das Leitmotiv „Wahrheit, Gerechtigkeit und Freiheit“ heute für eine Universität? Welche institutionellen Vorkehrungen müssen getroffen werden, um akademische Freiheit zu bewahren? Und wie stellt man sich globalen Aufgaben, ohne dabei missionarisch zu wirken?

Um „Global Perspectives on Academic Freedom“ geht es bei einer englischsprachigen Veranstaltung am 6. Juni 2018, 18 Uhr (c.t.). Sari Hanafi von der American University of Beirut im Libanon, Amit Prakash von der Jawarharlal Nehru University in Indien und Joanna Williams von der University of Kent in Großbritannien diskutieren unter anderem darüber, wie sich akademische Freiheit im Nahen Osten, in Indien und Europa historisch entwickelt hat und wie Universitäten ihre Autonomie auch unter schwierigen politischen Bedingungen bewahren können.

Am 28. Juni, 16 Uhr (c. t.) wird Joybrato Mukherjee über die Grenzen der Internationalisierung sprechen. Der Anglist ist Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen und seit 2012 Vizepräsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. In seinem englischsprachigen Vortrag „The Limits of Internationalization“ wird sich Mukherjee unter anderem der Frage widmen, was Universitäten tun können, wenn die Freiheit von Lehre und Forschung an einer ihrer Partnerhochschulen im Ausland bedroht ist. Alle drei Veranstaltungen finden in der Silberlaube, Hörsaal 1 a, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin statt. Anschließend gibt es jeweils einen Empfang.

Ringvorlesung zu Krieg und Gewalt
Kriegerische Konflikte gehören zu den universellen historischen Phänomenen – in einer Ringvorlesung des Exzellenzclusters Topoi und des Berliner Antike-Kollegs werden im Sommersemester an der Freien Universität exemplarisch aktuelle Forschungen zu Krieg und Konflikt vom Altertum bis zur Gegenwart vorgestellt. Schlachtfeldarchäologie ist dabei ebenso Thema wie die Erzählungen vom Krieg in der römischen und griechischen Literatur oder Kriegsmonumente im antiken Mesopotamien. Vertreter der Neurowissenschaften, der Ethnologie und der Soziologie berichten über neueste Erkenntnisse zu den Grundlagen organisierter Gewalt zwischen Menschen.

Die Reihe beginnt am Mittwoch, den 25. April 2018 um 18 Uhr mit einem Vortrag von Michael Meyer, Professor für Prähistorische Archäologie an der Freien Universität, über das germanisch-römische Schlachtfeld am Harzhorn. Die wöchentliche Veranstaltung läuft bis zum 11. Juli, sie ist öffentlich, der Eintritt frei. Nähere Informationen hier.

Science Slammer gesucht!
Die Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung ist eine große gesellschaftliche Aufgabe. Zu zahlreich sind die globalen Herausforderungen wie der Schutz des Klimas, die Überfischung der Meere oder die Ernährung einer steigenden Weltbevölkerung. Universitäten nehmen bei der Lösung dieser Probleme eine Schlüsselrolle ein – mit und als Teil der Gesellschaft.
Zum Auftakt der fünften Hochschultage „Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ vom 18. bis 22. Juni 2018 an der Freien Universität Berlin sind deshalb alle Studierenden und Promovierenden der Berliner Hochschulen zu einem Science Slam eingeladen. Unter dem Motto „Slam your Future“ erhalten sechs Slammerinen und Slammer die Chance, ihre Hausarbeiten, Forschungsfragen, Projekte und Ideen zum Querschnittsthema Nachhaltigkeit vorzustellen. Das geballte Wissen muss in zehn Minuten und dazu noch kurzweilig und für alle verständlich präsentiert werden. Erlaubt ist alles, was den Vortrag anschaulich und lebendig macht, etwa Requisiten, Spiel, Live-Experimente, Musik, Film oder Entertainment. Und die Zuschauer entscheiden, wer die beste Performance geboten hat. Die Gewinnerin oder der Gewinner erhält eine Kinokarte, die ein halbes Jahr freien Eintritt in alle Filmsäle der Yorck-Kino-Gruppe garantiert.

Zur Vorbereitung auf den Wettbewerb werden die sechs ausgewählten Bewerberinnen und Bewerber außerdem am 12. und 13. Juni zu einem gebührenfreien Qualifizierungsworkshop eingeladen. Die Science-Slam-Expertin Julia Offe, die dieses Präsentationsformat in Deutschland bekannt gemacht hat, wird die Kandidatinnen und Kandidaten auf die Herausforderung auf der Bühne vorbereiten und coachen. Wer mitmachen möchte, schickt seinen Themenvorschlag für den Slam bitte bis zum 12. Mai 2018 an die E-Mail-Adresse: sustain-it@fu-berlin.de. Der Slam findet statt am 18. Juni von 17 bis 20 Uhr in der Silberlaube, Hörsaal 1b, Otto-von-Simson-Straße 26, 14195 Berlin.

Antibiotika-Resistenzen vorhersagen
Wann und wie eine Resistenz gegen Antibiotika eintritt, ist bisher schwierig zu prognostizieren. Einem deutsch- schweizerischen Wissenschaftlerteam ist es nun gelungen, eine mathematische Methode zur Vorhersage von Resistenzen gegen Antibiotika und Arzneimitteln zu entwickeln. Das Verfahren kann auf verschiedenste Antibiotika angewandt werden, die dafür benötigten Daten können für jeden dieser Wirkstoffe leicht erhoben werden. Die Forscherinnen und Forscher um Professor Jens Rolff vom Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität und Professor Roland Regoes von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich erhoffen sich damit eine weitere Möglichkeit zur nachhaltigen Planung von Antibiotika-Therapien und Entwicklung neuer Wirkstoffe gegen Bakterien. Die Studie ist in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift Proceedings of the Royal Society erschienen.

4,3 Millionen für Start-ups
Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe und der Europäische Sozialfonds fördern das erfolgreiche Berliner Startup-Stipendium an den drei großen Berliner Universitäten und der Charité mit weiteren 4,3 Millionen Euro. Im Rahmen des Programms „University Startup Factory“ werden von April 2018 bis Ende 2019 Gründungsvorhaben mit technologiebasierten Geschäftsideen unterstützt.

Um Mittel bewerben können sich Gründungsinteressierte, die ihre Prototypen weiterentwickeln und auf den Markt bringen wollen. Pro Team können zwei bis vier Stipendien von je 2000 Euro monatlich über eine Laufzeit von sechs Monaten vergeben werden; eine Verlängerung um sechs Monate ist möglich. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten müssen sich in Vollzeit ihrem Start-up widmen und ihren Wohnsitz in Berlin haben. Bewerbungen für die erste Auswahlrunde können bis zum 30. April 2018 bei den Technologietransfer-Stellen der beteiligten Einrichtungen eingereicht werden.

Viktoriahaus öffnet im Juni
Nach zwölf Jahren bekommt die Hauptstadt die beliebte Riesenseerose Victoria zurück – zusammen mit Hunderten von weiteren tropischen Sumpf- und Wasserpflanzen wird sie ab Juni wieder im Herzen der Gewächshausanlage des Botanischen Gartens der Freien Universität Berlin zu sehen sein.

Das mehr als 100 Jahre alte Victoriahaus ist seit jeher ein Publikumsmagnet. Mit über 30 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 85 Prozent gehört es zu den faszinierendsten Schaugewächshäusern des Gartens. Es zeigt die vermutlich größte Sammlung tropischer Wasserpflanzen in Mitteleuropa und ist eine der wichtigsten weltweit. Zuletzt war das historische Gewächshaus so baufällig, dass es 2006 geschlossen werden musste. Im Jahr 2013 begann die denkmalschutzgerechte und energetische Grundsanierung. Ermöglicht wurde sie mit Mitteln des Landes Berlin, Fördermitteln aus dem Umweltentlastungsprogramm II sowie Eigenmitteln der Freien Universität Berlin.

Wenn das Victoriahaus nun im Juni wieder öffnet, lohnt sich ein Besuch ganz besonders: Am ersten Wochenende (16. und 17. Juni) gilt für den Eintritt der „Ein- Euro-Victoriatarif“. Und auch in den Folgemonaten stehen „Victorianächte“, eine Sonderausstellung im Botanischen Museum, Vorträge, Konzerte und mehr auf dem Programm, um die Rückkehr der tropischen Sumpf- und Wasserpflanzen zu feiern. Mehr im Internet: www.victoriahaus-berlin.de

Neue Sicht auf die alte Welt
Der in der Exzellenzinitiative ausgezeichnete altertumswissenschaftliche Forschungsverbund Topoi lädt anlässlich seines zehnjährigen Bestehens zu einer Tagung am 19. April in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin. Die Forscherinnen und Forscher geben in Kurzvorträgen und an interaktiven Stationen Einblicke in ihre Arbeit. Die Themen reichen von der astronomischen Berechnung der Bewegung der Gestirne im alten Babylon über die Nutzung des Wollschafes bis hin zur städtischen Badekultur in Pompeji. Die Veranstaltung (von 9 bis 18 Uhr) ist öffentlich, der Eintritt frei. Anmeldung wird erbeten unter der E-Mail-Adresse: anmeldung@topoi.org. Mehr hier.

Ausgezeichnet: Ehrungen und Preise für Angehörige der Freien Universität

AUSGEZEICHNET

Gunter Gebauer, Philosophieprofessor und Sportwissenschaftler an der Freien Universität Berlin, ist mit dem Ethikpreis des Deutschen Olympischen Sportbundes ausgezeichnet worden. Durch seine fundierte und kritische Auseinandersetzung mit den vielfältigen Entwicklungen des Sports habe Gunter Gebauer wichtige Denkanstöße gegeben, insbesondere im Hinblick auf ethisch-moralisches Denken und Handeln im Sport, hieß es in der Begründung der Jury.

Hélène Esnault, Professorin für Arithmetische Geometrie am Institut für Mathematik der Freien Universität, wird mit der Cantor-Medaille des Jahres 2019 der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) ausgezeichnet. In der Begründung der DMV hieß es, Hélène Esnault sei eine der weltweit profiliertesten Persönlichkeiten in der Mathematik. Die Cantor-Medaille wird von der DMV höchstens alle zwei Jahre vergeben.

Erik Schäfer, Alumnus des ManagementDepartments der Freien Universität, ist mit dem Deutschen Studienpreis Projektmanagement 2018 ausgezeichnet worden. Er erhält den Preis für seine Doktorarbeit, in der er am Beispiel von zwei Architekturbüros Praktiken zur Bewältigung gescheiterter Projekte untersucht. Die Auszeichnung vergibt die Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V.

Christopher Nicholson erhält in diesem Jahr für seine herausragende Dissertation einen der vier Carl-Ramsauer-Preise der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin. Der Physiker der Freien Universität Berlin wird für die Untersuchung von Phasenübergängen mittels ultraschneller Photoemissions-Spektroskopie geehrt.

Jörg Sydow und Timo Braun, Professoren des Management-Departments am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität Berlin, sind für ein gemeinsames Forschungsprogramm mit dem Global Research Award ausgezeichnet worden. Mit dem Preis würdigte die International Project Management Association (IPMA) die Forschung der beiden Wissenschaftler zu interorganisationalen Projektnetzwerken. Diese entstehen, wenn die an einem Projekt beteiligten Organisationen wiederholt zusammenarbeiten.

Jürgen Gerhards, Professor für Makrosoziologie und Geschäftsführender Direktor des Instituts für Soziologie der Freien Universität Berlin, ist zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften „Leopoldina“ gewählt worden. Die Wahl gilt als eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Auszeichnungen, die deutsche Institutionen vergeben.

José Maurício Domingues, Soziologie-Professor der Rio de Janeiro State University, wird als einer von acht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Geistes- und Sozialwissenschaften mit dem Anneliese Maier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung geehrt. Domingues erhält 250 000 Euro für Forschungskooperationen in Deutschland. Ausgezeichnet wird er auf Vorschlag des Hamburger Instituts für Sozialforschung und des Lateinamerika-Instituts der Freien Universität Berlin; an beiden Institutionen wird er sich im Rahmen eines Forschungsprojekts aufhalten.

Gudrun Krämer, Professorin für Islamwissenschaft an der Freien Universität, und Heike Solga, Professorin für Soziologie an der Freien Universität und am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), s
ind von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in den Wissenschaftsrat berufen worden. Die Direktorin der Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies der Freien Universität und die Direktorin der Abteilung „Ausbildung und Arbeitsmarkt“ am WZB zählen zu den sieben Persönlichkeiten, die auf Vorschlag der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, der Hochschulrektorenkonferenz, der Helmholtz-Gemeinschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft in den Wissenschaftsrat aufgenommen wurden.

Werner Schiffauer, Professor für Kultur- und Sozialanthropologie an der Europa-Universität Viadrina, ist für neun Monate als Mercator Senior Fellow an der Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies zu Gast. Während seines Aufenthalts forscht er an dem Projekt „Die Islampolitik der deutschen Innenministerien – Ein Beitrag zur Anthropologie der Staatsapparate“.

Janina Sundermeier, promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin und Dozentin für Gründungslehre der Freien Universität, hat ein „Fellowship für Innovationen in der Hochschullehre“ des Stifterverbandes und der Baden-Württemberg Stiftung erhalten. Janina Sundermeier wurde für ihr Projekt „Entrepreneurial Diversity – Edition: Fempreneurship“ geehrt. Die Fördersumme beträgt 15 000 Euro.

Zentraler Lehrpreis für Projekte der Romanistik und der Chemie
Inwiefern stehen der universitäre Habitus und über Jahrhunderte tradierte rhetorische Formen mehr Diversität an den Hochschulen entgegen? Wie verhindert das Paradigma des reinen Stoffes in der Chemie den Blick auf Reaktionsnetzwerke, die aus diversen Molekülen bestehen? Zwei für das Sommersemester 2018 geplante Lehrveranstaltungen setzen sich auf überraschende Art mit dem Thema Diversität auseinander und wurden dafür am Dienstag mit dem Lehrpreis 2017 der Freien Universität ausgezeichnet. Die beiden Projekte – am Institut für Romanische Philologie unter der Leitung von Professorin Anita Traninger sowie am Institut für Chemie unter der Leitung von Professorin Beate Koksch und Professor Christoph Schalley – werden mit jeweils 5000 Euro in ihrer Umsetzung unterstützt. Der Preis wird somit wegen der besonderen Qualität der beiden Bewerbungen zum ersten Mal geteilt.

Freie Universität verabschiedet Open-Access-Strategie
Die Freie Universität hat als erste Berliner Universität eine Open-Access-Strategie für den freien Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen verabschiedet. Sie soll allen Universitätsangehörigen die Möglichkeit geben, das Open-Access-Publikationsmodell in ihrem Forschungsalltag zu verankern. Die angestrebte Regelung berücksichtigt auch die Publikationskulturen der einzelnen Fächer; sie gewährleistet, dass wissenschaftliche Standards eingehalten und eine hohe Qualität der Publikationen erreicht werden. Die Strategie umfasst sechs Handlungsfelder. Dazu zählen Vorhaben des Präsidiums der Freien Universität Berlin, die Open-Access-Kommunikation und -Verbreitung sowie eine Vernetzung der Akteurinnen und Akteure. Weitere Schritte sind der Ausbau der Dienstleistungen zum sogenannten Grünen Weg, also einer Open-Access-Zweitveröffentlichung, die Ausweitung von Aktivitäten im Bereich des sogenannten Goldenen Weges, also einer primären Open-Access-Publikation, sowie begleitende Maßnahmen. Mit diesen Schritten sollen nachhaltige Strukturen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geschaffen werden, um eine größtmögliche Verbreitung von Open Access bis zum Jahr 2020 und einen weitestgehend freien Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen zu ermöglichen.

Berliner Sparkasse stiftet Professur an Freier Universität
Die Berliner Sparkasse stiftet für sechs Jahre eine Juniorprofessur mit dem Schwerpunkt Digitale Transformation und IT-Infrastrukturen an der Freien Universität. Sie ist Teil des neuen berlinweiten Verbundes „Einstein Center Digital Future“ (ECDF). Sie wird Forschung und Lehre an der Freien Universität im Department Wirtschaftsinformatik am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft verstärken. Die Professur wird zudem im ECDF und in den dort entwickelten Forschungsprojekten und -verbünden eingebunden sein. Erster Inhaber wird der Juniorprofessor für Wirtschaftsinformatik Daniel Fürstenau.

20 Jahre Internationale Sommer- und Winteruniversität FUBiS
Die FUBiS – Freie Universität Berlin Internationale Sommer- und Winteruniversität – feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Zum Auftakt des Jubiläumsjahres 2018 begrüßte FUBiS 77 Studierende aus 16 Ländern, die Deutschsprachkurse und Fachkurse in englischer Sprache an der Freien Universität besuchen. Das Programm wurde im Jahr 1998 in der heutigen Abteilung Internationales der Freien Universität gegründet. Seitdem waren mehr als 8000 Studierende im Rahmen der FUBiS an der Freien Universität Berlin zu Gast. Sie stammen und stammten hauptsächlich aus den USA, der Volksrepublik China, Brasilien und Südkorea. Die erste internationale Sommeruniversität fand 1998 mit 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Heute empfängt FUBiS jährlich rund 650 Studierende, die inzwischen aus drei Terms mit unterschiedlichen Laufzeiten im Sommer und Winter wählen können. Das Angebot ist offen für Studierende aller Fächer.

Förderung des Europäischen Forschungsrats
Die Freie Universität Berlin hat zwei Förderungen des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) zugesprochen bekommen. Je einen ERC Consolidator Grant erhalten die Physikerin Stephanie Reich und der Computerwissenschaftler Frank Noé. Die fünfjährige Förderung umfasst eine Summe von rund 2,3 Millionen Euro für Professorin Reich und 2 Millionen Euro für Professor Noé. Stephanie Reich wird ein neues Forschungsgebiet entwickeln, bei dem sie die Reaktion von Materialien auf Licht maßschneidern will. Hierzu wird sie mit ihrem Team neuartige Messmethoden erarbeiten, um die Entwicklung hochempfindlicher Sensoren zu ermöglichen und durch Licht ausgelöste Molekülschwingungen konzentriert abzustrahlen. Frank Noé führt seine erfolgreiche Forschung fort, in der er Methoden der Mathematik, Physik und Informatik kombiniert, um Erkenntnisse über Lebensprozesse zu gewinnen. Das Ziel des neuen Projekts ist es, mittels Computertechnik Bindungsprozesse einzelner Moleküle und ganzer Zellen zu simulieren. Stephanie Reich und Frank Noé hatten bereits einen ERC Starting Grant eingeworben.

Auszeichnung der Einstein Stiftung
Die Einstein Stiftung Berlin hat gleich drei Doktorandenprogramme ausgezeichnet, die an der Freien Universität Berlin angesiedelt sind oder an denen sie beteiligt ist. Auf Platz 1, 2 und 3 der Ehrung für Einstein Doctoral Programme und damit als beste Doktorandenprogramme Berlins zeichnete die Stiftung die Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies, die Graduate School of North American Studies und die Berlin Mathematical School aus. Alle drei Programme werden in den kommenden drei Jahren insgesamt rund eine Million Euro erhalten. Dabei wird die in Kooperation mit der Humboldt-Universität betriebene Graduiertenschule zu muslimischen Kulturen drei Jahre lang mit jeweils 150 000 Euro unterstützt, die Graduiertenschule für Nordamerikastudien mit jeweils 100 000 Euro und die von der Freien Universität, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Technischen Universität Berlin getragene Berlin Mathematical School mit 75 000 Euro. Die Preise wurden im Rahmen des Neujahrsempfangs der Einstein Stiftung verliehen.

Kolleg zu Komplexität in der Mathematik
Die Erforschung von Facetten der Komplexität in Mathematik und Informatik steht im Mittelpunkt eines neuen Graduiertenkollegs für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in Sprecherschaft der Freien Universität. Es ist eine von elf neuen Einrichtungen, die der Bewilligungsausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in seiner Wintersitzung beschloss. Das Kolleg nimmt im April 2018 mit zwölf Stellen für Doktorandinnen und Doktoranden und mit einer Postdoktoranden-Stelle seine Arbeit auf, erklärte dessen Sprecher, Informatik-Professor Günter Rote von der Freien Universität Berlin. Weitere Antragsteller waren die Technische Universität Berlin und die Humboldt-Universität zu Berlin. Das Kolleg wird für zunächst viereinhalb Jahre gefördert.

Erforschung einer altiranischen Sprache wird gefördert
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat die Förderung eines auf zwölf Jahre angelegten Forschungsprojektes an der Freien Universität über Texte in einer altiranischen Sprache, dem Avestischen, zunächst für die Dauer von drei Jahren bewilligt. Die Beteiligten des am Institut für Iranistik angesiedelten Projektes Corpus Avesticum Berolinense wollen eine neue Ausgabe aller zoroastrischen Rituale in avestischer Sprache erstellen. Avestisch ist eine der beiden belegten altiranischen Sprachen, und der Zoro- astrismus ist eine Religion, die Vermutungen zufolge im östlichen iranischen Hochland entstanden ist. Die bewilligte Förderung beläuft sich auf insgesamt rund eine Million Euro; geleitet wird das Projekt von Professor Alberto Cantera Glera, es startet im April 2018. Die in dem Projekt angestrebte neue Edition soll die Einsichten und Tendenzen aufgreifen, die sich in den Studien des Avestischen seit den 1950er Jahren herausgebildet haben.

Nachhaltige Ressourcennutzung mit Pflanzenkohle
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität Berlin untersuchen im Rahmen des Forschungsprojektes „BodenBildungBerlin“, wie mittels Pflanzenkohle die Umwelt entlastet werden kann. Sie entwickeln Methoden zur Vermittlung von Fähigkeiten und Kenntnissen über die nachhaltige Ressourcennutzung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Insgesamt werden im Rahmen des Forschungsprojektes an drei Standorten modellhafte Kompostanlagen mit Pflanzenkohle betrieben. An den Standorten werden Daten zur Kohlen- und Nährstoffbilanz und zur Ökobilanz ermittelt, die Qualität der Substrate geprüft und das wirtschaftliche Potenzial der Vermarktung von Pflanzenkohlesubstrat erhoben. Das Forschungsprojekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert.

Initiative „Leistung macht Schule“ auch in Dahlem gestartet
An der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung über zehn Jahre geförderten Initiative „Leistung macht Schule“ (LemaS) ist auch die Freie Universität Berlin mit drei von 28 Teilprojekten beteiligt. Ziel des groß angelegten Vorhabens ist es, gemeinsam mit Schulen Konzepte zu entwickeln und zu evaluieren, die geeignet sind, besondere Potenziale und Begabungen von Schülerinnen und Schülern frühzeitig zu erkennen und individuell zu fördern. Das mit rund einer Million Euro über fünf Jahre geförderte Projekt der Freien Universität mit dem Namen „DiaMINT“ vereint die drei Teilprojekte und wird geleitet durch Professorin Hilde Köster, Arbeitsbereich Sachunterricht am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie, und Professor Volkhard Nordmeier, Arbeitsgruppe Didaktik der Physik am Fachbereich Physik. Gegenstand von Forschung und Entwicklung sind die diagnosebasierte Förderung von Schülerinnen und Schülern, die sich im Sachunterricht und im Fach Physik besonders interessiert, leistungsstark oder potenziell leistungsfähig zeigen.

Trainee-Berufseinstieg mit Bachelor-Abschluss
Die Freie Universität Berlin geht vielfältige und neue Wege, um Nachwuchskräfte im wissenschaftsunterstützenden Bereich zu gewinnen. Sie bietet für Ihren Verwaltungsdienst auch in diesem Jahr die Möglichkeit eines Berufseinstiegs über ihr Trainee-Programm. Bewerben können sich Absolventinnen und Absolventen verschiedener Bachelor-Studiengänge, die in der Verwaltung der Freien Universität und damit an einer der elf deutschen Exzellenzuniversitäten tätig sein möchten. Die Trainees werden in dem 24 Monate dauernden Programm intensiv betreut. Bei erfolgreichem Durchlaufen des Trainee-Programms besteht die Aussicht auf Übernahme und eine unbefristete Stelle. Auch eine Verbeamtung ist gegebenenfalls möglich. Interessierte werden gebeten, ihre Bewerbungen für die Trainee-Stellen per E-Mail im PDF-Format zu senden: ausbildungsleitung@fu-berlin.de oder per Post: Freie Universität Berlin, IB Aus, Rudeloffweg 25/27, 14195 Berlin.

Freie Universität als familiengerechte Hochschule geehrt
Der Freien Universität ist zum vierten Mal das Zertifikat „audit familiengerechte Hochschule“ zuerkannt worden. Die berufundfamilie Service GmbH würdigte die kontinuierliche Arbeit der Hochschule zur besseren Vereinbarkeit von Beruf, Studium, Familie und Privatleben. Der hohe Entwicklungsstand sei Gradmesser des anhaltenden Engagements. Das Grundzertifikat erhielt die Freie Universität 2007; sie wurde im dreijährigen Turnus drei Mal reauditiert.

Interviews mit Überlebenden des Holocaust
Die Freie Universität bietet eine weitere wichtige Ressource zur Erforschung des Holocaust und seiner Nachgeschichte an. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können für ihre Recherchen einen neuen Zugang zum „Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies“ der Yale University nutzen. Bereits seit einigen Jahren können an der Freien Universität das vom US-Regisseur Steven Spielberg ins Leben gerufene „Visual History Archive“ der USC Shoah Foundation, das Interview-Archiv „Zwangsarbeit 1939- 1945“ sowie das Archiv „Refugee Voices“ eingesehen werden. Mit dem neuen Zugang zum „Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies“ ermöglichen die Universitätsbibliothek und das Center für Digitale Systeme der Freien Universität die Nutzung von rund 4500 weiteren gefilmten Interviews mit Überlebenden des Holocausts.

Europäische Außenpolitik wird erforscht
Die Kommission der Europäischen Union (EU) hat fünf Millionen Euro für ein Projekt zur Erforschung ihrer Außenpolitik bewilligt. Erforscht werden unter Federführung der Freien Universität Berlin Sicherheitsprobleme und umstrittene Ordnungen in der östlichen Nachbarschaft der EU und im Mittelmeerraum. Unter anderem werden die Möglichkeiten der EU und ihrer Mitgliedsstaaten analysiert, gesellschaftliche und politische Widerstandskräfte in der Nachbarschaft der EU zu fördern, um mit den Sicherheitsrisiken und -bedrohungen in Räumen begrenzter Staatlichkeit umzugehen. Die Koordination übernehmen Professorin Tanja A. Börzel, Direktorin der Arbeitsstelle Europäische Integration, und Professor Thomas Risse, Direktor der Arbeitsstelle für Transnationale Beziehungen, Außen- und Sicherheitspolitik, am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft.

Info-Veranstaltungsreihe zum Studium an der Freien Universität
Umfassende Informationen rund um den Studieneinstieg und das Studium an der Freien Universität bietet die Hochschule mit der Veranstaltungsreihe Uni im Gespräch noch bis Juli 2018 jeweils am Mittwochabend. Alle Veranstaltungen sind öffentlich, der Eintritt ist frei. Die nächste Veranstaltung findet am 21. Februar statt; Thema ist „Die Kunst der Selbstmotivierung – Anregungen zur Umstrukturierung festgefahrener Arbeits- und Lernverläufe: Was fördert die Lust am Lernen, was behindert sie?“ Die Themen der Reihe werden von erfahrenen Studienberaterinnen und -beratern sowie Psychologinnen und Psychologen der Freien Universität Berlin vorgestellt. Besprochen werden unter anderem Auswahlverfahren, Bewerbungsmodalitäten sowie Entscheidungs- und Orientierungshilfen. Die Veranstaltungsreihe wurde von der Studienberatung und der Psychologischen Beratung der Freien Universität Berlin konzipiert.

Oxford und Berlin schließen Partnerschaft
Die University of Oxford und vier Berliner Einrichtungen, die Freie Universität, die Humboldt-Universität, die Technische Universität und die Charité – Universitätsmedizin Berlin, haben eine neue Partnerschaft ins Leben gerufen. Die Verbindung baut auf bestehenden Forschungsbeziehungen zwischen den fünf Einrichtungen auf und soll ein Umfeld für neue gemeinsame Projekte in den Bereichen Medizin, Naturwissenschaften, Geistes- und Sozialwissenschaften schaffen. Die Partnerschaft soll Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der University of Oxford die Möglichkeit bieten, während eines Aufenthalts in Berlin mit Kolleginnen und Kollegen der Charité, den drei großen Berliner Universitäten und zahlreichen anderen Forschungseinrichtungen in der Region Berlin-Brandenburg zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig soll die Verbindung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende aus Berlin dabei unterstützen, Zeit für Forschung und Studium an der University of Oxford zu verbringen.

Hochschulverträge unterzeichnet
Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller, und die Rektoren und Präsidenten der Universitäten und Hochschulen haben die Hochschulverträge für die Jahre bis 2022 unterzeichnet. Im Sommer 2017 hatte sie der Senat beschlossen, das Abgeordnetenhaus hatte im November zugestimmt. Die Verträge sehen eine Erhöhung der jährlichen Zuschüsse für die Hochschulen im konsumtiven und investiven Bereich in Höhe von 3,5 Prozent vor. Hinzu kommt eine Einigung auf die Übernahme der in der jüngsten Tarifrunde ausgehandelten Tarif- und Besoldungssteigerungen. Beide Seiten trafen ferner Verabredungen, die Studierendenzahlen festzuschreiben, die Kapazitäten in der Lehrkräftebildung auszubauen und die Bedingungen für die Beschäftigten zu verbessern. Im Vergleich zu 2017 beläuft sich der Zuwachs zum Ende der Vertragslaufzeit auf rund 221 Millionen Euro und führt im Jahr 2022 zu einem Gesamtvolumen der Zuschüsse von rund 1,4 Milliarden Euro.

"Surfende" Viren im Fokus
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat eine Emmy-Noether-Nachwuchsforschergruppe am Institut für Chemie und Biochemie bewilligt. Der promovierte Biophysiker Stephan Block erhält insgesamt bis zu 1,3 Millionen Euro. Die Gruppe wird neue Konzepte erarbeiten und anwenden, um den Wirkmechanismus und die Effizienz neuer Virushemmer zu ermitteln. Im Zentrum des Forschungsprojektes „Quantifizierung multivalenter Wechselwirkungen am Beispiel von Virus-Rezeptor-Wechselwirkungen“ stehen Viren, die meist mehrere Zielstrukturen – sogenannte Rezeptoren – auf der Oberfläche von Zielzellen parallel binden müssen, um in die Zelle einzudringen und eine Infektion auszulösen. Bislang existiert kein Messverfahren, das es unter physiologischen Bedingungen erlaubt, die Anzahl der gebundenen Rezeptoren auf der Ebene einzelner Viren zu ermitteln. Dadurch ist das Verständnis von Anbindungs- und Ablöseprozessen von Viren und deren Störung durch Virusinhibitoren noch begrenzt.

Was bleibt von der Studentenbewegung?
Ein öffentliches Streitgespräch unter dem Motto „Was bleibt?“ setzt am 11. Juli den Schlusspunkt der Vorlesungsreihe an der Freien Universität über die Studentenbewegung der 1960er Jahre in der Bundesrepublik. Zuvor, am 20. Juni, spricht Professorin Ingrid Gilcher-Holtey von der Universität Bielefeld in der Reihe über „Soziale Bewegungen: 1968 – Eine Wahrnehmungsrevolution? Ein deutsch-französischer Vergleich“. Am 27. Juni hält Professor Rudi Schmidt von der Friedrich-Schiller-Universität Jena einen Vortrag zu „Wandel der Öffentlichkeit – Digitale Vielfalt statt Pressekonzentration“. Professor Norbert Frei von derselben Universität spricht am 4. Juli über „Internationale Parallelitäten – USA, Japan, West- und Ost-Europa, DDR“. Die Vorträge finden um 16.15 Uhr im Hörsaal 1a in der Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin statt. Sie sind Teil des Offenen Hörsaals der Freien Universität. Der Eintritt ist frei.

Stadt. Land. Cross. – Campus Run der Freien Universität am 9. Juli
Am 9. Juli findet erneut ein Volkslauf rund um das Hauptgebäude der Freien Universität statt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können in vier Kategorien und auf einer Länge von 1100 Metern bis zu zehn Kilometern über den Campus und das Landgut Domäne Dahlem sowie durch nahegelegene Straßen und Parks an den Start gehen. Mitmachen kann auch, wer nicht an der Freien Universität beschäftigt ist oder studiert. Über die abwechslungsreiche Streckenführung gibt es Routen für verschiedene Altersklassen und Lauftempos: für Kinder bis zehn Jahre (Jahrgang 2006 und jünger) geht es über 1100 Meter, auf einer fünf Kilometer langen Strecke starten laufend oder walkend Erwachsene und Jugendliche (Jahrgang 2007 und älter), und wer vor 2003 geboren ist, kann über zehn Kilometer ins Ziel rennen. Anmeldungen sind bis zum 2. Juli 2017 möglich unter www.hochschulsport.fu-berlin.de

Sommerferiencamps für Kinder an der Freien Universität Berlin
Jonglieren, Selbstverteidigung, Klettern, Parcours, Theaterspiel, Tennis oder Exkursionen und chemische Experimente erwarten Kinder in den Sommerferiencamps des Hochschulsports und des Dual Career and Family Service der Freien Universität. Die erstmals angebotene Ferienbetreuung ist für Kinder von acht bis zwölf Jahren konzipiert. Es werden zwei je einwöchige Camps angeboten, in denen die Kinder täglich von 8 bis 16 Uhr unterhalten und verpflegt werden. Die Teilnahmegebühr beträgt für Kinder von Studierenden 180 Euro, für die Kinder von Beschäftigten der Freien Universität 200 Euro und für die Kinder von Externen 220 Euro. Die Anmeldung ist bis zum 3.  Juli hier möglich.

Videowettbewerb "Nachhaltigkeit an der Freien Universität"
Nachhaltigkeit an der Freien Universität ist das Thema eines Videowettbewerbs, an dem Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mit der Universität Verbundene teilnehmen können. Nachhaltigkeit steckt in Thermoskannen und Fahrradspeichen, sie summt in den Bienenstöcken der unieigenen Imkerei und köchelt in den Mensa-Küchen mit ihren regionalen Produkten. Man findet sie auch in den Fachbüchern und Reagenzgläsern und in den Köpfen der Menschen, die an der Uni forschen, studieren und arbeiten. Die selbstgedrehten Filme können bis zum 1. September eingereicht werden und sollen eine Länge von 60 Sekunden bis drei Minuten haben. Sie werden von einer Fachjury bewertet. Die besten drei Filme werden mit 1000, 750 und 500 Euro prämiiert: www.fu- berlin.de/videowettbewerb

Diskussion über internationales Recht in Zeiten des Populismus
Die Rechtswissenschaftlerin Heike Krieger von der Freien Universität und der Rechts- und Politikwissenschaftler David Bosco von der US-amerikanischen Indiana University diskutieren am Dienstag, den 4. Juli, 18.30 bis 20 Uhr unter dem Titel „Internationales Recht in Zeiten des Populismus“. Die Diskussion findet im Rahmen der Joint Speaker Series statt, einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe der Freien Universität und der Indiana University. Die Veranstaltung in englischer Sprache ist öffentlich, der Eintritt frei. Ort: Indiana University Europe Gateway, Gneisenaustraße 27, 10961 Berlin. Anmeldung unter: iueurope@iu.edu

Antike Skulpturen im architektonischen Kontext
Eine Ausstellung in der Abguss-Sammlung Antiker Plastik der Freien Universität zeigt noch bis zum 2. Juli Skulpturen im architektonischen Kontext. Mithilfe von Abgüssen antiker Plastiken und 3D-Visualisierungen der antiken Stadt Pergamon wird an fünf Fallbeispielen gezeigt, wie Skulpturen in der Antike in ihre architektonischen Kontexte eingebunden wurden. Der Besuch ist kostenfrei.

DDR-Grenze: Opfer aus Ost und West
Dem DDR-Grenzregime an der innerdeutschen Grenze fielen einer Studie der Freien Universität Berlin zufolge 327 Männer, Frauen und Kinder aus Ost und West zum Opfer. Die Getöteten waren zwischen sechs Monaten und 81 Jahren alt, wie ein Team des Forschungsverbunds SED-Staat der Hochschule nach fast fünfjährigen Recherchen herausfand. Projektleiter Professor Klaus Schroeder und Jochen Staadt stellten die Ergebnisse gemeinsam mit der Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters und Vertretern der drei beteiligten Bundesländer in der Gedenkstätte Berliner Mauer vor. Die Forschungsarbeiten zu einem biografischen Handbuch wurden aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Bundesländer Hessen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hatten insgesamt 1492 Verdachtsfälle überprüft, zu denen es in unterschiedlichen Archiven und durch die Angaben von Zeitzeugen Hinweise auf Todesumstände im Kontext des DDR- Grenzregimes gab. Das Handbuch „Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes an der innerdeutschen Grenze“ umfasst auf 684 Seiten Angaben zum Leben und zu den Todesumständen der Männer, Frauen und Kinder, denen das DDR- Grenzregime zwischen Lübecker Bucht und der damaligen Tschechoslowakei zum Verhängnis wurde. Damit ist nach Auffassung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Aufarbeitung der Todesfälle an der innerdeutschen Grenze abgeschlossen. Zu Todesfällen von DDR-Bürgern bei Fluchtversuchen über die Ostsee und über die Grenzen anderer Ostblockstaaten seien allerdings weitere Recherchen nötig, betonte Professor Klaus Schroeder.

Lehrpreis zum Thema Vielfalt
Der zentrale Lehrpreis der Freien Universität wird in diesem Jahr zum Thema „Vielfalt“ ausgeschrieben. Noch bis zum 27. Juli können sich Studierende und Lehrende aus allen Fachbereichen mit einem für das Sommersemester 2018 geplanten Projekt bewerben. Die vorgeschlagenen Seminare, Übungen oder Vorlesungen sollen sich dem Thema Diversität aus der Perspektive verschiedener Fächer widmen und zur Förderung von Vielfalt in Forschung und Lehre beitragen. In dem Projekt thematisiert werden soll außerdem die Vermittlung von Lehrstoff an eine heterogene Studierendenschaft.

Der Lehrpreis wird jährlich mit einem unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkt ausgeschrieben. Ziel der Auszeichnung ist es, Spitzenforschung noch stärker in der universitären Lehre zu verankern. Der Preis, der mit 10 000 Euro dotiert ist, wird im Rahmen des Zukunftskonzepts der Freien Universität in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder vergeben. Im vergangenen Jahr war ein interdisziplinäres Lehrprojekt zur Vermittlung der Idee von „Open Science“ ausgezeichnet worden. Die beiden Neurowissenschaftler Ulf Tölch und Dirk Ostwald hatten ein Seminar konzipiert, in dem es um die Chancen der Digitalisierung für eine transparente Wissenschaftspraxis geht. Das Seminar findet im laufenden Sommersemester statt.

Universität Zürich wird enger Partner
Die Universität Zürich und die Freie Universität Berlin haben eine strategische Partnerschaft geschlossen. Damit vertiefen sie ihre Zusammenarbeit in Forschung und Lehre – etwa durch Summer Schools und Studiengänge mit Doppelabschluss–, und ermöglichen den Austausch von Studierenden, Forscherinnen und Forschern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung. Neue und bestehende Kooperationen zwischen beiden Universitäten sollen gefördert und ausgebaut werden. Dafür werden Förderprogramme eingerichtet, die gemeinsam koordiniert werden. Weitere strategische Partnerschaften unterhält die Freie Universität mit der Hebrew University of Jerusalem, der Peking University, der St Petersburg State University, der University of British Columbia und der University of California, Berkeley.

Forschung: Nanogele gegen Tumore
Ein an der Freien Universität Berlin betriebenes Projekt zur Erforschung des Einsatzes sogenannter Thermo-Nanogele gegen Hautkrankheiten und Tumore wird für weitere zwei Jahre durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Nachwuchsgruppe um Professor Marcelo Calderón vom Institut für Chemie und Biochemie erhält bis 2019 insgesamt 3,16 Millionen Euro aus der Förderlinie „NanoMatFutur“, in der neue Nano- und Werkstofftechnologien entwickelt werden. In den ersten vier Jahren der Förderung untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Herstellung von Nanogelen in unterschiedlicher Zusammensetzung und etablierten die Synthesemethoden. Sie identifizierten Substanzen, die sich für eine Weiterentwicklung eignen. Die Gruppe veröffentlichte Studien über Erfolge in der Anwendung für die Krebstherapie.

"AutoMinis" fahren jetzt auch in Spanien
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität Berlin haben im Rahmen des Mexiko-Deutschland-Jahres weitere autonome Modellfahrzeuge für mexikanische Universitäten entwickelt. Damit wurden bereits insgesamt 22 Exemplare über das Goethe-Institut in Mexiko und das Instituto Politecnico Nacional (IPN) verteilt. Das in Mexiko begonnene Projekt wird nun auf Spanien ausgeweitet. Der Bau der Fahrzeuge wurde durch die Finanzierung der Deutschen Botschaft in Mexiko sowie von Firmen wie Bosch, Daimler, Audi und Volkswagen ermöglicht. Das Projekt „AutoMini“ ist im Kern eine innovative Ausbildungsmaßnahme. Im Rahmen des Projekts werden Modellfahrzeuge im Maßstab eins zu zehn für den Einsatz in der Lehre, an Universitäten und Fachhochschulen entwickelt. Die Modellfahrzeuge können autonom fahren: Sie verfügen über Computer und vielfältige Sensoren. Die Roboter sind frei programmierbar und erlauben es Studierenden, mit niedrigen Kosten in die „Technologie der Zukunft“ einzusteigen. Die ersten zwölf Fahrzeuge wurden im August 2016 an zwölf Robotik-Gruppen in Mexiko verteilt.

Berliner MINT-Verbund ausgezeichnet
Der Berliner MINT-Verbund Deutschlandstipendien ist einer der drei Preisträger im Wettbewerb des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft „Engagement gewinnen, Vernetzung gestalten“ zur Auszeichnung von Initiativen im Rahmen des Deutschlandstipendiums. Die Preise wurden von Bundesforschungsministerin Johanna Wanka auf der Jahresveranstaltung zum Deutschlandstipendium in München verliehen. Der Berliner Verbund habe eines der kreativsten Konzepte präsentiert, um private Förderer wie Unternehmen, Stiftungen oder Privatpersonen für die Vergabe von Deutschlandstipendien zu gewinnen und sie untereinander zu vernetzen, erklärte die Jury. Im Verbund machen sich sechs Berliner Hochschulen gemeinsam stark: die Freie Universität, die Hochschule für Technik und Wirtschaft, die Hochschule für Wirtschaft und Recht, die Humboldt-Universität, die Technische Universität sowie die Beuth Hochschule für Technik. MINT steht für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Gelegenheit macht Seitensprünge
Unter dem Nachwuchs von Nachtigallen wird einer Studie zufolge etwa jedes fünfte Küken fremdgezeugt, es stammt also von einem anderen als dem sozialen Vater, der sich an der Jungenaufzucht beteiligt. Wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter Leitung von Conny Landgraf von der Freien Universität Berlin und dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung erstmals nachwiesen, korrelierte die Wahrscheinlichkeit, ein oder mehrere Fremdküken im Nest zu haben, stark mit der Anzahl direkter Nachbarn. Darüber hinaus ergaben sich Hinweise darauf, dass der Gesang eines Männchens ausschlaggebend sein kann für Verpaarungen außerhalb der Partnerschaft: In den meisten Fällen war das Gesangsrepertoire des außerpartnerschaftlichen Vaters größer als das des sozialen Vaters.

Die Ergebnisse der Studie sind Teil eines Langzeitprojekts zu Gesangsverhalten und Brutbiologie der Nachtigall und wurden im Fachjournal „Current Zoology“ veröffentlicht. In der von Conny Landgraf, Michael Weiß und Professorin Silke Kipper veröffentlichten Studie wurde untersucht, inwiefern Eigenschaften eines Männchens oder andere Umstände die Wahrscheinlichkeit für eine Verpaarung außerhalb der Partnerschaft beeinflussen, etwa das Alter, der Tag der Verpaarung, das Gesangsrepertoire und die Anzahl benachbarter Männchen.

Wundermaterial Graphen
Graphen gilt als eines der vielversprechendsten neuen Materialien. Das systematische Einbringen chemisch gebundener Atome und Moleküle in die Kohlenstoff-Variante zur Kontrolle seiner Eigenschaften ist jedoch nach wie vor eine große Herausforderung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Universität Wien, der Freien Universität Berlin sowie der Universität Yachay Tech in Ecuador ist es nun erstmals gelungen, den spektralen Fingerabdruck solcher Verbindungen experimentell und theoretisch präzise zu verifizieren.

Über Lichtstreuung haben sie Schwingungsspektren als spezifischen Fingerabdruck von stufenweise chemisch modifiziertem Graphen identifiziert. Diese so gewonnene und theoretisch bestätigte spektrale Signatur ermöglicht es künftig, sowohl die Art als auch die Anzahl der Funktionszentren schnell und präzise zu bestimmen. Die Ergebnisse wurden im renommierten Fachmagazin „Nature Communications“ veröffentlicht. Von der Freien Universität war Professorin Stephanie Reich beteiligt.

Quantenmechanik auf dem Prüfstand
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität haben gemeinsam mit Kollegen aus Deutschland, Österreich und Australien eine neue Methode zur Prüfung quantenmechanischer Prozesse entwickelt und experimentell erprobt. Zu diesem Zweck übertrugen sie Methoden aus dem sogenannten Compressed Sensing auf die Quantenmechanik. Die Ergebnisse wurden gemeinsam mit der Universität Innsbruck in Österreich, der Universität zu Köln und der Universität Sydney in Australien erzielt. Die Quantenmechanik eignet sich nicht nur zur Beschreibung der Natur auf kleinen Skalen, sondern auch für technologische Anwendungen. So sind, basierend auf den besonderen Gesetzen der Quantenmechanik, abhörsichere Kommunikation, neue schnelle Superrechner und Simulationsmethoden möglich. Die Ergebnisse der Studie wurden im renommierten Fachjournal „Nature Communications“ publiziert.

App-Store für das Internet der Dinge

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert ein Informatikprojekt der Freien Universität Berlin und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg zur Einrichtung eines App-Store für das sogenannte Internet der Dinge mit rund 1,8 Millionen Euro. Der Begriff Internet der Dinge bezeichnet die intelligente Vernetzung von Geräten und Maschinen. Für dieses werden offene Lösungen benötigt, die den einfachen Austausch von Programmen erlauben. Daran mangelt es bisher, insbesondere für Kleinstcomputer. An der Freien Universität kommt die Förderung der Arbeitsgruppe um die Informatik-Professoren Jochen Schiller und Matthias Wählisch zugute.

Tücken von Big Data
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Sozial- und Kulturanthropologie der Freien Universität sind an einem neuen, von der Europäischen Union geförderten Projekt beteiligt, das die Verzerrungen von Big Data-Ansätzen in der Informationsverarbeitung erforscht. In dem Projekt des auch an der Freien Universität angesiedelten Projektes „Knowledge Complexity“ untersuchen Forscherinnen und Forscher, wie der Fokus auf „Big Data“ wichtige Fragen über die Informationsumgebung vernachlässigt und damit zu einseitigen Ergebnissen und falschen Schlussfolgerungen führt. Die Wissenschaftler hoffen, dass die Ergebnisse ihrer Untersuchung zur Behebung des Problems beitragen.

Ausstellung zeigt Testamente berühmter Italiener
Die Testamente 27 berühmter Persönlichkeiten des italienischen öffentlichen Lebens sind noch bis Ende Juni – auch am Wochenende – kostenfrei in einer Ausstellung in der rechtswissenschaftlichen Bibliothek zu sehen. Das Spektrum der in der Van’t-Hoff-Straße 8 gezeigten Dokumente, die kommentiert und in deutscher Übersetzung präsentiert werden, reicht von historisch prominenten Persönlichkeiten wie Giuseppe Garibaldi über Schriftsteller wie Luigi Pirandello und den Opernsänger Enrico Caruso bis zum Gründer des Unternehmens Fiat, Giovanni Agnelli senior.

Die Texte geben ungewöhnliche Einblicke nicht nur in die familiäre Situation des Verfassers oder der Verfasserin eines Testaments, sondern auch in die gesellschaftlichen Umstände der Zeit. Die Ausstellung wurde 2012 in Rom anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Einheit Italiens gezeigt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Italienzentrums und des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Freien Universität haben sie in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Notariatsrat Italiens, der Italienischen Notariatsstiftung und der Botschaft der Republik Italien in Deutschland erstmals übersetzt und mit Begleittexten versehen.

Über die Schönheit mathematischer Formeln
Was ist „schöne“ Mathematik? Diese Frage ist Gegenstand der Ausstellung „Concinnitas“, die noch bis zum 29. Juni kostenfrei im Foyer der Universitätsbibliothek der Freien Universität in der Garystraße zu sehen ist. Die Ausstellung zeigt zehn Aquatinta-Radierungen des Künstlers Bob Feldman. Dieser hat bedeutende zeitgenössische Mathematiker und Physiker nach den schönsten mathematischen Formeln gefragt, um sie dann in Radierungen umzusetzen. Ergänzend werden Bücher zum Thema „Mathematik und Ästhetik“ aus den Beständen der Bibliotheken der Freien Universität gezeigt, darunter etwa aus dem Kunsthistorischen Institut eine Ausgabe von „De re aedificatoria“ von 1574 des italienischen Humanisten, Schriftstellers und Mathematikers Leon Battista Alberti.

Tagung beschäftigt sich mit der Macht von Emotionen in den Medien
„Affekte – Medien – Macht“ ist der Titel einer Fachtagung des Sonderforschungsbereichs „Affective Societies“ der Freien Universität und der Fachgruppe Mediensoziologie der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, die vom 29. Juni bis zum 1. Juli an der Freien Universität Berlin stattfindet. Mehr als 30 Referentinnen und Referenten werden ein breites Spektrum sowohl theoretischer als auch empirischer Arbeiten affektorientierter Kommunikationsforschung vorstellen. Die Teilnahme gebühr beträgt 50 Euro, für Beschäftigte auf halben Stellen und Studierende anderer Universitäten 25 Euro. Studierende der Freien Universität zahlen 10 Euro.

MINT-Sommeruni für Schülerinnen und Schüler
Zum Ende der Sommerferien lädt die Freie Universität Berlin auch in diesem Jahr interessierte Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 10 zu einer Sommeruniversität in den MINT-Fächern ein; die Abkürzung steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Vom 21. August bis 1. September finden im Rahmen der 14. Sommeruni vormittags mehrtägige Experimentier-Kurse und nachmittags Vorlesungen zu Themen aus Wissenschaft und Forschung statt. Belegt werden können Kurse in Physik, Biologie und Chemie sowie Mathematik und Informatik. Die Teilnahme an den Kursen kostet zehn Euro pro Tag. Die Vorlesungen sind öffentlich und kostenfrei. Eine Anmeldung zu den Veranstaltungen ist möglich unter: www.fu-berlin.de/sites/sommeruni

Preis für Veröffentlichung von Juristen über Nichtjuristisches
Der Jürgen-Prölss-Preis ist zum zweiten Mal an der Freien Universität Berlin ausgeschrieben worden. Ausgezeichnet wird eine wissenschaftliche Abhandlung einer Juristin oder eines Juristen in deutscher Sprache über ein nichtjuristisches Thema. In Betracht kommen Themen europäischer oder außereuropäischer Kulturen, insbesondere der Philosophie, der Religions-, der Literatur- und der Geschichtswissenschaft. Der Preis ist mit 15 000 Euro dotiert. Einsendeschluss für Bewerbungen ist der 30. Juni.

Technologie- und Gründungszentrum Fubic erreicht neues Etappenziel
Das in Berlin-Dahlem geplante Zentrum Fubic (Business and Innovation Center next to Freie Universität Campus) hat mit Unterzeichnung des städtebaulichen Vertrages zwischen dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf und der Wista-Management GmbH ein wichtiges Etappenziel erreicht. Das Fubic ist Kern eines rund 50 000 Quadratmeter umfassenden Innovationsparks, der auf dem Gelände des ehemaligen US- Militärkrankenhauses in unmittelbarer Nähe zum Campus der Freien Universität an der Fabeckstraße in Berlin-Dahlem entstehen wird. Auf- und Ausbau sowie Betrieb sind der Wista-Management GmbH übertragen worden, die auch den Wissenschafts- und Technologiepark Berlin Adlershof aufgebaut hat und betreibt. Das Fubic soll Platz für 60 bis 80 Unternehmen mit rund 1000 Beschäftigten bieten.

Kammerchor des Collegium Musicum gewinnt Silbermedaillen
Der Kammerchor des Collegium Musicum der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität Berlin hat beim diesjährigen Wettbewerb Grand Prix of Nations zwei Silbermedaillen in den Kategorien „zeitgenössische Chormusik“ und „Folklore“ gewonnen. Außerdem wurde der Chor in zwei Sonderkategorien mit Goldmedaillen ausgezeichnet: für die Interpretation des Stückes „Iuppiter“ des Komponisten Michael Ostrzyga und für die besondere Leistung von Dirigentin Donka Miteva.

Gastfamilien für Studierende aus den USA gesucht
Studierende aus den USA kommen vom 30. August bis 18. Dezember nach Berlin, um an einem Austauschprogramm der Freien Universität teilzunehmen, dem European Studies Program FU-BEST. Sie wollen ihre deutschen Sprachkenntnisse verbessern und Einblicke in das Leben in Deutschland gewinnen. Die Gastfamilien – auch kinderlose Paare und Singles – sollten im Süden Berlins oder zentral mit guter Verkehrsanbindung zum Campus Lankwitz wohnen. Die Studierenden sollten Frühstück und Abendessen bekommen. Es gibt eine Aufwandsentschädigung von 500 Euro pro Monat. Mehr Infos und Kontakt hier.

Freie Universität Berlin unter den sechs besten deutschen Unis
Im alljährlich veröffentlichten renommierten QS World University Ranking wird die Freie Universität weiterhin zu den sechs besten Universitäten in Deutschland gezählt. Auch im weltweiten Vergleich behauptete sie mit Platz 125 weltweit (2016/2017: Platz 123) ihre starke Stellung. In der neuen QS-Rangliste verbesserte sich die Hochschule im Vergleich zum Vorjahr erneut beim Ruf ihrer Absolventinnen und Absolventen unter Arbeitgebern sowie bei ihrem bereits sehr hohen wissenschaftlichen Renommee.

Startschuss für internationale Sommer- und Winteruniversität
Die internationale Sommer- und Winteruniversität der Freien Universität hat am Pfingstsonntag mit 146 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 20 Ländern begonnen. Die Studierenden belegen während des sechswöchigen Programms Deutsch und Fachkurse. Die meisten Studierenden stammen aus den USA, der Republik China (Taiwan) und der Volksrepublik China. Das Programm läuft bis zum 15. Juli. Die Sommeruniversität wurde 1998 initiiert und im Jahr 2007 um eine Winteruniversität ergänzt. Im Jahr 2010 hat FUBiS das Quality Improvement Program (QUIP) des Forum on Education Abroad erfolgreich absolviert. Im Jahr 2016 begrüßte FUBiS 652 Studierende an der Freien Universität.

Walter Rasch verlässt Vorstand der Ernst-Reuter-Gesellschaft
Walter Rasch, ehemaliger Senator für Schulwesen in Berlin, hat sein Amt als Vorstandsvorsitzender der Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freunde, Förderer und Ehemaligen der Freien Universität e. V. (ERG) nach 15 Jahren an seinen Nachfolger übergeben. In seiner Amtszeit wuchs die Zahl der Mitglieder von 956 auf mehr als 6700. Die Fördersummen, die die ERG jährlich vergibt, stiegen von 25 000 Euro auf insgesamt etwa 250 000 Euro; das Geld wird unter anderem für die Ernst-Reuter-Preise für herausragende Dissertationen an der Freien Universität sowie zur Unterstützung verschiedener Aktivitäten der Universität verwendet. Raschs Nachfolge tritt Peter Lange an, langjähriger Kanzler der Freien Universität Berlin.

Esther Kinsky wird Gastprofessorin für Poetik der Übersetzung
Die Übersetzerin und Autorin Esther Kinsky wird im Wintersemester 2017/2018 August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessorin der Übersetzung. Die vom Deutschen Übersetzerfonds und der Freien Universität 2007 ins Leben gerufene Gastprofessur ist die erste Professur für Poetik der Übersetzung im deutschsprachigen Raum und wird jährlich im Wintersemester am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft eingerichtet.

Neuer Bachelor-Studiengang zu Sprache und Gesellschaft
Wie bestimmt Sprache unser gesellschaftliches Zusammenleben, und wie beeinflusst der zwischenmenschliche Umgang unsere Sprache? Mit diesen Wechselwirkungen befassen sich künftig Studierende in dem neuen Bachelor-Studiengang Sprache & Gesellschaft, der erstmals im Wintersemester 2017/2018 an der Freien Universität angeboten wird. Zulassungsvoraussetzung sind die Allgemeine Hochschulreife oder eine sonstige gesetzlich vorgesehene Studienberechtigung und Englischkenntnisse auf Niveau B2. Bewerbungsfrist ist der 15. Juli.

Neuer Master Medieninformatik
Die Technische Universität Berlin, die Freie Universität Berlin und die Humboldt-Universität zu Berlin starten zum Wintersemester 2017/2018 den neuen Masterstudiengang Medieninformatik. Aufbauend auf den vor drei Jahren von Technischer Universität und Freier Universität eingeführten Bachelorstudiengang Medieninformatik erwerben die künftigen Masterstudierenden in vier Semestern Rüstzeug für eine berufliche Tätigkeit im Spannungsfeld von Softwareentwicklung, digitaler Medientechnik, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Medienforschung sowie Medienrecht und -wirtschaft.

Freie Plätze im Frühstudium ProInformatik im Sommer
Informatik studieren schon vor Studienbeginn ist von Juli bis Anfang Oktober an der Freien Universität möglich. Im Rahmen des Frühstudiums ProInformatik können bis zu zwei Module des Bachelorstudiengangs Informatik vorab absolviert werden. Das Angebot richtet sich insbesondere an Abiturientinnen und Abiturienten, die den Zeitraum zwischen Abitur und Beginn des Wintersemesters für ihr Studium nutzen wollen. Belegt werden kann es auch von Unentschlossenen, die ein Informatikstudium erst einmal ausprobieren möchten, sowie von Schülerinnen und Schülern, die die Sommerferien nutzen und die Universität kennenlernen wollen. Die Anmeldung ist bis zwei Wochen vor Kursbeginn möglich; der erste Kurs beginnt am 24. Juli. Pro Kurs wird eine Teilnahmegebühr in Höhe von 55 Euro erhoben.

AUSGEZEICHNET

Alexandra Bauer,
Absolventin der Sozial- und Kulturanthropologie der Freien Universität Berlin ist mit dem Rudolf-Virchow-Förderpreis der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte 2017 ausgezeichnet worden. Der mit 500 Euro dotierte Preis wurde ihr für ihre Masterarbeit zuerkannt, die den Titel trägt „Von dieser verkniffenen Zugehörigkeit frei machen: Transnationale Lebensgeschichten und Mehrfachzugehörigkeiten unter südkoreanischen Frauen in Deutschland“. Der Rudolf-Virchow-Förderpreis der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte wird jährlich durch den Vorstand der Gesellschaft verliehen. Mit diesem Preis werden hervorragende Qualifikationsarbeiten von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern aus den genannten Fächern ausgezeichnet.

Dorothea Doerr, Sabine Otto und Katharina Queiser,
die an der Freien Universität Berlin Erziehungswissenschaft studieren, sind für ihr Projekt „Let’s play Schule“ mit dem Hans-Sauer-Preis für partizipative Schulentwicklung geehrt worden. Mit dem Konzept von „Let’s play Schule“ wird Lehramtsstudierenden die Möglichkeit gegeben, weitergehende Praxiserfahrungen als im Studium vorgesehen zu sammeln und Einblicke in Schulentwicklungsprozesse zu bekommen. Dafür übernehmen die Studierenden für eine Woche den gesamten Lehrbetrieb einer Schule und unterrichten dort nach selbstkonzipierten Unterrichtsentwürfen. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert; er umfasst zudem eine Verlagspublikation sowie fachkundige Unterstützung bei der weiteren Umsetzung.

Beatrice Gründler,
Professorin für Arabistik der Freien Universität Berlin, ist nach dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit einem Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates geehrt worden. Die Auszeichnung ist mit 2,4 Millionen Euro dotiert und wird Beatrice Gründler verliehen für ihr Projekt zur Erforschung und Herausgabe einer digitalen kritischen und kommentierten Edition des in Fabelform verfassten Fürstenspiegels Kalila und Dimna, einem Stück arabischer Prosa aus dem 8. Jahrhundert n. Chr. Das Werk umspannt Einflüsse des Hinduismus, des Buddhismus, des Islams und des Christentums.

Volker Haucke,
Direktor des Leibniz-Instituts für Molekulare Pharmakologie und Professor für Pharmakologie und Toxikologie an der Freien Universität Berlin, hat den Avanti Award in Lipids der American Society for Biochemistry and Molecular Biology erhalten. Der Wissenschaftler wurde für seine Forschungen zur Rolle von Fetten im Transport von Stoffen durch Membranen geehrt. Volker Hauckes Erkenntnisse seien für die Zellphysiologie und Pathophysiologie von zentraler Bedeutung, hieß es zur Begründung. Die Ergebnisse der Forschung von Haucke und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern seines Labors zur Funktion eines spezifischen Lipids in zellulären Prozessen seien „so überraschend, dass Lipidforscher weltweit ihre bisherigen Erkenntnisse neu überdenken mussten.“

Claudio Magris,
italienischer Schriftsteller, Literaturwissenschaftler, Essayist und Übersetzer, hat die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin erhalten. Verliehen wurde sie durch den Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften. Magris wurde als Persönlichkeit geehrt, die „die deutschsprachige Literatur der Moderne in kulturell grenzüberschreitender Weise gewürdigt und als Essayist stets die ethische Verpflichtung der Literatur in einem gerade heute problemreichen und europäischen Kontext mit Nachdruck betont habe“. Claudio Magris ist einer der in Deutschland am meisten beachteten und gewürdigten italienischen Intellektuellen.

Hans Kopp,
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin, erhält für seine Dissertation mit dem Titel „Das Meer als Versprechen. Bedeutung und Funktion von Seeherrschaft bei Thukydides“ den Bruno-Snell-Preis 2017 der Mommsen-Gesellschaft. Der Preis ist mit 3 000 Euro dotiert und dient der Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet des griechisch-römischen Altertums. Die Arbeit entstand im Rahmen der Berlin Graduate School of Ancient Studies und wurde vom Exzellenzcluster Topoi gefördert.

Jens Rolff,
Professor für Evolutionsbiologie an der Freien Universität Berlin, wird vom Europäischen Forschungsrat (ERC) für die Entwicklung eines Gerätes zur Voraussage von Antibiotikaresistenzen gefördert. Er erhielt vom ERC für sein Projekt „EVOLchip“ einen renommierten „Proof of Concept Grant“, der mit 150 000 Euro dotiert ist. Das Förderformat dient dazu, herausragende Grundlagenforschung auf den Weg der kommerziellen Nutzung zu bringen.

MELDUNGEN

Öffentliche Vorlesungen zu Studentenbewegung, Ovid, Nachhaltigkeit und Satire
Vier öffentliche Universitätsvorlesungen stehen im Sommersemester 2017 im Rahmen des Programms „Offener Hörsaal“ an der Freien Universität zur Auswahl. Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland erörtern in den wöchentlich angebotenen Vorträgen Themen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Vorlesungsreihe „Studentenbewegung – 50 Jahre danach“ findet dienstags von 16.15 bis 17.45 Uhr statt und beginnt am 11. April. Die Reihe „Transforming Our World: Nachhaltigkeit an der Freien Universität Berlin“ thematisiert die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen im Fokus wissenschaftlicher und institutioneller Praxis (Beginn am 18. April, dienstags von 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum L116, Seminarzentrum, Otto-von-Simson-Straße 26, 14195 Berlin). Die Vorlesungen unter dem Titel „Deconstructing Gender? Ovid und die Frauen“ finden anlässlich des Ovid-Jubiläums zum 2000. Todesjahr des römischen Dichters statt (Beginn am 20. April, donnerstags von 16.15 bis 17.45 Uhr, Raum J 32/102, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin). Am 26. April beginnt die Vorlesungsreihe „Funktionsweisen von Satire aus deutscher und französischer Perspektive“ (mittwochs von 18.15 bis 19.45 Uhr, Hörsaal 2, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin).

Alle Vorträge sind öffentlich. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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Ringvorlesung zu Religion und Medizin
Die vielfältigen Verbindungen von Religion und Medizin in der europäischen Kulturgeschichte stehen im Mittelpunkt einer öffentlichen Ringvorlesung im Sommersemester an der Freien Universität Berlin. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehrerer Disziplinen führen dabei in verschiedene Aspekte der Medizin- und Religionsgeschichte ein. Es wird erörtert, inwiefern der Umgang mit Gesundheit, Krankheit, Geburt, Sterben und Tod historisch und kulturell von medizinischen und religiösen Handlungsfeldern geprägt ist. Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei. Die Vortragssprachen sind Deutsch und Englisch.

Die Vorträge finden donnerstags von 18.15 bis 20.00 Uhr statt. Zum Auftakt am 20. April führen die Initiatoren der Reihe, die Religionswissenschaftlerin Professorin Almut-Barbara Renger und der Wissenschaftshistoriker Professor Markham J. Geller, in das Thema ein. (Topoi-Haus, Hittorfstraße 18, 14195 Berlin, U-Bhf. Freie Universität / Thielplatz, U 3).

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Vortragsreihe zu Literatur und jüdischem Denken
Grundlegende Texte der allgemeinen und vergleichenden Literaturwissenschaft und ihre Verortung in jüdischen Denktraditionen und Erfahrungsräumen stehen im Mittelpunkt einer Ringvorlesung im Sommersemester. Besprochen werden für die Geisteswissenschaften im 20. Jahrhundert prägende Werke unter anderem von Erich Auerbach, Hannah Ahrendt, Walter Benjamin, Henri Bergson, Max Hermann und Jacques Derrida. Für die Vorträge der von Claudia Olk, Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, und Susanne Zepp, Professorin für Romanistik an der Freien Universität, organisierten Reihe konnten international renommierte Expertinnen und Experten gewonnen werden – wie Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford), Stephen G. Nichols (Johns Hopkins University), Galili Shahar (Tel Aviv University) oder Dan Diner (Hebrew University of Jerusalem).

Ziel der Ringvorlesung sei es, so die Organisatorinnen, den Zusammenhang zwischen Erfahrungsgeschichte und wissenschaftlichem Erkenntnisinteresse aufzuzeigen. Die Vorlesungsreihe wird durch die Fritz Thyssen Stiftung gefördert und findet vom 18. April bis 18. Juli jeweils dienstags, 16.00 bis 18.00 Uhr, in Hörsaal 2 statt, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin (U-Bhf. Freie Universität / Thielplatz, U 3).

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Vortragsreihen an der Charité zu Ethik-Fragen
Mit den ethischen Herausforderungen in der Medizinharité zu Ethik-Fragen Mit den ethischen Herausforderungen in der Medizin im 21. Jahrhundert und der Verantwortung von Wissenschaft in Geschichte und Gegenwart beschäftigen sich im Sommersemester 2017 zwei Vortragsreihen an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, dem gemeinsamen medizinischen Fachbereich von Freier Universität und Humboldt-Universität.

Im Rahmen der Vorlesung „Wissenschaft in Verantwortung“ sprechen am 25. April um 18.00 Uhr der Medizinhistoriker Professor Philipp Osten und die Bioethik-Professorin Regine Kollek über die „Herausforderung Genetik“. Philipp Osten referiert über „Hoffnungen in der Therapie genetischer Krankheiten in den 1950er Jahren“. Das „Genom-Editing“, also das Verändern des Erbguts von Lebewesen mittels molekularbiologischer Methoden und dessen Folgen, ist Gegenstand des Vortrags von Regine Kollek, bis 2016 Leiterin des Forschungsschwerpunktes „Biotechnologie, Gesellschaft und Umwelt“ an der Universität Hamburg, von 2008 bis 2012 Mitglied des Deutschen Ethikrats und von 2002 bis 2009 Mitglied des Internationalen Bioethik-Komitees der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Am 20. Juni wird die Reihe mit einem Vortrag von Professor Lothar H. Wieler fortgesetzt. Der Präsident des Robert Koch-Instituts und Honorarprofessor an der Freien Universität spricht über globale Strategien im Kampf gegen Infektionskrankheiten. Veranstaltungsort ist jeweils der Hörsaal der Nerven- und Psychiatrischen Klinik, Bonhoefferweg 3 in Berlin-Mitte. Die Reihe ist Teil des Projektes „GeDenkOrt.Charité – Wissenschaft in Verantwortung“, mit dem die Charité an die besondere Verpflichtung der Medizin als Wissenschaft vom Menschen erinnern will. Geplant sind auch ein künstlerisch gestalteter Erinnerungsort sowie – von November an – eine Ausstellung auf dem Charité-Campus Mitte.

Die Ringvorlesung „Medizinethik“ umfasst im Sommersemester Vorträge zu den Themen Digital Health (Professor Erwin Böttinger, Vorstandsvorsitzender des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung), Zwang gegenüber Patienten (Sigrid Graumann, Professorin an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Mitglied des Deutschen Ethikrates), Antibiotika-Einsatz und multirestistente Erreger (Jasper Littmann, Referent des Präsidenten des Robert Koch-Instituts, und Professorin Petra Gastmeier, Institut für Hygiene, Charité) und kosmetische Operationen sogenannter „uneindeutiger“ Genitalien im Kindesalter (Ulrike Klöppel, Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität). Hier stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das neue Fachgebiet „Medical Humanities“ vor (Susanne Michl, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, und Heinz-Peter Schmiedebach, Professor für Medical Humanities, Charité). Die Vorträge finden vom 19. April bis 17. Mai mittwochs von 18.00 bis 19.30 Uhr im Kopsch-Hörsaal für Anatomie auf dem Charité-Campus Mitte statt.

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Kolloquium zum Gedenken an Gertraude Krell
Ein Kolloquium zum Gedenken an die 2016 verstorbene Professorin für Betriebswirtschaftslehre Gertraude Krell findet am Sonnabend, den 22. April an der Freien Universität statt. Im Rahmen der Veranstaltung soll das langjährige wissenschaftliche Wirken der Diversity-Expertin zum Thema Chancengleichheit und zur Entwicklung einer modernen Personalpolitik gewürdigt werden. Referentinnen und Referenten von Hochschulen, aus Unternehmen und weiteren Organisationen beleuchten das Thema Gender und Diversity in Wissenschaft und Praxis. Den Auftakt gibt die Historikerin Karin Hausen mit einem Rückblick auf die Anfänge der Frauen- und Geschlechterforschung. Am Nachmittag findet eine Diskussion unter dem Titel „Zur Zukunft von Gender und Diversity: Dach oder Tarnkappe?“ statt. Die Teilnahme ist kostenfrei; Anmeldung: mvbz.fu-berlin.de

Gertraude Krell war von 1991 bis 2007 an der Freien Universität tätig. Sie setzte als Pionierin das Geschlechter- Thema auf die Agenda der Betriebswirtschaftslehre. Es ist vor allem ihren Bemühungen zu verdanken, dass in der deutschen Betriebswirtschaftslehre Fragen von Chancengerechtigkeit fest etabliert sind. Sie erhielt 2003 den Margherita- von-Brentano-Preis für ihre Arbeiten in der Frauen- und Geschlechterforschung sowie die abgeleiteten handlungsorientierten Ergebnisse.

Ausgründung gewinnt Sonderpreis für Digitale Bildung
Eine Ausgründung der Freien Universität zur innovativen Vermittlung von Datenkompetenz hat auf der Computermesse CeBIT 2017 den mit 10 000 Euro dotierten Sonderpreis für „Digitale Bildung“ des Bundeswirtschaftsministeriums erhalten. Mit der Lernplattform dataX Academy reagieren die Gründer auf die Experten zufolge wachsende Bedeutung des Umgangs mit riesigen Datenmengen (Big Data). Datenkompetenz soll mit dem Angebot auf völlig neue Art und Weise vermittelt werden: interaktiv und am Beispiel realistischer Szenarien.

Campus Run der Freien Universität am 9. Juli 2017
Am 9. Juli findet erneut ein Volkslauf rund um das Hauptgebäude der Freien Universität statt. Teilnehmerinnen und Teilnehmer können in vier Kategorien und auf einer Länge von 1100 Metern bis zu zehn Kilometern auf dem Dahlemer Campus und durch das Landgut Domäne sowie angrenzende Straßen und Parks an den Start gehen. Laufen und walken können Frauen und Männer jeden Lauftyps, auch wenn sie an der Freien Universität nicht beschäftigt sind oder studieren. Über die abwechslungsreiche Streckenführung gibt es Routen für verschiedene Altersklassen und Lauftempos: für Kinder bis zehn Jahre (Jahrgang 2006 und jünger) geht es über 1100 Meter, auf einer fünf Kilometer langen Strecke starten laufend oder walkend Erwachsene und Jugendliche (Jahrgang 2007 und älter), und wer vor 2003 geboren ist kann über zehn Kilometer ins Ziel rennen. Anmeldungen sind bis zum 2. Juli online möglich. Wer bis zum 14. Mai bucht, erhält einen Rabatt.

Vielfältige Ernährung in der Prähistorie
Nahrungsspektren prä- und frühhistorischer, nichtagrarischer Gesellschaften sind einer Studie von Paläontologen und Archäologen zufolge vielfältiger gewesen als bisher angenommen. Wie die archäobotanische Untersuchung von Fundmaterial aus Nordjapan belegt, gab es bereits in der Ochotsk-Kultur im 1. Jahrtausend n. Chr. eine besondere Form hybrider Subsistenzwirtschaft. Diese war gekennzeichnet durch Jagen und Sammeln auf der einen Seite sowie Landwirtschaft mit dem Anbau vollständig domestizierter Pflanzen wie Gerste auf der anderen Seite. Der Anbau von Pflanzen habe aber nicht dazu geführt, dass die Gemeinschaft ihre Lebensweise als Jäger und Sammler aufgegeben hätte, fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heraus. Die Ochotsk-Kultur war im Nordwest-Pazifik beheimatet und bisher bekannt als typische Jagdkultur, spezialisiert auf die Ausbeutung der nahrungsreichen Meeresküsten. Dieser Befund ist nach Einschätzung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das erste wissenschaftlich dokumentierte Beispiel für diese spezielle Form hybrider Subsistenz in der Frühgeschichte Ostasiens und deshalb von bahnbrechender Bedeutung.

An der Studie waren neben dem Institut für Geologische Wissenschaften der Freien Universität Forscherinnen und Forscher des Deutschen Archäologischen Instituts, der japanischen Universität Hokkaido, der kanadischen University of Alberta und des Max-Planck-Instituts für Menschheitsgeschichte in Jena beteiligt. Die Ergebnisse wurden in der jüngsten Ausgabe des Magazins PLOS ONE veröffentlicht.

Internationaler „Spring-Campus“ fand an der Freien Universität statt
„Gesellschaftlicher Wandel hin zur Nachhaltigkeit: Universitäten als Vorreiter?“ – Um diese Frage drehte sich der zweite Spring-Campus der University Alliance for Sustainability (UAS), der vom 27. bis 31. März 2017 an der Freien Universität stattfand. Unter dem Dach der vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten University Alliance for Sustainability arbeitet die Freie Universität Berlin gemeinsam mit der Hebrew University of Jerusalem (Israel), der University of British Columbia (Kanada), der St. Petersburg State University (Russland) sowie der Peking University (China) zusammen. Ziel ist es, das Thema „Nachhaltigkeit“ als Querschnittsthema für die Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und Campus-Management in den Fokus zu rücken. An der Veranstaltung nahmen 120 Personen von 19 Universitäten aus aller Welt teil.

FahrradRepairCafé
An der Freien Universität Berlin findet am 26. und 27. April ein RepairCafé für Fahrradbesitzer statt. Vor der Mensa in der Otto-von-Simson-Straße 26, 14195 Berlin, können von 10.00 bis 16.00 Uhr Räder unter fachkundiger Anleitung wieder in Schuss gebracht werden. Organisiert wird die Aktion von SUSTAIN IT! – der Initiative für Nachhaltigkeit + Klimaschutz an der Freien Universität – in Kooperation mit dem Repair Café Schöneberg. Die Initiatoren wollen darauf aufmerksam machen, dass Alltagsgegenstände zu kurz genutzt werden. Werkzeuge zum Reparieren stehen kostenfrei zur Verfügung. Ersatzteile können günstig erworben werden.

Neue Sicht auf Herrschaftsformen im Alten Orient
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet an der Freien Universität eine von bundesweit zwei neuen Kolleg-Forschergruppen ein. Sie befasst sich unter der Leitung von Professorin Eva Cancik-Kirschbaum und Professor Jörg Klinger vom Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften mit dem Spannungsfeld zwischen altorientalischen Herrschaftsorganisationen und aufgeklärter Demokratie. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Gruppe „Rethinking Oriental Despotism – Strategies of Governance and Modes of Participation in the Ancient Near East“ wollen bestehenden Stereotypen eine neue Sichtweise entgegensetzen. Die Forscherinnen und Forscher gehen beispielsweise der Frage nach, wie sich Herrschaft manifestiert und wie sie sich durchsetzen und aufrechterhalten lässt.

Kolleg erforscht Leben in der Karibik und in Lateinamerika
Probleme des sozialen, politischen, religiösen und kulturellen Miteinanders in Lateinamerika und der Karibik werden in einem neuen Maria-Sibylla-Merian-Forschungskolleg untersucht. In dem Projekt kooperieren seit April sieben Forschungseinrichtungen; koordiniert wird die Arbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Freien Universität. Die Beteiligten berücksichtigen eine vergleichende Perspektive und blicken auf Verflechtungen zwischen Lateinamerika und der Karibik und anderen Teilen der Welt. Der Sitz des Kollegs befindet sich in São Paulo, Partner in Argentinien und Mexiko tragen dazu bei, die Aktivitäten des Zentrums im mehrsprachigen Raum zu verankern. Das Projekt wird bei positiver Zwischenevaluierung für eine Förderzeit von bis zu zwölf Jahren vom Bundesforschungsministerium finanziert. Die Vorphase läuft drei Jahre lang.

Neue Kurse für Flüchtlinge, die studieren möchten
Studieninteressierte Flüchtlinge können sich bis zum 31. Mai online für Sprachkurse und studienvorbereitende Kurse an der Freien Universität anmelden. Teilnehmen kann, wer als Flüchtling registriert ist und über eine Hochschulzugangsberechtigung aus dem Heimatland verfügt. Kursbeginn ist im September. Neu ist das Angebot von Kinderbetreuungsplätzen für Sprachkursteilnehmerinnen und -teilnehmer. Am Donnerstag, 20. April 2017, findet um 16 Uhr im Henry-Ford-Bau der Freien Universität (Garystraße 35, 14195 Berlin, U-Bhf. Freie Universität / Thielplatz, U 3) eine Informationsveranstaltung statt, bei der das umfangreiche akademische Welcome@FUBerlin-Programm vorgestellt wird. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Mehr Informationen hier.

AUSGEZEICHNET

Benedikt Kaufer,
Virologie-Professor an der Freien Universität Berlin, ist eine Lichtenberg-Professur der VolkswagenStiftung zuerkannt worden. Im Rahmen der Professur wird er die Virulenz und Impfstoffresistenz des Herpesvirus Marek’s disease virus (MDV) erforschen. „MDV verursacht nicht nur eine verheerende Krankheit bei Hühnern, sondern dient auch als ein ausgezeichnetes Modell für durch Viren hervorgerufene Krebserkrankungen und die Evolution von Viren“, erläutert Benedikt Kaufer. Trotz langjähriger Forschung seien die exakten Veränderungen im MDV-Genom, die zur Überwindung des Impfschutzes beitragen, nicht bekannt. Die Arbeiten würden zeigen, ob Impfungen die Entwicklung von virulenteren Virusstämmen förderten. Diese Erkenntnisse über den Evolutionsprozess der Viren seien die Grundlage, um neue Impfstoffe zu entwickeln, die einen besseren Schutz bieten und möglicherweise die Evolution der Viren verhindern. Die Förderung im Rahmen der Lichtenberg-Professur beträgt rund eine Million Euro für die Dauer von vier Jahren.

Lavinia Greenlaw,
britische Schriftstellerin, ist in diesem Sommersemester Samuel-Fischer-Gastprofessorin am Peter Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität. Neben Gedichtbänden und Romanen hat sie Sachbücher und Erzählungen veröffentlicht. Auch Radio-Adaptionen, ein Klangstück, ein Kurzfilm, zwei Libretti sowie journalistische Publikationen gehören zu ihrem Werk. In ihrer Dichtung bringt Lavinia Greenlaw Naturwissenschaft und Kunst in besonderer Weise zusammen. Ihre öffentliche Antrittsvorlesung an der Freien Universität hält sie am 17. Mai 2017 um 18 Uhr unter dem Titel „The built moment, the vast extent“. Ort: Raum L116 des Seminarzentrums, Otto-von-Simson-Straße 26, 14195 Berlin.

Ilma Rakusa,
Schriftstellerin, ist mit dem Berliner Literaturpreis 2017 geehrt worden. Die mit 30 000 Euro dotierte Auszeichnung wurde durch den Regierenden Bürgermeister und Vorsitzenden des Rates der Stiftung Preußische Seehandlung Michael Müller verliehen. Der Präsident der Freien Universität Berlin Peter-André Alt berief die Autorin für das Sommersemester auf die mit dem Preis verbundene Gastprofessur für deutschsprachige Poetik der Stiftung Preußische Seehandlung. Die Laudatio auf Ilma Rakusa hielt der österreichische Schriftsteller und Herausgeber der Zeitschrift „Literatur und Kritik“ Karl-Markus Gauß.

Mette Ingvartsen,
dänische Tänzerin und Choreografin, übernimmt im Sommersemester 2017 die Valeska-Gert-Gastprofessur an der Freien Universität Berlin. In einem Gespräch mit Gabriele Brandstetter von der Freien Universität und Clémentine Deliss vom Wissenschaftskolleg Berlin gibt Mette Ingvartsen am 24. April um 19 Uhr in der Akademie der Künste Einblick in ihre künstlerische Arbeit und Entwicklung; sie stellt dabei auch ihre Pläne für die Arbeit mit den Studierenden der Tanzwissenschaften vor. Das Gespräch wird in englischer Sprache geführt. Die Abschlusspräsentation des Projekts findet als mehrstündige Langzeit-Performance am 30. Juni am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität statt. Beide Veranstaltungen sind öffentlich, der Eintritt ist frei.

Isabel Toral-Niehoff,
Privatdozentin am Seminar für Semitistik und Arabistik der Freien Universität, hat den renommierten Buchpreis des Iran für den deutschsprachigen Raum erhalten. Geehrt wurde die Arabistin für ihr Werk „Al-Hira: Eine arabische Kulturmetropole im spätantiken Kontext“. Darin geht es um die religiös vielfältige und kosmopolitische Zusammensetzung der vorislamischen arabischen Stadt Al-Hira in der Nähe des heutigen Kufa, die im kulturellen Einflussbereich der iranischen Sasanidischen Dynastie stand. Das Werk stelle eine tiefgründige Forschung dar, über einen der wichtigsten Orte, der mit der iranischen Kultur und Zivilisation sowohl vor als auch nach dem Islam eng verknüpft war, heißt es in der Begründung der Jury. Al-Hira sei ein Tor für gesellschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen Iran, den Römern und der arabischen Welt gewesen. Der Preis ist mit 5 000 Euro dotiert.

MELDUNGEN

Beatrice Gründler erhält Leibniz-Preis
Professorin Beatrice Gründler von der Freien Universität Berlin hat einen Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhalten. Die Arabistin wurde vom zuständigen Nominierungsausschuss aus 134 Vorschlägen ausgewählt, wie die DFG mitteilte. Insgesamt wurden drei Wissenschaftlerinnen und sieben Wissenschaftler prämiert. Die Auszeichnung ist mit je 2,5 Millionen Euro dotiert. Mit einem Leibniz-Preis ausgezeichnet wurde auch der Kognitionspsychologe Professor Ralph Hertwig, Direktor des Forschungsbereichs Adaptive Rationalität am Max-Planck-Institut (MPI) für Bildungsforschung in Berlin und Honorarprofessor an der Freien Universität. Die Preise werden am 15. März 2017 in Berlin verliehen.
Der Präsident der Freien Universität, Professor Peter-André Alt, betonte: „Wir freuen uns sehr, dass Beatrice Gründler, eine herausragende Wissenschaftlerin mit hoher internationaler Reputation, mit dem bedeutendsten deutschen Forschungsförderpreis ausgezeichnet wird. Dies ist eine Bestätigung für die exzellenten Geisteswissenschaften an der Freien Universität Berlin und die Bedeutung der nicht-europäischen Philologien in diesem Spektrum.“ Alt gratulierte auch dem Direktor des Forschungsbereichs Adaptive Rationalität am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.
Beatrice Gründler, Jahrgang 1964, erhielt den Preis für ihre Studien zur Vielstimmigkeit der arabischen Poesie und Kultur, hieß es in der Begründung der DFG. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt ihrer wissenschaftlichen Laufbahn habe sie sich dem Messor Ralph Hertwig, Direktor des Forschungsbereichs Adaptive Rationalität am Max-Planck-Institut (MPI) für Bildungsforschung in Berlin und Honorarprofessor an der Freien Universität. Die Preise werden am 15. März 2017 in Berlin verliehen.
Der Präsident der Freien Universität, Professor Peter-André Alt, betonte: „Wir freuen uns sehr, dass Beatrice Gründler, eine herausragende Wissenschaftlerin mit hoher internationaler Reputation, mit dem bedeutendsten deutschen Forschungsförderpreis ausgezeichnet wird. Dies ist eine Bestätigung für die exzellenten Geisteswissenschaften an der Freien Universität Berlin und die Bedeutung der nicht-europäischen Philologien in diesem Spektrum.“ Alt gratulierte auch dem Direktor des Forschungsbereichs Adaptive Rationalität am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.
Beatrice Gründler, Jahrgang 1964, erhielt den Preis für ihre Studien zur Vielstimmigkeit der arabischen Poesie und Kultur, hieß es in der Begründung der DFG. Bereits zu einem frühen Zeitpunkt ihrer wissenschaftlichen Laufbahn habe sie sich dem Medium der Schrift in ihrer grundlegenden Bedeutung für die arabischen Traditionen zugewandt. Sie habe „anhand ihrer Forschungen eine komplexe Mediengeschichte der arabischen Welt“ entwickelt, die von der Einführung des Papiers bis zum Buchdruck und darüber hinaus reiche. Weiter hieß es, mit ihrem seit 2015 durchgeführten Pilotprojekt einer digitalen kritischen und kommentierten Edition des „Kalila wa-Dimna“ habe Beatrice Gründler Text-, Entstehungs- und Wirkungsgeschichte jener Fabelsammlung erschlossen, die als eine der frühesten arabischen Prosaschriften und als zentraler Text der arabischen Weisheitsliteratur gilt.

Der Technik nicht blind vertrauen
Als die Air France-Maschine 447 im Juni 2009 in den Atlantik stürzte, kamen 228 Menschen ums Leben; vermeintlich wegen eines technischen Fehlers. Ursache war jedoch das Wechselspiel zwischen Mensch und Maschine, wie eine aktuelle Studie von Professor Gordon Müller-Seitz von der Technischen Universität Kaiserslautern und Olivier Berthod von der Freien Universität Berlin ergab. Sie gingen der Frage nach, wie die komplexe Technik an Bord, die eigentlich die Sicherheit des Fluges gewährleisten soll, dazu führen kann, dass Piloten sich bei einer Fehlermeldung derart unter Stress setzen lassen und falsch handeln.
Während des Flugs von Brasilien nach Frankreich hätten sich die Piloten der Dunkelheit wegen nur auf den Autopiloten und die Bordautomatik verlassen können, sodass sie nicht sehen konnten, in welcher Lage sich das Flugzeug tatsächlich befand, sagt Professor Müller-Seitz, der zu Strategie, Innovation und Kooperation forscht. Als die Messinstrumente plötzlich falsche Daten zur Geschwindigkeit anzeigten, leitete der Copilot umgehend einen Steigflug ein: „Zur Fehlermeldung kam es, weil die Messsensoren eingefroren waren“, erläutert Professor Müller-Seitz. In Folge des Steigflugs erreichte das Flugzeug einen extremen Winkel, der zu einem Strömungsabriss führte. „Mittlerweile waren die Sensoren wieder aufgetaut und haben richtige Angaben geliefert, die die Piloten nicht mehr einordnen konnten“, sagt Olivier Berthod, der zur Organisationstheorie forscht.
Die Wissenschaftler beschäftigen sich in ihrer Arbeit mit der sogenannten Soziomaterialität, dem Zusammenspiel von Mensch und Maschine. Sie analysierten die Auswertungen des Flugschreibers, die Aufzeichnung der Gespräche im Cockpit und weitere Unterlagen. „Solche Beispiele zeigen, welche Folgen es haben kann, wenn der Mensch sich zu sehr auf automatisierte Systeme verlässt und ihre Zusammenhänge aus dem Blick verliert“, sagt Berthod. „Die Copiloten waren mit der Situation überfordert und einer emotionalen Belastung ausgesetzt. Ihnen fehlte die Erfahrung, sie verfielen in Stress und Panik, anstatt Ruhe zu bewahren und als Team nach einer Lösung zu suchen“, sagt Müller-Seitz.
In ihrer Studie, die in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift „Journal of Management Inquiry“ erschienen ist, mahnen die Wissenschaftler im Umgang mit technischen Systemen zu reflektierter Wachsamkeit. Dies betreffe nicht nur Piloten, sondern auch andere Berufsgruppen, etwa Börsenmakler, deren Computerprogramme mit Millionen von Werten zugleich handeln.

Kamera funkt weiter Bilder vom Mars
Die Erforschung der Oberfläche des Planeten Mars mithilfe einer hochauflösenden Kamera ist bis Ende 2019 gesichert. Die Fachrichtung Planetologie und Fernerkundung am Institut für Geologische Wissenschaften der Freien Universität Berlin erhält 2,67 Millionen Euro für die Fortsetzung des Projekts. Das Vorhaben „High Resolution Stereo Camera“ (HRSC) auf der Mission Mars-Express der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) aus Mitteln des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert, unterstützt durch die nationale Raumfahrtagentur (DLR e. V. Raumfahrtmanagement).
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen die Mosaike aus einzelnen Bildstreifen, die die Sonde im Orbit aufnimmt, vervollständigen und verbessern. Die riesigen Bilddatenmengen sollen zu einer großen Karte zusammengefügt werden, um daraus physikalische und geologische Informationen zur Entstehung und Entwicklung des Planeten ableiten zu können.
Seit Januar 2004 hat die Kamera 98 Prozent der gesamten Marsoberfläche aufgenommen mit einer Auflösung, die genauer ist als 100 Meter pro Bildpunkt. Nach mehr als 16 000 Mars- umrundungen funktioniert die Kamera immer noch einwandfrei und die Berliner Planetenforscher der Freien Universität Berlin und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR Adlershof) bereiten sich darauf vor, den Mars auch über 2019 hinaus abzulichten.
Weitere Informationen zum High Resolution Stereo Camera-Experiment gibt es hier.

Erinnerungen an die Besatzung Griechenlands
Die Auswirkungen der Besatzung Griechenlands durch das Deutsche Reich 1941 bis 1944 stehen im Mittelpunkt eines neuen Projekts mit Zeitzeugen. Das Oral-History-Vorhaben „Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland“ wird vom Auswärtigen Amt, der Stavros Niarchos Foundation, der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ und der Freien Universität gefördert. Die geplante, öffentlich zugängliche Plattform wird etwa 70 lebensgeschichtliche und wissenschaftlich aufbereitete Video-Interviews umfassen. An dem Projekt ist das Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität beteiligt.
Von 1941 bis 1944 stand Griechenland unter deutscher Besatzung. Zehntausende starben an den Folgen langjähriger Unterernährung, etwa 60 000 griechische Juden wurden deportiert und in deutschen Konzentrationslagern ermordet. Zudem fielen zwischen 30 000 und 50 000 Griechen, zumeist Zivilisten, den sogenannten „Vergeltungsmaßnahmen“ der deutschen Besatzer zum Opfer. Obwohl die Auswirkungen der Okkupation bis heute in der griechischen Erinnerungskultur spürbar sind, ist Forscherinnen und Forschern zufolge über Griechenlands Rolle im Zweiten Weltkrieg noch sehr wenig bekannt. Auch der Bevölkerung beider Länder seien Einzelheiten des Themas kaum präsent. Das Projekt „Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland“ setzt an dieser Lücke an: Ziel ist es, das Gedächtnis griechischer Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der deutschen Besatzung während der Zeit des Nationalsozialismus zu bewahren.

Graduiertenschulen von Einstein Stiftung ausgezeichnet
Die Einstein Stiftung hat zum ersten Mal Preise für herausragende Berliner Promotionsprogramme vergeben. An der Freien Universität wurden die Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien ausgezeichnet und die Berlin Graduate School of Ancient Studies, die gemeinsam von Freier Universität und Humboldt-Universität getragen wird. Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller, überreichte die Urkunden. Das Gesamtpreisgeld über drei Jahre beträgt für die geförderten Einrichtungen rund eine Million Euro.

Internetangebot für Informatik in der Grundschule
An der Freien Universität ist in Kooperation mit der französischen Bildungsinitiative „La main à la pâte“ ein deutschsprachiges Internetangebot mit Bildungsmaterialien für Grundschulen zum Thema Informatik erarbeitet worden. Das Unterrichtsmodul „1, 2, 3 ... kodiert, programmiert, verschlüsselt!“ soll Erst- bis Sechstklässler auf die digitale Welt vorbereiten und eine Grundbildung in Informatik vermitteln. Lehrkräfte mit und ohne Informatikkenntnisse können aus dem umfangreichen und kostenfreien Angebot Einheiten zusammenstellen, die auf ihren Unterricht und ihre technischen Möglichkeiten zugeschnitten sind. Online zu finden hier.

Finnische Kindergärten setzen Papilio-Programm ein
Das von Wissenschaftlern der Freien Universität unter der Leitung von Professor Herbert Scheithauer begleitete Programm Papilio des Augsburger Vereins Papilio e. V. zur Stärkung der sozial-emotionalen Kompetenzen Heranwachsender wird nun auch in finnischen Kindergärten eingesetzt. Das Programm wird vom finnischen Bildungs- und Kulturministerium, verschiedenen Stiftungen und weiteren Sponsoren in dem Land unterstützt. Papilio wird in zwei drittmittelgeförderten Projekten auch auf Anforderungen in der Grundschule sowie auf die Bedürfnisse von Kindern unter drei Jahren (U3) hin fortentwickelt. Beide Projekte werden ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich Entwicklungswissenschaft und Angewandte Entwicklungspsychologie der Freien Universität entwickelt, eingesetzt und evaluiert. Beteiligt bei Papilio U3 ist auch die Universität Erlangen-Nürnberg.

Versteckte Flüsse im Erdinneren
Verzweigte Fluss-Systeme gibt es nicht nur auf der Erdoberfläche, auch tief im Erdinneren gibt es ähnliche Strukturen. Das zeigt eine Studie von Forschern der Freien Universität Berlin und der niederländischen Universität Utrecht. Die Geowissenschaftler Professor Oliver Plümper von der Universität Utrecht und Professor Timm John vom Institut für Geologische Wissenschaften der Freien Universität fanden Hinweise, dass Wasser im Erdinneren durch flusssystemartige Strukturen fließt und somit die Wasserkreisläufe der Erde in Balance hält. Die Ergebnisse wurden in der jüngsten Ausgabe von Nature Geoscience veröffentlicht. An der Studie beteiligt waren auch Forscherinnen und Forscher der Universität Lausanne und der Universität von Genua.

Ausgründung der Freien Universität erhält Innovationspreis
Das Unternehmen DendroPharm GmbH ist mit dem Innovationspreis Berlin-Brandenburg 2016 geehrt worden. Die Ausgründung der Freien Universität gewann im Finale des Wettbewerbs einen der fünf Preise. Beworben hatten sich die Initiatoren von insgesamt 122 Projekten. DendroPharm entwickelt sogenannte dendritische Nanocarrier – eine Art Shuttle für den Medikamententransport – zur Behandlung von chronischen Krankheiten. Die Lern-Anwendung Memucho erreichte das Halbfinale.

Scheer Holding beteiligt sich an Ausgründung
Die Ausgründung Inspirient, ein Unternehmen, das mithilfe künstlicher Intelligenz die Analyse von Geschäftsdaten automatisiert, hat die Scheer Holding als Investor gewonnen. Die Holding übernimmt eine zweistellige Minderheitsbeteiligung des Start-ups der Freien Universität Berlin, das im Juni 2016 gegründet wurde. Die Scheer Holding mit Sitz in Saarbrücken hält Beteiligungen an kleinen und mittleren technologieorientierten Unternehmen, die ihre Kunden bei der digitalen Transformation unterstützen. „Inspirient zeigt neue Wege auf, wie Unternehmen ihre Daten besser als Wettbewerbsvorteil nutzen können“, sagte August-Wilhelm Scheer, Professor für Wirtschaftsinformatik, Unternehmer und Alleingesellschafter der Holding.

Behindertenrechtskonvention im Fokus der Forschung
Die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen ist Gegenstand eines neuen Forschungsprojekts am Arbeitsbereich Bildungsforschung und soziale Systeme der Freien Universität. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligte für das Teilprojekt „CONNECT: Vernetzung und Einflussmöglichkeiten internationaler Sekretariate in der internationalen Umwelt- und Behindertenpolitik im Zeitverlauf“ eine Fördersumme von 400 000 Euro für die Dauer von drei Jahren. Unter Leitung von Professorin Nina Kolleck wird ab Oktober 2017 untersucht, welchen Einfluss internationale Sekretariate bei der Aushandlung von internationalen Verträgen haben. Grundlage sind die Ergebnisse der ersten Projektphase zur Rolle von Umweltsekretariaten bei den Klimaverhandlungen. Im Fokus des aktuellen Projektes steht die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Das Vorhaben ist Teil der an der Freien Universität angesiedelten DFG-Forschergruppe International Public Administration, einer Kooperation der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, der Technischen Universität Darmstadt, der Universität Potsdam und der Freien Universität Berlin.

Neues Weiterbildungsangebot in interkultureller Kompetenz
Der Umgang mit kultureller Vielfalt gehört heute zum Hochschulalltag. Mit dem Zertifikatslehrgang „Trainer/in für interkulturelle Qualifizierung an Hochschulen“ bietet das Weiterbildungszentrum der Freien Universität von Juni 2017 bis Januar 2018 eine neue Fortbildung an. Sie richtet sich an Hochschulmitarbeiterinnen und -mitarbeiter mit internationaler Erfahrung, die Kompetenzen zur Einführung oder Weiterentwicklung interkultureller Qualifizierungsangebote an Hochschulen erwerben wollen. Der Lehrgang dauert drei Tage pro Modul; es können bis zu vier Module gebucht werden. Anmeldung und weitere Informationen unter www.fu-berlin.de/wbz/ttt, Beratung: Nicholas Hübner, Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin, Telefon: 030/838-51478, E-Mail: n.huebner@fu-berlin.de

Anmeldung zum Masterstudiengang Europawissenschaften noch bis März
Der englischsprachige Masterstudiengang Europawissenschaften hat zum Ziel, besonders qualifizierte Hochschulabsolventen durch ein interdisziplinär angelegtes Studium auf (Führungs-) Positionen in europarelevanten Bereichen auf nationaler und internationaler Ebene vorzubereiten. Das einjährige Aufbaustudium, das in Kooperation der Freien Universität und der Technischen Universität Berlin angeboten wird, vermittelt den Studierenden praxisnah und berufsvorbereitend einen fundierten Einblick in die Kerndisziplinen der Europaforschung (Politik-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften). Es schließt mit dem akademischen Grad des „Master of European Studies" ab. Für das nächste Studienjahr ab Oktober 2017 können sich Interessierte noch bis zum 15. März bewerben. Weiterführende Informationen hier.

Ausstellungsparcours in Peking zur documenta
Klaus Siebenhaar und Mona Stehle vom Institut für Kultur- und Medienmanagement der Freien Universität zeigen im Pekinger CAFA Art Museum die Geschichte der documenta. Die Schau vom 1. bis 3. März ist eine Kooperation mit dem documenta-Archiv Kassel und dem Institute for Art Administration and Education der Central Academy of Fine Arts in Peking. Gezeigt werden etwa 600 Exponate.

AUSGEZEICHNET

Charlotte Kloft, Professorin am Institut für Klinische Pharmazie der Freien Universität, ist von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände für weitere vier Jahre in die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker berufen worden. Bei dem Amt handelt es sich um eine ehrenamtliche Tätigkeit.

Miriam Lohr und Pauline Sell, Biologiestudentin und Pharmaziestudentin, sind für ihre Abschlussarbeiten mit dem Katharina-Heinroth-Preis geehrt worden. Die Auszeichnung wird jährlich von der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin e. V. für hervorragende Abschlussarbeiten zu biologischen Themen an Studierende der drei Berliner Universitäten vergeben. Die Arbeiten der beiden Absolventinnen wurden am Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität Berlin betreut.

Timur Ohloff, Absolvent der Nordamerikastudien am John-F.-Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin, ist einer von zwei deutschen Rhodes-Stipendiaten, die im Oktober 2017 ihr Postgraduierten-Studium im britischen Oxford im Kreis der internationalen Rhodes-Class aufnehmen. Mit den renommierten Vollstipendien fördert die Stiftung intellektuell und charakterlich herausragende und hoch engagierte junge Frauen und Männer, die das Potenzial haben, „Führungspersönlichkeiten von morgen“ zu werden.

Alexander Schwan, Postdoctoral Research Associate des Instituts für Theaterwissenschaft der Freien Universität, hat für seine Dissertation einen mit 500 Euro dotierten Anerkennungspreis im Rahmen des Tiburtius-Preises der Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten der Berliner Hochschulen erhalten. Der Titel der Arbeit lautet „Schrift im Raum. Korrelationen von Tanzen und Schreiben bei Trisha Brown, Jan Fabre und William Forsythe“.

Jan Timmermann und David Piekorz, zwei Auszubildende der Freien Universität, haben im Leistungswettbewerb der Handwerkskammer Berlin 2016 im Beruf Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik sehr gute Ergebnisse erzielt. Jan Timmermann wurde als „bester Auszubildender Berlins“ geehrt. David Piekorz belegte in derselben Kategorie den zweiten Platz.

Isabel Toral-Niehoff, Privatdozentin und zurzeit Einstein Fellow am Seminar für Semitistik und Arabistik der Freien Universität, ist mit dem renommierten Buchpreis des Iran ausgezeichnet worden. Geehrt wurde die Arabistin für ihr Werk Al-Hira: Eine arabische Kulturmetropole im spätantiken Kontext. Darin geht es um die religiös diverse und kosmopolite Zusammensetzung einer vorislamischen arabischen Stadt in der Nähe des heutigen Kufa.

Krähen improvisieren wie Jazz-Musiker
Einige Singvögel folgen in ihrem Gesang offenbar musikalischen Regeln und sind in diesem Punkt dem Menschen ähnlich, berichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität, der City University in New York, USA, und der Macquarie-Universität in Sydney, Australien, nach einer gemeinsamen Untersuchung. Sie fanden heraus, dass die Vögel, die besonders komplexe und große Repertoires haben, eine Balance in der Gesangsdarbietung zwischen Komplexität und Regelmäßigkeit anzustreben scheinen. Die Ergebnisse wurden im renommierten Journal Royal Society Open Science veröffentlicht.

Praxisnahe Ausbildung von Pharmazeuten erweitert
Die Pharmazie an der Freien Universität Berlin integriert als erstes Institut bundesweit den Bereich Medikations-Management in die Ausbildung ihrer Pharmaziestudierenden. Ziel ist es, theoretisch erworbenes Wissen schon während des Studiums praktisch umzusetzen. Dazu gehören das Training von professionellen Beratungsgesprächen mit Patienten in einer Apotheke sowie von pharmazeutischen Dienstleistungen, die in Apotheken angeboten werden. Die Erweiterung des Studiengangs um den praktischen Lehraspekt ist eine Reaktion auf die steigende Lebenserwartung, die damit steigende Anzahl an Erkrankungen und die entstehenden Probleme durch Mehrfachmedikation.

Partnerschaft mit University of California
Die University of California at Berkeley und die Freie Universität Berlin haben einen Kooperationsvertrag im Rahmen einer strategischen Partnerschaft geschlossen. Professor Nicholas Dirks, Chancellor der UC Berkeley, und Professor Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität Berlin, unterzeichneten ein Abkommen über eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung, Nachwuchsförderung und Lehre. Die Kooperation umfasst zunächst einige der besonders forschungsstarken oder zukunftsweisenden Bereiche der Freien Universität wie Gesundheitsforschung, Digitalisierung und Data Science sowie Global Studies und ermöglicht eine enge projektbezogene Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an beiden Universitäten. Das Abkommen ist auch für weitere thematische Bereiche offen. Die strategische Partnerschaft mit der UC Berkeley ist für die Freie Universität das fünfte Abkommen dieser Art.

Pilwha Chang Gastprofessorin für Geschlechterforschung
Professorin Pilwha Chang, eine Pionierin der Frauen- und Geschlechterforschung in Ostasien, hat im Wintersemester 2016/2017 die internationale Gastprofessur für Geschlechterforschung („Dahlem International Network Professorship for Gender Studies“) an der Freien Universität Berlin übernommen. Die koreanische Wissenschaftlerin wurde 1984 auf den ersten Lehrstuhl für Gender Studies in Ostasien – an der Ewha Womans University – berufen. Sie prägte die Geschlechterforschung in Korea und förderte mit der Gründung der Asian Association of Women’s Studies die Vernetzung von Forscherinnen auf dem Kontinent. An der Freien Universität Berlin beschäftigt sie sich mit Nachhaltigkeit aus der Genderperspektive und trägt zum Aufbau des internationalen Netzwerks des in diesem Jahr gegründeten Margherita-von-Brentano-Zentrums für Geschlechterforschung bei.

Ungleichheit in der Andenregion erforscht
Der Zusammenhang zwischen sozialen Ungleichheiten und den Möglichkeiten nachhaltiger Entwicklung in der Andenregion steht im Zentrum eines neuen Postgraduiertenprogramms der Freien Universität Berlin und der Pontificia Universidad Católica del Perú. Das Projekt Postgraduate Program on Sustainable Development and Social Inequalities in the Andean Region wurde von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Lateinamerika-Institutes der Freien Universität und Kolleginnen und Kollegen der sozialwissenschaftlichen Fakultät der Pontificia Universidad Católica del Perú ins Leben gerufen. Der Deutsche Akademische Austauschdienst fördert das Programm für die Dauer von fünf Jahren mit rund 2,5 Millionen Euro.

Neues Studium Sonderpädagogik wird eingerichtet
Die Freie Universität Berlin führt zum Beginn des Wintersemesters 2017/2018 das Fach Sonderpädagogik ein. Das beschlossen die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft und die Hochschule gemeinsam. Bisher gab es dieses Angebot in Berlin nur an der Humboldt-Universität. Die jährliche Aufnahmekapazität für diesen neuen Studiengang beträgt 120 Teilstudienplätze, 70 für das Lehramt an Grundschulen und 50 für das Lehramt an Gymnasien und Integrierten Sekundarschulen. Mit dem neuen Studiengang wird auch die Gesamtkapazität der Studienplätze für das Lehramt erhöht.

Teilerfolg in Alzheimer-Forschung errungen
Forschern der Freien Universität und des Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck- Gesellschaft ist erstmals die Untersuchung von Aggregaten gelungen, die Alzheimer verursachen sollen. Dies ist nach Einschätzung der Wissenschaftler ein wichtiger Schritt bei der Erforschung der biochemischen Ursachen der Krankheiten Alzheimer und Parkinson. Durch die Forschungsergebnisse von Professor Kevin Pagel und Dr. Gert von Helden kann jetzt die Entwicklung neuer Medikamente zur direkten Bekämpfung der Ursachen der Krankheit möglich werden. Die Ergebnisse wurden in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift Nature Chemistry veröffentlicht.

Neue Verfahren für antivirale Wirkstoffe
Wissenschaftler der Freien Universität Berlin, der Universität zu Lübeck und des Institute for Research in Biomedicine (IRB) in Barcelona haben ein neues Verfahren für die Suche nach potenziellen antiviralen Wirkstoffen in der Arzneimittelforschung entwickelt. Den Forscherinnen und Forschern um Professor Jörg Rademann vom Institut für Pharmazie der Freien Universität gelang es, die natürlichen Strukturelemente eines Virus’ für den Aufbau von Wirkstoffmolekülen gegen dieses Virus zu nutzen. Das Verfahren wurde erstmals am Beispiel von Eiweißmolekülen von Enteroviren erfolgreich angewandt. Die Ergebnisse wurden in der jüngsten Ausgabe des Fachjournals Nature Communications publiziert.

Bisher unbekannte Eisenverbindung entdeckt
Wissenschaftler der Freien Universität und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen haben eine bislang unbekannte Eisenverbindung entdeckt: Die Eisenverbindung in der seltenen Oxidationsstufe +4 gehört zu den Ferrocenen und ist äußerst schwierig zu synthetisieren. „Diese Verbindungen bestehen aus zwei organischen ringförmigen Verbindungen, den Cyclopentadienyl-Liganden, die parallel zueinander angeordnet sind und ein zentrales Metall-Ion umschließen“, erklärt Professor Konrad Seppelt vom Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität. Bei diesen Molekülen bestehe zum einen ein grundlegendes Interesse an den Bindungseigenschaften, zum anderen gebe es vielfältige moderne Anwendungsmöglichkeiten der Substanzklasse, etwa in der Elektrochemie und der Tumorbekämpfung sowie als Polymerisationskatalysatoren. Die Arbeit der Wissenschaftler wurde in der renommierten Fachzeitschrift Science publiziert.

Mehr Solarenergie durch Laserlicht, Mikrowellen und Magnetfelder
Einen vielversprechenden Weg zur Effizienzsteigerung bei der Gewinnung von Solarenergie haben Wissenschaftler der Freien Universität und der University of Cambridge erforscht. Dem Team um die Professoren Jan Behrends und Robert Bittl vom Fachbereich Physik der Freien Universität und Leah Weiss, Dr. Akshay Rao und Professor Neil Greenham von der University of Cambridge gelang es, durch eine sogenannte Singulett-Spaltung erzeugte Anregungszustände in organischen Halbleitern zu untersuchen. Die Wissenschaftler nutzen eine Kombination aus Laserlicht, Mikrowellen und magnetischen Feldern; sie konnten damit Eigendreh-Impulse (engl. Spin) der Anregungszustände analysieren, die in durch Licht angeregten Molekülsystemen auftreten. Die Ergebnisse wurden in der Online-Ausgabe der renommierten Zeitschrift Nature Physics veröffentlicht.

Wie setzt die UNO die Rechte von Behinderten um?
Die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen ist Gegenstand eines neuen Forschungsprojekts an der Freien Universität. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligte das Teilprojekt „CONNECT: Vernetzung und Einflussmöglichkeiten internationaler Sekretariate in der internationalen Umwelt- und Behindertenpolitik im Zeitverlauf“ am Arbeitsbereich Bildungsforschung und soziale Systeme. Die Förderung umfasst 400 000 Euro für die Dauer von drei Jahren.

Diskussion mit zwei Professoren aus Teheran zur Philosophie im Iran
Wie positionieren sich aktuelle philosophische Debatten im heutigen Iran zwischen Tradition und Moderne? Hossein Mesbahian und Meysam Sefidkhosh, beide Professoren für Philosophie an der Teheraner Universität, diskutieren darüber am 7. Dezember um 18.00 Uhr an der Freien Universität. Die gemeinsame Veranstaltung der Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies und des Instituts für Philosophie der Freien Universität sowie des Goethe-Instituts trägt den Titel „Philosophical Discourse and Modernity. Current Positions from Iran“ (Philosophischer Diskurs und Moderne. Aktuelle Stimmen aus dem Iran). Die Veranstaltung findet auf Englisch statt, eine Anmeldung ist nicht nötig. Ort: Institut für Philosophie, Alte Bibliothek, Habelschwerdter Allee 30 (Untergeschoss), 14195 Berlin (U-Bhf. Thielplatz, U 3).

Freie Universität ist "recyclingpapierfreundlich"
Die Freie Universität hat es mit einer Recyclingpapierquote von 99,36 Prozent im Papieratlas-Hochschulwettbewerb auf Platz neun geschafft und gehört damit zu den „recyclingpapierfreundlichsten Hochschulen Deutschlands“. Die Universität Tübingen kam mit einer Quote von 100 Prozent auf den ersten Platz. Im Rahmen des Wettbewerbs wurden die Quoten bei der Nutzung von Recyclingpapier in Verwaltung, Fakultäten und Fachbereichen sowie den Hausdruckereien der teilnehmenden Hochschulen ermittelt. In Kooperation mit dem Bundesumweltministerium, dem Umweltbundesamt und dem Deutschen Hochschulverband richtete die Initiative Pro-Recyclingpapier den Hochschulwettbewerb in diesem Jahr zum ersten Mal aus.

Rechtswissenschaftler für innovative Ansätze geehrt
Der Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität ist mit dem Förderpreis Committed to Uniqueness geehrt worden. Damit zeichnet der Deutsche Akademische Austauschdienst Studiengänge aus, bei denen Auslandsaufenthalte von Studierenden vorgesehen sind. Gefördert werden innovative Ansätze und beispielhafte Modelle zur Einbindung von Auslandsaufenthalten in die Studiengänge. Ziel des Programms ist es, auch in diesen Fächern zu einer Steigerung der Studierendenmobilität beizutragen.

20 Jahre AG Medien: Reden, Schreiben, Gestalten
Literalität und Partizipation sind das übergreifende Thema der 32. Tagung der Arbeitsgemeinschaft Medien unter dem Dach des Symposions Deutschdidaktik, die am 27. und 28. Januar 2017 an der Freien Universität stattfindet. Themen werden etwa die Medienbildung von Lehrkräften sein, die mediale Teilhabe von Menschen mit Behinderung, neue Möglichkeiten des Vorlesens und intermediale Bilderbücher. Ausgerichtet wird die Tagung anlässlich des 20-jährigen Bestehens der AG Medien von den Professorinnen für Grundschulpädagogik Petra Anders und Petra Wieler vom Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie der Freien Universität. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei. Um Anmeldung unter ina.nordwald@ fu-berlin.de wird gebeten.

Bedingungen von geflüchteten Frauen in Berlin erforscht
Die Lebens- und Alltagsbedingungen von geflüchteten Frauen in Berliner Notunterkünften stehen im Zentrum eines Buches von Studierenden und Lehrenden der Sozial- und Kulturanthropologie der Freien Universität. Es versammelt Forschungsergebnisse, die im Rahmen eines Seminars erhoben wurden, das in Kooperation mit dem International Women Space, einer Gruppe geflüchteter und migrierter Frauen, durchgeführt wurde. Das Projekt wird am 16. Dezember 2016 in der Werkstatt der Kulturen in Berlin präsentiert. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei.

Schriftstellerin Joanna Bator hält Lesung
Die polnische Schriftstellerin Joanna Bator hält am Montag, den 5. Dezember 2016, die diesjährige Siegfried Unseld Vorlesung an der Freien Universität. Ihr Vortrag „The Horror of Cruelty“ behandelt das Phänomen der Grausamkeit aus Perspektive der Philosophie, Politikwissenschaft, Psychologie und der Primatologie. Für den Besuch der auf Englisch gehaltenen Vorlesung wird um Anmeldung per E-Mail an m.domenica@fu-berlin.de gebeten. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei. Am Folgetag der Vorlesung bietet Joanna Bator einen Workshop zum selben Thema für Studierende und Promovierende geisteswissenschaftlicher Fächer an. Die Siegfried Unseld Vorlesung ist eine gemeinsame Veranstaltung des Dahlem Humanities Center der Freien Universität Berlin und des Suhrkamp Verlags. Bisher haben sie Uwe Tellkamp und Volker Braun gehalten.

Freie Universität begeht ihren Gründungstag
Am 6. Dezember 2016 werden beim Ernst-Reuter-Tag, der an die Universitätsgründung im Jahr 1948 erinnert, hervorragende Dissertationen ausgezeichnet: Wolf-Julian Neumann, Szilva Vincze, Jan-Erik Schirmer, Blagoy Blagoev und Manolis Ulbricht erhalten den Preis von der Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freunde, Förderer und Ehemaligen der Freien Universität (ERG). Der Ernst-Reuter-Preis wird jährlich in vier Fächergruppen für hervorragende Doktorarbeiten vergeben und ist mit jeweils 5 000 Euro dotiert. Darüber hinaus werden im Rahmen der Veranstaltung die Förderer sowie die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Deutschlandstipendiums begrüßt und die Gewinner des Videowettbewerbs „Vielfalt an der Freien Universität“ gekürt. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei. Um Anmeldung an ernst-reuter-tag@fu-berlin.de wird gebeten.

Vorträge zu Tierschutz in der Forschung
Dem Thema „Modernste Technologien in der biomedizinischen Forschung – wozu braucht es Tierversuche?“ sind zwei öffentliche Vorträge am Abend des 5. Dezember in der Holzlaube (Fabeckstraße 23/25) gewidmet. Die Professorin für Umwelttoxikologie Ellen Fritsche vom Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung in Düsseldorf zeigt in ihrem Vortrag Bereiche auf, in denen vielfach auf Tierversuche verzichtet werden kann. Professor Gary Lewin vom Max-Delbrück-Centrum beschreibt ein Forschungsfeld zur Entwicklung von Schmerzmitteln und erläutert, dass hier Tierversuche weiterhin nötig sind. Die Veranstaltung ist Teil einer Reihe der Freien Universität Berlin, der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin. Um Anmeldung wird gebeten: vp1@fu-berlin.de

Freie Universität erhält Gütesiegel für interne Qualitätssicherung

Als erste Berliner Universität ist die Freie Universität Berlin mit dem Qualitätssiegel des Akkreditierungsrates ausgezeichnet worden. Das Siegel ist Ausweis dafür, dass die Hochschule mit ihrer internen Qualitätssicherung im Bereich von Studium und Lehre das Erreichen der Qualifikationsziele und Qualitätsstandards ihrer Studiengänge gewährleistet. Damit darf die Freie Universität ihre fast 200 Studiengänge künftig selbst akkreditieren, ohne für jeden einzelnen Studiengang auf die bisher üblichen Programmakkreditierungen durch externe Agenturen zurückgreifen zu müssen. Mit dem positiven Votum gelten künftig diejenigen Studiengänge an der Freien Universität als akkreditiert, die das Verfahren der internen Akkreditierung erfolgreich durchlaufen haben.

Forschung über Roboter und Emotionen

Die Interaktion zwischen Menschen und Emotionsrobotern steht im Zentrum eines Forschungsprojekts von Elena Giannoulis, Juniorprofessorin für Japanologie an der Freien Universität Berlin, das vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem Starting Grant in Höhe von insgesamt 1,5 Millionen Euro gefördert wird. Die Wissenschaftlerin beschäftigt sich in ihrem für fünf Jahre bewilligten Vorhaben mit der Fähigkeit von Robotern, Emotionen von Menschen zu erfassen, diese zu interpretieren und zu interagieren. In der japanischen Gesellschaft, die im Zentrum der Untersuchung steht, spielen mit Menschen kommunizierende Roboter im Alltag eine zunehmende Rolle.

Zentraler Lehrpreis hat Schwerpunkt „Digitalisierung“
Projekte aus der Lehre, die das Thema „Digitalisierung“ aufgreifen und idealerweise digitale Medien und Technologien zur Wissensvermittlung nutzen, können für den zentralen Lehrpreis 2016 der Freien Universität vorgeschlagen werden. Der Lehrpreis ist mit 10 000 Euro dotiert und offen für alle Statusgruppen der Freien Universität Berlin – Lehrende wie auch Studierende mit selbstorganisierten Projekten. Ziel des jährlich verliehenen Preises ist es, Spitzenforschung noch stärker in der universitären Lehre zu verankern. Die Bewerbungsfrist endet am 17. Oktober 2016.

Ausstellung: Soldaten aus den Kolonien im Ersten Weltkrieg

Eine Ausstellung in der Universitätsbibliothek der Freien Universität zeigt bis zum 4. November 2016 die Lebenswege von 16 Menschen aus Europa, Asien und Afrika, die den Ersten Weltkrieg an unterschiedlichen Orten erlebt haben. Ihre Lebenswege stehen beispielhaft für die mehr als eine Million afrikanischen und asiatischen Soldaten aus französischen und britischen Kolonien, die zwischen 1914 und 1918 an der Westfront kämpften. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei (Foyer der Universitätsbibliothek, Garystraße 35, 14195 Berlin).

Exzellente forschungsbasierte Geschäftsideen ausgezeichnet
Im Ideenwettbewerb „Research to Market Challenge“ der Freien Universität Berlin und der Charité – Universitätsmedizin Berlin sind sieben Projekte auszeichnet worden: Der mit 1500 Euro dotierte erste Preis ging an das Team „Dearemployee“ für die digitale Erfassung und Analyse der psychischen Mitarbeitergesundheit; 1000 Euro Preisgeld erhielt das zweitplatzierte Team „FROGO AD“ für die Entwicklung eines präzisen Wetter-Targetings. Auf den mit 500 Euro dotierten dritten Platz kam „TrustReflex“, ein kryptografisches Protokoll für mehr Sicherheit beim Einkaufen im Internet.

7000 Jahre alte Kreisgrabenanlage diente der Himmelsbeobachtung
Durch mehrjährige Ausgrabungen konnten Archäologen der Freien Universität Berlin in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt zeigen, dass eine kreisförmige Kultanlage mit einem Durchmesser von 98 Metern aus der frühen Jungsteinzeit (ca. 4800 v. Chr.) in der Nähe von Quedlinburg vermutlich der Himmelsbeobachtung diente. Eine Lücke im äußeren Grabenring war auf den 40 Kilometer entfernten Brocken ausgerichtet, an dessen Flanke man zu den Tag- und Nachtgleichen die Sonne untergehen sah. Weitere astronomische Untersuchungen legen nahe, dass durch die nach Südost und Südwest ausgerichteten Tore der Auf- und Untergang des Sirius, des hellsten Fixsternes am Nachthimmel, beobachtet werden konnte. Die Anlage bestand aus zwei konzentrischen Gräben sowie einem dritten unvollständigen Graben, mit jeweils einer Tiefe von 2,5 Metern und einer Breite von drei Metern. Einzelne Menschen in der Jungsteinzeit „verfügten offenbar über komplexes Wissen“, sagt Grabungsleiter Professor Wolfram Schier von der Freien Universität. Das Projekt wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

Wenn Pflanzen nicht richtig ticken

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Dahlem Centre of Plant Sciences (DCPS) der Freien Universität haben eine neue Form von Stress bei Pflanzen entdeckt. Der „circadiane Stress“, so die Bezeichnung durch die Forscher, wird den Ergebnissen zufolge durch eine Veränderung des Tag-Nacht-Rhythmus’ ausgelöst. Pflanzen stimmen ihre physiologischen und entwicklungsbedingten Prozesse auf den Tagesverlauf ab. Wenn es zu einer Veränderung des Licht-Dunkel-Rhythmus’ kommt, wirkt sich das negativ auf die innere Uhr der Pflanzen aus, die circadiane Uhr. Wie die Wissenschaftler in ihrer Untersuchung ferner herausfanden, spielt das Pflanzenhormon Cytokinin beim Schutz vor diesem Stress eine wichtige Rolle. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift für Pflanzenwissenschaft Plant Cell veröffentlicht.

Virenstamm gefährdet Honigbienen
Eine genetische Variante des Flügeldeformationsvirus, das bei Honigbienen zu verkrüppelten Flügeln führen kann, ist nach Erkenntnissen einer internationalen Forschergruppe gefährlicher als der ursprüngliche Virusstamm. Die Studie entstand unter Federführung von Biologen der Freien Universität Berlin und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Der aufgekommene Virenstamm könne für Bienen weltweit eine Bedrohung darstellen und sei womöglich schon in weiten Teilen Europas verbreitet. Die Ergebnisse der Studie wurden in der jüngsten Ausgabe der internationalen Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society of London B veröffentlicht.

Danzmann hält 16. Einstein Lecture
Der Physikprofessor und Direktor am Max-Planck-Institut (MPI) für Gravitationsphysik in Hannover Karsten Danzmann hält am 25. Oktober 2016 um 18.00 Uhr die 16. Einstein Lecture Dahlem. Der Titel des Vortrags lautet: „Einsteins Gravitationswellen: Wir hören Töne aus dem dunklen Universum!“. Das MPI ist Teil der LIGO-Kollaboration, die die erste Beobachtung von Gravitationswellen im Februar 2016 bekannt gegeben hat. Danzmann wird in seinem Vortrag auf die Bedeutung dieser Entdeckung eingehen. Der Vortrag findet im Henry-Ford-Bau der Freien Universität statt (Garystraße 35, 14195 Berlin). Weitere Informationen und Anmeldung: www.fu-berlin.de/einsteinlectures.

Klimawandel begann vor 180 Jahren

Der Klimawandel hat schon vor 180 Jahren begonnen und somit viel früher als bisher vermutet. Das hat ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Freien Universität herausgefunden. Um den frühesten Zeitpunkt der Erderwärmung festzustellen, untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der nördlichen und der südlichen Erdhalbkugel sowohl zu Land als auch in den Ozeanen sogenannte natürliche Klimaarchive der vergangenen 500 Jahre, also tropische Korallen, Sedimentkerne, Stalagmiten, Baumringe und Eiskerne. Darüber hinaus analysierten sie Modelle über die Klimaentwicklung von mehreren Tausend Jahren. „Die Untersuchungen zeigen, dass schon die frühe Erderwärmung in Zusammenhang mit der steigenden Konzentration von Treibhausgasen als Folge der industriellen Revolution steht“, sagt Jens Zinke, promovierter Paläontologe an der Freien Universität und Koautor der Sudie, die in der Fachzeitschrift Nature erschienen ist.

Mehr im Internet: www.reviewqualitycollector.org

Deutsche Sektion „Scholars at Risk“

Die Freie Universität gehört zu den 20 Hochschulen, die im September 2016 die deutsche Sektion des internationalen Scholars at Risk Network gegründet haben. Der Verbund hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu unterstützen, die in ihren Heimatländern in ihrer Forschungsfreiheit eingeschränkt werden oder verfolgt sind. Der internationalen Organisation war die Freie Universität im Jahr 2013 beigetreten.

Autonome Modellautos für Mexiko
Das Institut für Informatik der Freien Universität Berlin hat für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Mexiko zwölf autonome Modellfahrzeuge im Maßstab 1:10 entwickelt. Die Programmierung, Übergabe und Einweisung wurden im Rahmen des Mexiko-Deutschland-Jahres gefördert. Leiter des Projekts auf Seiten der Freien Universität war Raúl Rojas, Professor für künstliche Intelligenz.

Gemeinsame Förderung für Start-ups

Ein Konsortium aus Freier Universität Berlin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin und Technischer Universität Berlin fördert im Rahmen des Projektes „University Startup Factory“ künftig innovative Gründungen auf dem Campus. Rund 855 000 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung stehen von August 2016 bis Dezember 2017 zur Verfügung, um Gründungsteams mit technologiebasierten Geschäftsideen zu unterstützen.

Wohnstudie veröffentlicht

Kurze Entfernung zur Uni und Zentrumsnähe – vor allem nach diesen Kriterien wählen Studierende der Berliner Hochschulen ihren Wohnort in Berlin und Brandenburg. Das hat eine Studie von Timo Schmid, Juniorprofessor für angewandte Statistik an der Freien Universität, und Marcus Groß, ehemaliger Doktorand, im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt ergeben. Zudem wurde im Vergleich zu 2005 und 2015 festgestellt, dass weniger Studierende in Mitte und Prenzlauer Berg wohnen, Wedding und Neukölln hingegen beliebter geworden sind. Zum ersten Mal liegen damit kleinräumige Daten auf der Ebene der „lebensweltlich orientierten Räume“ (LOR) vor, die den Verwaltungen als Planungsgrundlage dienen. Um die Studierendenzahlen von der Postleitzahlen-Ebene auf die LOR umzurechnen, nutzten die Statistiker eine neue mathematisch-statistische Methodik, die dieses Jahr im Journal of the Royal Statistical Society veröffentlicht wurde.

www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/basisdaten_ stadtentwicklung/studentisches_wohnen

Rätsel um größten Vulkan des Sonnensystems entschlüsselt
Wissenschaftlern der Fachrichtung Planetologie und Fernerkundung am Institut für Geologische Wissenschaften der Freien Universität Berlin ist es gelungen, die Entstehung rätselhafter Strukturen auf der Oberfläche des Marsvulkans Olympus Mons in einem Modell zu simulieren. Erstmals konnte damit die Bildung von Terrassen während der Vulkanwachstumsphase dargestellt werden. Grundlage für das Modell sind Bilddaten der hochauflösenden Stereokamera HRSC (High Resolution Stereo Camera), die von Wissenschaftlern der Freien Universität mit entwickelt wurde und auf der europäischen Raumsonde Mars Express installiert ist. Seit Dezember 2003 befindet sich Mars Express im Orbit um den roten Planeten. Der Vulkan Olympus Mons ist mit einer Höhe von 22 Kilometern fast zweieinhalb Mal so hoch wie der Mount Everest. Sein Durchmesser beträgt 600 Kilometer, was ungefähr der Distanz Berlin-München entspricht. Damit ist Olympus Mons der größte Vulkan unseres Sonnensystems. Neueste Erkenntnisse zu diesem Supervulkan helfen auch dabei, Vulkane auf der Erde besser zu verstehen.

Bittersüßer Nachtschatten verteidigt sich mit „Leibwächtern“
Der Bittersüße Nachtschatten bedient sich eines besonderen Tricks, um sich vor Fraßfeinden zu schützen. Wird die Pflanze von Schädlingen angefressen, gibt sie direkt aus den Wunden einen süßen Nektar ab, der Ameisen anlockt, fanden Wissenschaftler der Freien Universität Berlin heraus. Im Gegenzug für die süße Mahlzeit verteidigen die Ameisen die Pflanze gegen zwei ihrer größten Fraßfeinde: Flohkäferlarven und Schnecken. „Das Besondere ist, dass der Bittersüße Nachtschatten eine Pflanze ohne sogenannte Nektarien ist, also keine Saftdrüsen besitzt, die speziell der Nektarproduktion dienen“, erklärt Professorin Anke Steppuhn von der Freien Universität, die die Studie leitet. Bei dem Nektar des Bittersüßen Nachtschattens handele es sich auch nicht um den Pflanzensaft der Leitungsbahnen, sondern um fast reine Zuckerlösung. Die Studie haben die Wissenschaftler der Freien Universität Berlin in Zusammenarbeit mit Kollegen der Radboud Universität in Nijmegen (Niederlande) und Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologie in Golm durchgeführt.

Gastgeber für Studierende aus den USA gesucht
Für Studierende aus den USA werden dringend Gastgeber gesucht. Die Studierenden kommen vom 30. August bis zum 18. Dezember nach Berlin, um am European Studies Program FU-BEST der Freien Universität Berlin teilzunehmen. Sie wollen in der Familie ihr Deutsch verbessern und Einblicke in das Leben in Deutschland gewinnen. Die Gastfamilien (gern auch kinderlose Paare oder Singles) sollten im Süden Berlins oder zentral mit guter Verkehrsanbindung zum Campus Lankwitz wohnen. Erwartet werden Frühstück und Abendessen und eine aufgeschlossene Atmosphäre. Es gibt eine Aufwandsentschädigung von 500 Euro pro Monat. Interessenten melden sich bitte bei: Carola Deutsch, Telefon: 030/802 78 57, E-Mail: carola.deutsch@ uni-homestay.de. Mehr im Internet unter www.fubest.org

International Week an der Freien Universität
Was bedeutet „Internationalisierung“ für die Freie Universität? Welche Möglichkeiten für Auslandsaufenthalte gibt es für Studierende, Wissenschaftler und sonstige Mitarbeiter der Freien Universität? Wie finden Absolventen der Hochschule den Weg in internationale Berufsfelder? Antworten auf diese und weitere Fragen rund um das Thema „Internationales“ gibt die „International Week 2016“ an der Freien Universität Berlin. Vom 27. Juni bis 1. Juli 2016 können sich Studierende und Universitätsangehörige hochschulweit in Vorträgen und Workshops über aktuelle internationale Aktivitäten der Universität, länderspezifische Kooperationsprogramme, spezielle Angebote für internationale Studierende oder Förderprogramme informieren. Begleitende Kultur- und Festveranstaltungen runden das Angebot ab.

Vergoldete Kehlen: Uni-Kammerchor gewinnt „Festa Musicale“
Der Kammerchor des Collegium Musicum der Freien Universität und der Technischen Universität Berlin hat den 44. internationalen Chorwettbewerb „Festa Musicale – Festival of Songs“ in Olomouc/Olmütz in der Tschechischen Republik gewonnen. Unter der Leitung der Dirigentin Donka Miteva errangen die Sängerinnen und Sänger in den Kategorien „Gemischter Chor mit Pflichtstück“, „Zeitgenössische Musik“ und „Folklore“ eine Goldmedaille. Im anschließenden Finale setzte sich der Kammerchor mit einer modernen Bearbeitung des Henry Purcell-Stückes „Hear my Prayer, o Lord“ und dem Lied „Tumbang Preso“ gegen die Mitbewerber aus mehreren europäischen Staaten durch und errang den Gesamtsieg des Wettbewerbs.

Lehrkräftebildung in den MINT-Fächern stärken
Die Freie Universität will Lehramtsstudierende in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) noch praxisnäher ausbilden. Dafür werden die bereits an der Universität bestehenden Schülerlabore zu Lehr-Lern-Laboren weiterentwickelt, in denen die Studierenden schon in einer frühen Phase ihres Studiums praktische Erfahrungen mit Schülerinnen und Schülern im Kleingruppenunterricht sammeln. Das Vorhaben wird von der Deutschen Telekom Stiftung gefördert und in einem Verbund mit fünf weiteren Universitäten umgesetzt. Die vielfältigen Erfahrungen an den einzelnen Standorten sollen wissenschaftlich begleitet und erforscht werden, um das Konzept auf diese Weise weiterzuentwickeln. Lehr- Lern-Labore sollen damit verstärkt als tragende Säulen der MINT-Lehrkräftebildung etabliert werden.

Die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern in den MINT-Fächern wird bereits seit 2009 von der Deutschen Telekom Stiftung finanziell gefördert. Ziel ist es zum einen, durch eine erfolgreiche Lehrkräfteausbildung in den MINT-Fächern langfristig auch die Kenntnisse von Kindern und Jugendlichen in diesen Fächern zu stärken. Zum anderen soll die Verknüpfung von Theorie und Praxis in den Studiengängen verbessert werden. Durch den Ausbau der MINT-Bildung im Studienfach Sachunterricht und die Entwicklung spezieller Lehrangebote für das Studium zum Sekundarstufen- oder Gymnasiallehrer seien inzwischen wesentliche Ziele erreicht worden, sagt Volkhard Nordmeier, Professor für Didaktik der Physik. „Die Begleitforschung hat gezeigt, dass die Verknüpfung von Theorie und Praxis besonders gut durch die Einbindung von Schülerlaboren als Lehr-Lern-Labore in das Studium gelingt. Dieses Konzept werden wir zukünftig weiter ausbauen.“

Sprachenlernen besser fördern
Der Prototyp des Berliner Schülers wächst schon lange nicht mehr mit Deutsch als alleiniger Sprache auf. Das zeigen die für das Schuljahr 2014/15 aufgeführten Statistikdaten zu Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache: Für etwa 37 Prozent der Mädchen und Jungen an den öffentlichen Berliner Schulen ist Deutsch demnach die zweite Sprache. Aber nicht nur für viele mehrsprachig aufwachsende Kinder, sondern auch für zahlreiche Schüler, deren Muttersprache Deutsch ist, stellen die sprachlichen Anforderungen in der Schule eine Hürde dar.

Im Projekt „Sprachen – Bilden – Chancen: Innovationen für das Berliner Lehramt“ der drei Berliner Universitäten (Freie Universität, Humboldt-Universität und Technische Universität) wird deshalb die Ausbildung der angehenden Lehrkräfte in den Bereichen Sprachbildung, Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache derzeit evaluiert und weiterentwickelt. In Kooperation mit der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft erarbeiten die Universitäten ein übergreifendes Ausbildungskonzept, um das Studium und die weiteren Phasen der Lehrkräftebildung in diesem Bereich stärker zu verzahnen. Darüber hinaus werden Materialien für den Einsatz in der universitären Lehre entwickelt. Das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache unterstützt das Projekt seit Mai 2014 mit gut 1,2 Millionen Euro.

Zeitraffer-Blick in das Ökosystem der Zukunft
Wie reagieren Organismen einzeln und in Lebensgemeinschaften auf Umweltbedingungen, die sich allmählich über einen langen Zeitraum verändern? Mit einem neuen experimentellen Ansatz wollen Professor Matthias Rillig und sein Team vom Institut für Biologie der Freien Universität Berlin diese Frage am Beispiel von Bodenpilzen untersuchen. Die Forschungen werden in den kommenden fünf Jahren mit knapp 2,4 Millionen Euro vom Europäischen Forschungsrat (ERC) gefördert.

Klimaveränderungen wie die Erderwärmung vollziehen sich über lange Zeiträume. Bislang gehen Wissenschaftler den Auswirkungen solcher Umwelteinflüsse auf ökologische Systeme jedoch gezwungenermaßen eher mit Experimenten nach, in denen sich die Umweltbedingungen – etwa der Anstieg der Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre – vergleichsweise abrupt verändern. In dem jetzt bewilligten Forschungsprojekt wollen Rillig und sein Team erstmals im Vergleich dazu graduelle Reaktionen ökologischer Systeme infolge langsamer Umweltveränderungen untersuchen. Dabei gehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch der Frage nach, wie sich die Organsimen etwa in ihrem Erscheinungsbild und Wachstum verändern, zu welchen evolutionären Anpassungen es kommt und wie sich dies wiederum auf die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaften auswirkt. Als Modellsystem für ihre Experimente nutzen die Forscher Bodenpilze, da sie sehr schnell wachsen und deshalb an ihnen die Auswirkungen der Umweltveränderungen über viele Pilz-Generationen hinweg praktisch wie im Zeitraffer verfolgt werden können.

Datenspeicherung auf molekularem Niveau
Wissenschaftler aus Berlin, Stuttgart und Mühlheim haben einen Durchbruch bei der angestrebten extremen Miniaturisierung von Datenspeichern erreicht. Sie entdeckten den ersten einkernigen Übergangsmetallkomplex mit stabiler Magnetisierung. Dies ist ein wichtiger Schritt hin zu einer Speicherung von Daten in Molekülen und einer tausendfachen Verkleinerung von Daten gegenüber denen auf herkömmlichen Festplatten. Bisher sind solche Einzelmolekülmagnete außer Reichweite von Wissenschaftlern gewesen. Beteiligt an dem Erfolg waren die Gruppen um Professor Biprajit Sarkar von der Freien Universität, Professor Joris van Slageren von der Universität Stuttgart sowie Professor Frank Neese und Professor Mihail Atanasov vom Max- Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (MPI CEC). Der nächste Schritt sei nun, das luft- und feuchtigkeitsstabile Material zu verbessern, damit die Betriebstemperatur erhöht werden könne, sagt Professor Sarkar: „Wir haben jede Menge Ideen, wie wir das Material weiterentwickeln können, da wir nun verstehen, woher dessen Eigenschaften rühren.“

Bilaterale Zusammenarbeit für mehr Luftqualität
Die Freie Universität Berlin und die Niederländische Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO) richten gemeinsam eine Gastprofessur an der Freien Universität Berlin ein, um die Zusammenhänge zwischen Aerosolen, Klima und Luftqualität zu erforschen. Atmosphärische Schadstoffe wie Aerosole, Ozon und reaktiver Stickstoff sind gerade in Ballungsräumen ein Problem für die menschliche Gesundheit. Sie wirken sich auch negativ auf Ökosysteme und auf die Biodiversität aus. Die Frage, welcher Anteil wo erzeugt wird und wie die Gesamtkonzentration am stärksten nachhaltig gesenkt werden kann, verlangt eine Abschätzung von Emissionsverteilungen, meteorologisch bedingten Transporten und chemischen Umwandlungsprozessen.

Auch die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt will von den Forschungsaktivitäten profitieren, wenn sie 2017 ihre Maßnahmenkonzepte zur Minderung der Schadstoffbelastung in der Stadt fortschreibt. Erster Inhaber der Professur wird Professor Martijn Schaap von der TNO sein. Die TNO, die seit 1996 mit der Freien Universität in Forschung und Lehre kooperiert, ist nach der Fraunhofer-Gesellschaft die zweitgrößte Forschungseinrichtung Europas.

Noch freie Plätze beim Girls’ Day an der Freien Universität
Die Freie Universität Berlin bietet auch in diesem Jahr wieder im Rahmen des „Girls’ Day“ am 28. April 2016 zahlreiche Workshops für Berliner und Brandenburger Schülerinnen der 5. bis 10. Klassenstufe an. Zur Wahl stehen Veranstaltungen in den Fächern Chemie, Biologie, Pharmazie, Physik, Informatik, Mathematik, Wirtschaftswissenschaften, Philosophie und Geowissenschaften. Erstmals bietet auch das Präsidium der Universität einen Workshop an: „Nach der Schule werde ich Chefin – wie leitet man eigentlich eine Uni?“. Die Anmeldung für freie Restplätze ist noch bis zum 26. April 2016 im Internet möglich unter.

Neue Campus-App für Studierende
Mit der neuen App der Freien Universität „Cassis – der Campus-Assistent der Freien Universität Berlin“ können Studierende ihren Alltag an der Hochschule nun auch mobil auf dem Smartphone oder Tablet organisieren. Eine interaktive Karte erleichtert die Orientierung auf dem Campus und bietet zahlreiche Detail-Informationen zu den einzelnen Gebäuden der Hochschule. Zur App gehören des weiteren ein Stundenplan, in dem Termine für Vorlesungen oder Seminare angezeigt werden können, sowie Aufgabenlisten. Die Studierenden sind aufgerufen, aktiv an der Weiterentwicklung der App mitzuwirken: Sie können neue Funktionen vorschlagen und über ein Punktesystem Bewertungen abgeben. Die beliebtesten Ideen werden dann umgesetzt. Die Web-App, die im Rahmen des SUPPORT-Projektes am Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität Berlin entwickelt wurde, ist in allen gängigen Browsern nutzbar und hier zu finden. Mittelfristig ist geplant, die Campus-App für Studierende auch über den App Store von Apple und den Google Play Store anzubieten.

Videowettbewerb zum Thema "Vielfalt"
Ob im Hörsaal, im Forschungslabor oder in der Mensa: Die Vielfalt auf dem Campus der Freien Universität ist Motto eines Videowettbewerbs, an dem Angehörige und Freunde der Hochschule noch bis zum 22. Juli 2016 mit einem kleinen, selbstgedrehten Film teilnehmen können. Die eingereichten Videos müssen eine Länge von einer bis drei Minuten haben und werden von einer Fachjury bewertet. Die besten drei Filme werden mit einem iPad prämiiert; der Publikumsliebling wird mit einer Kino-Jahreskarte belohnt. Weitere Informationen zum Videowettbewerb und den Teilnahmebedindungen findet man hier.

Gedenkfeier für Eberhard Lämmert
Zum Gedenken an den im vergangenen Jahr verstorbenen Literaturwissenschaftler und ehemaligen Präsidenten der Freien Universität Berlin, Professor Eberhard Lämmert, findet am 3. Mai 2016 in Dahlem eine öffentliche akademische Gedenkfeier statt. Professorin Barbara Naumann von der Universität Zürich und derzeit Senior Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien wird einen Vortrag zum Thema „Überdachte Literaturwissenschaft und institutionelle Phantasie“ halten. Der ehemalige Präsident der Freien Universität Berlin, Professor Johann W. Gerlach, widmet sich in seiner Rede „Eberhard Lämmert als Wissenschaftspolitiker und als Präsident der Freien Universität“.

Die Veranstaltung findet von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr in der Habelschwerdter Allee 45, Hörsaal 1a, in 14195 Berlin-Dahlem statt. Es wird um Anmeldung gebeten bis zum 29. April 2016 unter der E-Mail: einladung@fu-berlin.de

Antibiotikaresistente Erreger beim Geflügel bekämpfen
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert einen an der Freien Universität Berlin koordinierten neuen überregionalen Forschungsverbund mit insgesamt knapp 2,5 Millionen Euro. In dem Projekt sollen Verfahren und Maßnahmen entwickelt werden, die die Entstehung und Übertragung antibiotikaresistenter Erreger in der Masthähnchen-Produktion und der Geflügelfleischkette verhindern. Unter anderem geht es um eine bessere Brutei-Hygiene, die Keimreduktion von Spülwässern aus der Geflügelhaltung, die Optimierung von Haltungsbedingungen und Verarbeitungswegen sowie die Entwicklung von Futterzusatzstoffen, um die Darmgesundheit von Mastgeflügel zu fördern.

Das Verbundprojekt, an dem neben verschiedenen Instituten des Fachbereichs Veterinärmedizin der Freien Universität auch weitere Universitäten und wissenschaftliche Einrichtungen aus ganz Deutschland beteiligt sind, ist ein erstes wichtiges Vorhaben im Rahmen des derzeit im Bau befindlichen Tierärztlichen Zentrums für Resistenzforschung (TZR) der Freien Universität. Die Wissenschaftler im TZR werden sich der Erforschung und Bekämpfung von Resistenzen gegen Medikamente zur Behandlung von Infektionskrankheiten in der Nutztierhaltung und Tiermedizin widmen.

Blick ins Erdinnere soll Entstehung von Bergen klären
Welchen Einfluss haben Veränderungen in den Tiefen des Erdmantels auf die Erdoberfläche? Und umgekehrt: Wie machen sich Veränderungen an der Oberfläche in der Tiefenstruktur von Gebirgen bemerkbar? Diese Fragen sind Gegenstand eines Forschungsvorhabens, bei dem Geowissenschaftler mit hochauflösenden Bildern aus dem Erdinneren die Entstehung von Bergen erforschen wollen. Ziel des Projekts „Gebirgsbildungsprozesse in 4-Dimensionen“ ist ein besseres Verständnis von Naturprozessen in verschiedenen Raum- und Zeitskalen unter den Alpen, etwa Vorgänge, die Erdbeben auslösen. Das Geologische Schwerpunktprogramm wird mit 10,2 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert und von Professor Mark Handy von der Freien Universität in enger Zusammenarbeit mit Professor Michael Weber vom Deutschen Geoforschungszentrums in Potsdam (GFZ) koordiniert.

Frühe Reiternomaden und ihre Gefäße
Welche Keramikgefäße nutzten Reiternomaden, die zwischen 1100 und 600 v. Chr. in der Waldsteppen- und Steppenzone nördlich des Schwarzen Meeres lebten? Wie wurde die Ware produziert? Und welche Rolle spielte sie als Tauschgut? Fragen wie diese wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität in dem Forschungsprojekt „Frühe Reiternomaden und ihre Gefäße“ klären. Ein Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung von Beziehungen zwischen Gruppen mit unterschiedlichen materiellen Hinterlassenschaften. Allgemein wird für viele nomadisch lebende Gemeinschaften angenommen, dass sie nur eingeschränkt keramische Gefäße nutzten, da diese wegen ihrer Zerbrechlichkeit kaum zum Transport geeignet waren. Das Projekt wurde im Rahmen der Ausschreibung „Trilaterale Partnerschaften – Kooperationsvorhaben zwischen Wissenschaftler(inne)n aus der Ukraine, Russland und Deutschland“ bewilligt und wird von der VolkswagenStiftung über drei Jahre mit 225 000 Euro gefördert.

"Tag der Mathematik" an der Freien Universität Berlin
Der diesjährige berlinweite Tag der Mathematik findet an der Freien Universität Berlin statt. Am 30. April von 9 bis 16 Uhr sind Schülerinnen und Schüler eingeladen, knifflige Aufgaben zu lösen und ihr mathematisches Können in einem Wettbewerb zu messen. Die Gewinner-Teams reisen auf Einladung der Norwegischen Botschaft zur Abel-Preisverleihung nach Oslo. Außerdem auf dem Programm: Spannende Vorträge für Lehrkräfte sowie eine Ausstellung mathematischer Attraktionen. Die Veranstaltung findet statt in der Mensa II und im Foyer der sogenannten Silberlaube der Freien Universität in der Otto-von-Simson-Straße 26, 14195 Berlin, U-Bahnhof Thielplatz (U3). Der Eintritt ist frei.

Programm "Medienhelden" gewinnt Preis für Kriminalprävention

Das deutsche Präventionsprogramm „Medienhelden“ ist bei der Verleihung des diesjährigen European Crime Prevention Award mit dem zweiten Platz ausgezeichnet worden. Professor Herbert Scheithauer, Entwicklungspsychologe der Freien Universität, hatte das Konzept mit seinem Team entwickelt und evaluiert. Es hilft Schülerinnen und Schülern, sich vor Mobbing im Internet zu schützen und Medienkompetenz sowie wichtige Fähigkeiten im sozialen Miteinander zu entwickeln. Die Auszeichnung wird seit 2001 jedes Jahr vom „Europäischen Netz für Kriminalprävention“ (European Crime Prevention Network – EUCPN) verliehen. In dem Wettbewerb, der in diesem Jahr unter dem Thema „Cyberkriminalität“ stand, werden die besten europäischen Projekte im Bereich der Kriminalitätsprävention ausgezeichnet; jedes Land kann ein Projekt vorschlagen. Das Programm „Medienhelden“ wurde von den Bundesministerien der Justiz und des Innern als Beitrag für Deutschland nominiert. Platz 1 ging an „SME Cybersecure“ aus den Niederlanden. Im Internet: www.medienhelden-projekt.de

Dahlem Humanities Center hat einen neuen Vorstand

Ein aus vier Professorinnen und Professoren bestehender neuer Vorstand hat die Geschäfte des Dahlem Humanities Center (DHC) der Freien Universität Berlin übernommen. Seit dem 1. Februar 2016 leiten die Arabistin Beatrice Gründler, die Romanistin Anita Traninger, der Theaterwissenschaftler Matthias Warstat und der Historiker Paul Nolte die interdisziplinäre geisteswissenschaftliche Einrichtung. Zum neuen Sprecher des DHC wurde Professor Paul Nolte gewählt. Der bisherige Sprecher und Gründer des Zentrums, der Romanist Professor Joachim Küpper, sowie die Vorstandsmitglieder Professorin Erika Fischer-Lichte und Professor Klaus W. Hempfer ziehen sich nach knapp neunjähriger Amtszeit aus dem Vorstand zurück. Das 2007 gegründete DHC bündelt die deutschlandweit einzigartige Breite geisteswissenschaftlicher Forschung an der Freien Universität. Im Rahmen verschiedener Veranstaltungen geben Wissenschaftler, Schriftsteller, Intellektuelle und Künstler aus dem In- und Ausland Einblick in ihre aktuelle Forschung und Arbeit.

3,2 Milliarden Jahre alte Mikroben in Südafrika entdeckt

Deutsche und Schweizer Wissenschaftler haben in alten Gesteinen aus den Bergen des Barberton Grünsteingürtels in Südafrika erstmals eine Anpassung von fossilen Mikroorganismen an damalige Umweltbedingungen beschrieben. Die Wissenschaftler untersuchten langgestreckte schmale Hohlräume in Sandsteinen, die etwa 3,2 Milliarden Jahre alt sind und zu den ältesten gut erhaltenen Küstensedimenten gehören. Sie fanden heraus, dass die Hohlräume einst von einer mikrobiellen Gemeinschaft bewohnt wurden, die den Mikroben unter anderem Schutz gegen die damals viel höhere UV-Strahlung gegeben haben. An der Studie beteiligt waren Forscherinnen und Forscher der Freien Universität Berlin, der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und der Universität Lausanne. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Geology publiziert.

Walter Lack erhielt Verdienstkreuz

Der langjährige Direktor des Botanischen Museums, Professor H. Walter Lack, ist mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Lack habe sich nicht nur im Bereich der wissenschaftlichen Botanik große Verdienste erworben, sondern auch bei der Vermittlung naturwissenschaftsgeschichtlicher Zusammenhänge, sagte Berlins Staatssekretär für Wissenschaft, Steffen Krach, in seiner Laudatio. Das spiegle sich in dem von Lack maßgeblich verantworteten Wiederaufbau der Bibliothek des Botanischen Gartens und des Botanischen Museums wider, „die heute zu den wohl wichtigsten deutschsprachigen Bibliotheken überhaupt“ zähle. Lack habe damit einen entscheidenden Beitrag zur Bedeutung des Wissenschaftsstandorts Berlin geleistet. Der gebürtige Wiener wurde 1990 zum Direktor des Botanischen Museums ernannt. Von 1991 bis 2014 lehrte und forschte er als außerplanmäßiger Professor am Fachbereich Biologie der Freien Universität. Darüber hinaus war er an Universitäten in Italien, Portugal und Griechenland tätig. Lack ist international renommierter Experte für die Geschichte der Pflanzentaxonomie, der botanischen Forschungstätigkeit Alexander von Humboldts und der botanischen Illustration. Viele seiner Publikationen sind Standardwerke zur Geschichte der Botanik und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise sowie nationale und internationale Anerkennungen. Nachfolgerin Lacks als Leiterin des Botanischen Museums ist Patricia Rahemipour. Die promovierte Archäologin leitet zugleich die Abteilung Wissenskommunikation am Botanischen Garten und Botanischen Museum (BGBM), zu deren Schwerpunkten künftig auch verstärkt das Thema Bildung zählen soll.

Lehrpreis für Ausbildung in Logostik

Ein Lehrprojekt, das Studierende fächerübergreifend an den aktuellen Forschungsstand in der Logik heranführt, wird mit dem Lehrpreis 2015 der Freien Universität Berlin ausgezeichnet. Ziel des forschungsorientierten Kurses für Masterstudierende in den Fächern Philosophie, Mathematik und Informatik ist es unter anderem, in die Benutzung computer-basierter Beweisassistenzsysteme einzuführen. Mit dieser Methode war es dem Organisator der geplanten Lehrveranstaltung, dem Informatiker Christoph Benzmüller von der Freien Universität Berlin, im Jahr 2013 gelungen, gemeinsam mit einem Fachkollegen von der TU Wien den sogenannten Gottesbeweis des österreichischen Mathematikers Kurt Gödel (1906–1978) zu überprüfen. Dabei hatte der Computer sogar relevante neue Erkenntnisse zum Gottesbeweis aufdecken können. „Der Logikausbildung kommt an den meisten Universitäten immer noch eine eher bescheidene Rolle zu“, sagt Christoph Benzmüller. Mit dem Seminar will der Preisträger dazu beitragen, dass ein „in der Mathematik wie in der theoretischen Philosophie sich anbahnender Paradigmenwechsel“ bereits im Masterstudium vermittelt werde. Zunehmend würden in diesen Fächern informale Papier-und-Bleistift-Beweise und -Argumente durch formal-logische, computer-verifizierte Gegenstücke ergänzt oder gar ersetzt.

Der zentrale Lehrpreis ist Teil des Konzepts der Freien Universität zur forschungsorientierten Lehre. Ausgezeichnet werden herausragende hochschuleigene Lehrkonzepte und -projekte, die Ergebnisse der Spitzenforschung in die universitäre Lehre überführen. Der Preis ist mit 10 000 Euro dotiert und wird am 11. April verliehen. Neben dem Preisträgerprojekt werden in diesem Jahr zwei weitere Lehrprojekte gewürdigt: Die „Internationale Sommer-Universität zu erneuerbaren Energien, ISUenergy“ unter Professorin Martha Ch. Lux-Steiner, sowie ein Projektkurs von Katja Liebal, Professorin für Vergleichende Entwicklungspsychologie, in dem eine Gruppe junger Biologen und Psychologen das Verhalten von Menschenaffen im südafrikanischen Sambia erforschen wird.

Neues Zentrum für Geschlechterforschung an der Freien Universität

Sie befasste sich bereits 1963 kritisch mit der Rolle von Frauen an Universitäten: Margherita von Brentano (1922–1995) war Professorin für Philosophie und erste Frau, die das Amt einer Vizepräsidentin an der Freien Universität Berlin innehatte. Nun ist die Wissenschaftlerin Namensgeberin für ein neugegründetes Zentrum für Geschlechterforschung an der Hochschule. Es hat die Aufgabe, Lehre, Forschung und Publikationen im Bereich der Geschlechter- und Diversitätsforschung zu initiieren und zu koordinieren. „Mit dem neu gegründeten Margherita-von-Brentano-Zentrum wird an der Freien Universität Geschlechterforschung als interdisziplinäres Feld verstärkt und weiterentwickelt“, sagt Margreth Lünenborg, Professorin für Journalistik und wissenschaftliche Leiterin des Zentrums. Das Zentrum soll die Arbeit der 1981 an der Hochschule gegründeten Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung und die Aufgaben des Interdisziplinären Zentrums Geschlechterforschung zusammenführen.

Freie Universität an Förderprogramm für israelische Gründer beteiligt

Fünf Gründungsteams aus Israel haben beim Pilotprojekt „EXIST Start-up Germany“, an dem auch die Freie Universität beteiligt ist, die nächste Runde erreicht. Mit „EXIST Start-up Germany“ soll das Gründungsförderprogramm „EXIST“ des Bundeswirtschaftsministeriums auch für israelische Gründer geöffnet werden. Die Teilnehmer können an Berliner und Brandenburger Universitäten ihre Projektideen weiterentwickeln, um anschließend ein Start-up-Unternehmen zu gründen. Die elf Finalisten sind in der vergangenen Woche in Berlin von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel empfangen worden. Anschließend präsentierten sie ihre Projekte vor einer Jury. Fünf Teams sind in die engere Wahl gekommen: Truck-E (Optimierung von Streckenführung für LKWs), Recovr.io (Virtual-Reality-Anwendung für Rehabilitationsmedizin), Panza (Anwendung für Kundenloyalitätsprogramme), Modular Robotics (Baukastensystem für Industrieroboter) und Departer (Hardwarekomponenten-Plattform für Ingenieure). Die Teams müssen jetzt an den Hochschulen Mentoren suchen, die sie bei der Vorbereitung des endgültigen Förderantrags unterstützen. Die Freie Universität kooperiert mit zahlreichen Forschungseinrichtungen in Israel. Der Hebrew University of Jerusalem ist sie durch eine strategische Partnerschaft besonders verbunden.

Forscher entschlüsseln Genom der Bettwanze

Schon der Gedanke an sie verursacht bei empfindlichen Menschen Gänsehaut und den Drang, sich zu kratzen: Bettwanzen. Die wenige Millimeter großen Insekten sind seit einigen Jahren weltweit auf dem Vormarsch. Einem internationalen Team von Wissenschaftlern ist es nun gelungen, das Genom der Bettwanze zu entschlüsseln. Daran beteiligt war auch der Evolutionsbiologe Paul R. Johnston von der Freien Universität Berlin. 14 222 Gene identifizierten die Forscher bei dem Insekt. Zum Vergleich: Im menschlichen Erbgut finden sich etwas mehr als 20 000 Gene. Die Wissenschaftler interessieren sich insbesondere für Gene, die die innere Uhr der Plagegeister ticken lassen und Ausscheidung und Häutung steuern. Sie erhoffen sich dadurch auch Erkenntnisse für eine bessere Bekämpfung der Wanzen, die mittlerweile gegen die meisten Klassen von Insektiziden resistent sind. Ihre Ergebnisse stellen die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe von Nature Communications vor.

Schüler können weiter über Klimaschutz lernen

Die „SchülerUni Nachhaltigkeit + Klimaschutz“ wird vom Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU) der Freien Universität für weitere fünf Jahre angeboten. Dies wurde in einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Hochschule und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung festgelegt. Bis Ende 2020 finden damit zehn einwöchige SchülerUnis für Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse sowie begleitende Fortbildungen für Lehrkräfte auf dem Campus der Freien Universität statt. Unter dem Motto „Lernen für eine zukunftsfähige Welt“ bietet das FFU seit 2005 Experimente zu erneuerbaren Energien, Kunst- und Theaterworkshops, Zukunfts- und Schreibwerkstätten, Energie-Rundgänge und Lernparcours zu den Schlüsselthemen einer nachhaltigen Entwicklung an. Im Internet: www.fu-berlin.de/sites/schueleruni

Sonderforschungsbereich zu Multivalenzen erneut verlängert

Der an der Freien Universität angesiedelte Sonderforschungsbereich (SFB) „Multivalenz als chemisches Organisations- und Wirkprinzip: Neue Architekturen, Funktionen und Anwendungen“ wird bis 2019 verlängert. In dem seit 2008 bestehenden SFB erforschen Chemiker, Biologen, Mediziner und Mathematiker das grundlegende Verständnis von mehrfachen Wechselwirkungen zwischen großen Molekülen und lebenden Zellen sowie Viren. Als neuer Partner in der nunmehr dritten Förderperiode wurde das Robert-Koch-Institut aufgenommen; Ziel ist es unter anderem, die Blockade von Influenzaviren durch multivalente Gerüstarchitekturen eingehend zu untersuchen. Sprecher des SFB ist Professor Rainer Haag vom Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität. Die Fördersumme für die Periode von 2016 bis 2019 beläuft sich auf insgesamt acht Millionen Euro.

Wissenschaftler fordern Zeitalter Anthropozän

Eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern, darunter Reinhold Leinfelder, Geologieprofessor an der Freien Universität und Gründungsdirektor des Hauses der Zukunft, hat im Wissenschaftsmagazin Science eine Studie veröffentlicht. Sie zeigt, dass die Menschen das Erdsystem in einem derart starken Ausmaß verändert haben, dass inzwischen eine Reihe von Signalen in Sedimenten und Eis zu beobachten sind. Diese Signale unterschieden sich deutlich zur wesentlich stabileren Holozän-Epoche der vergangenen 11 700 Jahre, die die Entwicklung der menschlichen Zivilisation überhaupt erst möglicht gemacht habe. Die Forscher sehen es daher als gerechtfertigt an, eine vom Menschen geprägte Epoche – das Anthropozän – in der erdgeschichtlichen Zeitskala zu etablieren. Das Anthropozän sei charakterisiert durch die Verbreitung von Materialien wie elementarem Aluminium, Beton, Plastik, Flugasche und dem sogenannten Fallout von Kernwaffentests über den gesamten Planeten. Dies werde begleitet von erhöhten Treibhausgas-Emissionen und in der Erdgeschichte beispiellosen transglobalen Arteninvasionen. Noch in diesem Jahr wird die Arbeitsgruppe weitere Erkenntnisse über das Erdzeitalter Anthropozän zusammentragen. Auf dieser Basis sollen Empfehlungen formuliert werden, wie die neue Zeiteinheit formal definiert und charakterisiert werden könnte.

Programm zur Weiterbildung erschienen

Das Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin hat sein neues Programm veröffentlicht. Von Januar bis Dezember 2016 wird eine breite Palette von Kursen, Workshops und Veranstaltungen angeboten. Sie richten sich gleichermaßen an Angehörige der Universität, an Berufstätige anderer Hochschulen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Forschungs-, Kultur- und Bildungseinrichtungen sowie Bibliotheken. Neu sind die modular aufgebauten Schulungsreihen „Veranstaltungen organisieren“, „IT-Werkzeuge für das Eventmanagement“, „Interkulturelle Kompetenz/Internationalisierung“ und „Wissenschaftskommunikation“. Von April 2016 an wird zudem eine neue fünfteilige Weiterbildung „Train the trainer: Trainer/in für den betrieblichen Wissenstransfer“ starten.

Im Angebot des Weiterbildungszentrums sind auch bewährte Veranstaltungen zu hochschulspezifischen Verwaltungsaufgaben wie „Grundlagen der öffentlichen Haushaltswirtschaft“ und Seminare zum „Einstellungsverfahren“. Workshops zur Gesundheitsförderung bieten Teilnehmern die Gelegenheit, ihre Beweglichkeit sowie ihre persönlichen Kompetenz in Kommunikation und Selbstmanagement zu trainieren. Außerdem offeriert das Fortbildungsprogramm für Beschäftigte in Bibliotheken unter anderem den erweiterten Schwerpunkt „Digitale Welten in der Bibliotheksarbeit“. Eigene Reihen für Beschäftigte in der Kulturbranche werden wieder vom Herbst 2016 an stattfinden. Neu konzipiert wurde die Reihe „Kunst und Kinder“. Sie richtet sich an Erzieherinnen und Erzieher und wird Anfang April beginnen. Ergänzend zum breiten Angebot können Arbeitgeber Inhouse-Schulungen sowie Einzel- und Teamcoachings vereinbaren und buchen.

Herausragende Dissertationen ausgezeichnet
Die Freie Universität hat am 4. Dezember, ihrem Gründungstag, die diesjährigen Ernst-Reuter-Preise verliehen. Die Auszeichnungen werden jährlich von der Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freunde, Förderer und Ehemaligen der Freien Universität (ERG) in vier verschiedenen Fächergruppen für hervorragende Doktorarbeiten vergeben und sind mit jeweils 5000 Euro dotiert. Geehrt wurden Joanna Olchawa, Jana Janssen, Christian Gogolin, Stephan Hauer und Daria Antonenko. Bei der Feier verlieh die Dahlem Research School (DRS) – das Zentrum für den wissenschaftlichen Nachwuchs an der Freien Universität – auch den DRS Award for Excellent Supervision als Anerkennung für beispielhafte Betreuung von Promovierenden. Den Preis erhielten Professorin Anne Eusterschulte von der Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies und Professor Georg Schreyögg von der Graduate School Research on Organizational Paths. Die Auszeichnung ist mit jeweils 2000 Euro dotiert. Zum fünften Jubiläum des Deutschlandstipendiums erhielten am Ernst-Reuter-Tag außerdem 95 Studentinnen und Studenten ein solches Stipendium.

Ehrendoktor für Historiker Dan Diner

Der Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Universität Berlin hat Dan Diner, Professor für Moderne Geschichte an der Hebrew University of Jerusalem, die Ehrendoktorwürde verliehen. Damit würdigt der Fachbereich einen Wissenschaftler, der mit seinen Studien zur Bedeutung der jüdischen Lebenswelten für eine integrierte europäische Geschichte eine grundlegende Neuorientierung in den Geisteswissenschaften angestoßen hat. Dan Diner habe aus einem interdisziplinären Wissenschaftsverständnis heraus die weltgeschichtlichen Entwicklungslinien des 19. und 20. Jahrhunderts ebenso wie die politischen und kulturellen Verwerfungen unserer Gegenwart zum Gegenstand einer global ausgerichteten Geschichtsschreibung gemacht, heißt es in der Begründung. Seine Arbeiten zeigten nachdrücklich, wie Sprache vom unmittelbaren Medium der Erkenntnis zum Modus historischer Urteilskraft werden könne.

Wissenschaftler erforschen die Entwicklung der Planeten
Zu einem besseren Verständnis der Entwicklung von der Erde und anderen Planeten wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität Berlin in einem neuen Sonderforschungsbereich (SFB) beitragen. Die späte Wachstumsgeschichte der terrestrischen Planeten, hierzu zählen Merkur, Venus, Erde und Mars, ist von wesentlicher Bedeutung für das Verständnis der frühen Stofftrennungsprozesse und die Entwicklung dieser Planeten. Das Projekt ist eine Kooperation mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der Technischen Universität Berlin, dem Museum für Naturkunde und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt Berlin. Der SFB wird von Januar 2016 an für zunächst vier Jahre gefördert. Sprecher ist Professor Harry Becker vom Arbeitsbereich Geochemie im Fachbereich Geowissenschaften der Freien Universität.

Weiteres Geld für Verbesserung der Lehre
Die Freie Universität hat sich auch für die zweite Förderphase bis 2020 erfolgreich um Mittel aus dem Qualitätspakt Lehre, einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützten Programm, beworben. Die Freie Universität zählt zu den bundesweit 156 Hochschulen, die daraus Geld zur weiteren Verbesserung von Studienbedingungen und Lehre erhält. Aus den Mitteln wird das Projekt SUPPORT finanziert, das aus drei Teilprojekten besteht: „Mentoring für Studierende“, „LEON-Learning Environments Online“ (E-Learning) und „Qualifizierung für die Lehre“. Diese Projekte sollen in der zweiten Förderphase fortgeführt und zum Teil weiterentwickelt oder neu ausgerichtet werden.

Forschung für weniger Tierversuche
An der Freien Universität wird Berlins erste Universitätsprofessur zur Erforschung von Alternativen für Tierversuche eingerichtet. Ziel ist es, Krankheitsmodelle auf der Basis menschlicher Gewebezellen und daraus rekonstruierter menschlicher Organe zu entwickeln. Diese Modelle könnten in der Grundlagen- und Pharmaforschung eingesetzt werden, beispielsweise um die Wirksamkeit von Arzneistoffen oder die Auswirkungen von Umweltgiften auf den menschlichen Organismus zu testen. Die Professur soll 2016 besetzt werden.

Ein Kühlschrank für die Quantenmechanik
Wissenschaftler der Freien Universität Berlin haben in Zusammenarbeit mit der Universität Kopenhagen und der Universität Sheffield eine neuartige Methode entwickelt, um quantenmechanische Zustände für lange Zeit zu speichern und vor schädlichen Umgebungseinflüssen zu schützen. Solche Quantenspeicher sind wichtige Elemente in den Quantentechnologien. Die Beschreibung der Methode wurde im Fachjournal Nature Quantum Information veröffentlicht.

Bienenstück Cosmic Love im Theater unterm Dach
Im Theater unterm Dach in der Danziger Straße hat am 11. Dezember das Bienenstück „Cosmic Love“ von unitedOFFproductions Premiere. Im Mittelpunkt stehen die Welt der Bienen und die Abhängigkeit von Mensch und Umwelt sowie die Gefahr, die vom weltweiten Bienensterben ausgeht – für die Menschheit und die Vielfalt in der Natur. Zwei Wissenschaftler der Freien Universität, Professor Burkhard Schricker und der promovierte Bienenforscher Benedikt Polaczek, unterstützen das Stück durch ihre Expertise. Weitere Vorstellungen finden am 12./13. Dezember und vom 28. bis 31. Januar 2016 statt. Karten kosten 12, ermäßigt 8 Euro; Schüler 5 Euro. Mehr Infos hier.

Buchreihe über die Freie Universität ist nun vollständig
Die Wissenschaftsgeschichte der Freien Universität steht im Mittelpunkt einer Buchreihe, die im Wissenschaftsverlag V & R Unipress erschienen ist. Das letzte Buch der siebenbändigen Reihe ist kürzlich erschienen. Die beiden jüngsten Bände tragen die Titel „Die Altertums- und Kunstwissenschaften an der Freien Universität Berlin“ und „Gesellschaftswissenschaften an der Freien Universität Berlin“. Herausgeber sind Karol Kubicki, Student der Freien Universität mit der Matrikelnummer 1 und späterer Professor für Neurophysiologie, und der Soziologe Siegward Lönnendonker.

AUSGEZEICHNET

Michael Goebel, Professor für Globalgeschichte und lateinamerikanische Geschichte an der Freien Universität, erhält den Jerry Bentley Prize for World History 2016 für sein Buch über aufkommende antiimperiale Nationalismen im Paris der Zwischenkriegszeit („Anti-Imperial Metropolis. Interwar Paris and the Seeds of Third World Nationalism“), das 2015 im Verlag Cambridge University Press erschienen ist. Der Preis wird jährlich von der American Historical Association verliehen, um ein herausragendes Buch zur Weltgeschichte zu würdigen.

Eun-Jeung Lee, Leiterin des Instituts für Koreastudien der Freien Universität, ist zum Ordentlichen Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) gewählt worden. In der Begründung heißt es, sie habe dem Fach Koreanistik in Deutschland neue Dimensionen erschlossen. Die BBAW fördert die geisteswissenschaftliche und interdisziplinäre Forschung sowie den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit.

Natalia Rojas-Perilla, Doktorandin am Institut für Statistik und Ökonometrie und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der statistischen Beratungseinheit fu:stat der Freien Universität Berlin, hat für ihre Masterarbeit „Poverty Estimation Methods: a Comparison under Box-Cox Type Transformations with Application to Mexican Data“ den Gerhard-Fürst-Preis 2016 des Statistischen Bundesamtes erhalten. Die Verleihung fand im Rahmen des 25. Wissenschaftlichen Kolloquiums des Statistsichen Bundesamtes am 24. und 25. November 2016 in Wiesbaden statt.

Raúl Rojas, Professor für Künstliche Intelligenz an der Freien Universität, ist von der Gesellschaft für Informatik e. V. (GI) als „verdiente Persönlichkeiten aus der Informatikszene“ zum „GI-Fellow“ ernannt worden. Raúl Rojas hat als Erster die funktionale Architektur der Rechner Z1 und Z3 von Konrad Zuse beschrieben und so historische Computer für die Nachwelt verständlich dargestellt, wie es in der Begründung des Auswahlkomitees hieß. Die Ernennung fand auf der größten Informatikkonferenz im deutschsprachigen Raum, der INFORMATIK 2016, in Klagenfurt statt. Im November erhielt Raúl Rojas zudem die Ehrendoktorwürde im Fach Computerwissenschaften am Nationalen Institut für Astronomie, Optik und Elektronik (INAOE) in Mexiko. Die Jury erklärte, der Informatiker verdiene die Auszeichnung für seine langjährigen Verdienste auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz und Robotik und seine Bemühungen um die wissenschaftliche Kooperation zwischen Mexiko und Deutschland.

Cord Schmelzle, promovierter wissenschaftlicher Mitarbeiter am Sonderforschungsbereich „Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit“ und Lehrbeauftragter am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin, erhält für seine Doktorarbeit von der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) den Förderpreis 2016 für die beste Dissertation. Die Jury würdigte die Dissertation als „Brückenschlag zwischen politischer Theorie und internationalen Beziehungen“. Schmelzle habe eine überaus überzeugende Theorie vorgelegt, an der die wissenschaftliche Diskussion nicht vorbeikommen werde. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert.

Helmut Vorbrüggen, Professor für Organische Chemie an der Freien Universität, ist beim XXII. Internationalen Kongress „Nucleosides, Nucleotides and Nucleic Acids“ in Paris für seine Beiträge zur Chemie der Nucleinsäuren mit dem Imbach-Townsend Award ausgezeichnet worden. Seine Arbeiten zur Synthese und Modifikation von Nucleosiden sind wichtige Beiträge, um die biologische Aktivität dieser Verbindungen systematisch zu erforschen. Sie sind für die Therapie von viralen Erkrankungen wie Hepatitis C, und von Krebs relevant. Der Preis ist mit 5000 Dollar dotiert.

Birte Wege, promovierte wissenschaftliche Mitarbeiterin des John-F.-Kennedy-Instituts der Freien Universität Berlin, erhält für ihre Doktorarbeit den mit 1 000 Euro dotierten Rolf-Kentner-Preis des Heidelberg Center for American Studies an der Universität Heidelberg. In der prämiierten Dissertation untersucht Birte Wege exemplarisch Comics von Emmanuel Guibert, Ho Che Anderson, Art Spiegelman und Joe Sacco und geht dabei insbesondere der Frage nach, ob sich die grafischen Erzählformen („Graphic Narratives“) als Dokumentation eignen.

Isa Wortelkamp, Professorin am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität, erhält ein Heisenberg-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die Dauer von drei Jahren. Damit würdigt die DFG das besondere fachliche Engagement und methodologische Interesse der Tanz- und Theaterwissenschaftlerin. Ihre Forschungstätigkeit setzt Isa Wortelkamp im Rahmen des Programms am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig fort.

Emad Flear Aziz, Physik-Professor der Freien Universität und Institutsleiter am Helmholtz-Zentrum Berlin erhält eine Ehrenprofessur der australischen Monash University. Geehrt wird er unter anderem für seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Kollegen der Hochschule.

Werner Busch, langjähriger Professor für Kunstgeschichte der Freien Universität, erhält den Richard-Hamann-Preis für Kunstgeschichte 2016 der Philipps- Universität Marburg. Der 1944 in Prag geborene Wissenschaftler sei fraglos einer der bedeutendsten deutschsprachigen Kunsthistoriker der Gegenwart, begründete die Jury ihre Wahl. Wie kaum ein anderer habe er die Forschung des Faches in den letzten Jahrzehnten vorangetrieben.

Ignacio Czeguhn, Zivilrechtsprofessor an der Freien Universität, ist zum Ehrenmitglied der Königlichen Akademie für Recht und Jurisprudenz zu Granada in Spanien gewählt worden. Mit der Ernennung werden seine Forschungen zur Geschichte der europäischen Höchstgerichtsbarkeit sowie zur spanischen Rechtsgeschichte gewürdigt.

William A. Eaton, US-amerikanischer Mediziner und Molekularbiologe, hat die Ehrendoktorwürde des Fachbereichs Physik der Freien Universität erhalten. Sie wurde vergeben in Würdigung „seiner herausragenden Arbeiten zur Biophysik und seiner bedeutenden Beiträge zur wissenschaftlichen Entwicklung des Fachbereichs“. Eaton ist seit 30 Jahren in führender Position an den National Institutes of Health tätig, einer US-amerikanischen Behörde für biomedizinische Forschung in Bethesda, Maryland. Der Freien Universität ist William Eaton verbunden, seitdem er 1959 und 1960 der erste sogenannte Willy-Brandt-Austauschstudent zwischen der Universität Pennsylvania und der Freien Universität war.

Sarah Hedtrich, Juniorprofessorin für Pharmakologie an der Freien Universität Berlin, ist mit dem „Research on Skin-Dryness Award“ (R.O.S.A.) im Bereich Atopische Dermatitis ausgezeichnet worden.

Bettina Keller, Juniorprofessorin für theoretische Chemie an der Freien Universität, ist in die Junge Akademie aufgenommen worden. Die Chemikerin, die zur Dynamik großer Biomoleküle, molekulardynamischen Simulationen und stochastischen Prozessen forscht, wird sich in interdisziplinär besetzten Arbeitsgruppen mit Themen wie „Big Data“, „Kunst als Forschung?“ oder „Wissenschaftspolitik“ auseinandersetzen.

Heike Krieger, Professorin für Rechtswissenschaft an der Freien Universität, ist zum Max Planck Fellow am Max-Planck- Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg berufen worden. Die Wissenschaftlerin wird von 2017 an am Institut und über dessen Berliner Büro eine Arbeitsgruppe zu völkerrechtlichen Fragen leiten. Max Planck Fellows sind herausragende Hochschullehrer an deutschen Universitäten, mit denen Max-Planck-Direktoren gemeinsame Projekte verfolgen.

Timothy Nunan, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität, wird für sein Forschungsprojekt zum Zusammenprall der Zivilisationen im Kalten Krieg von der VolkswagenStiftung im Rahmen des Freigeist-Fellowship-Programms mit rund 660 000 Euro gefördert. Timothy Nunans Forschungsvorhaben ist damit eines von 13 Projekten, denen in diesem Jahr eine Förderung zuerkannt wurde.

Herwig Roggemann ist mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Der langjährige Vorsitzende des Osteuropa-Instituts der Freien Universität und Strafrechtsprofessor am Fachbereich Rechtswissenschaft habe sich für ein besseres Verständnis des deutschen und westeuropäischen Rechtswesens eingesetzt, sagte Staatssekretär Steffen Krach. Außerdem habe sich Roggemann für die Versöhnung von Kroaten, Serben und Bosniern eingesetzt.

Wilhelm Schmidt-Biggemann ist eine Stiftungsprofessur durch die Friedrich-Stiftung in Hannover zuerkannt worden. Schmidt-Biggemann, seit 1989 an der Freien Universität Berlin Philosophiehistoriker, wird im Rahmen der mit 25 000 Euro ausgestatteten Seniorprofessur zum Thema „Geist und Technologie“ lehren und forschen.

Liav Orgad, Rechtswissenschaftler, und Robert Lepenies, Politikwissenschaftler, beide von der Freien Universität, sind als Vollmitglieder in die renommierte Vereinigung Global Young Academy (GYA) gewählt worden. Sie wurde 2010 mit dem Ziel gegründet, herausragende Nachwuchswissenschaftler zu unterstützen und den internationalen und interdisziplinären Dialog, sowie den Dialog zwischen den Generationen zu fördern. Die 200 Mitlieder und 134 Alumni der GYA stammen aus 70 Ländern.

Anna-Lena Scholz, Literaturwissenschaftlerin, wird für ihre an der Freien Universität Berlin vorgelegte Dissertation mit dem Scherer-Preis 2016 ausgezeichnet. Sie wird für ihre Arbeit zum Thema „Kleist/Kafka – Diskursgeschichte einer Konstellation“ geehrt. Der Nachwuchspreis, der gemeinsam von Humboldt-Universität und Freier Universität verliehen wird, ist mit 5000 Euro dotiert.

Christian Calliess, Europa- und Umweltrechtsprofessor, ist weiterhin Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU). Das Bundeskabinett hat das siebenköpfige Gremium für die Amtszeit von Juli 2016 bis 2020 berufen. Calliess, der seit 2008 an der Freien Universität Berlin lehrt und forscht, wurde im selben Jahr als juristisches Mitglied in den Sachverständigenrat berufen. Der im Jahr 1971 eingerichtete SRU berät die Bundesregierung und bewertet aktuelle politische Initiativen in allen wichtigen umweltpolitischen Handlungsfeldern.

Erika Fischer-Lichte, Theaterwissenschaftlerin und Professorin an der Freien Universität, ist für ihr Lebenswerk mit dem Erwin Piscator Lifetime Achievement Award ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung der Erwin Piscator Award Society wurde ihr in New York übergeben.

Hermann Haarmann, ist mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Der Kommunikationshistoriker und emeritierte Professor der Freien Universität erhielt die Ehrung für seine besonderen Verdienste um das Fach, auch außerhalb seiner Lehr- und Forschungstätigkeit an der Universität.

Dirk Steinhilber, hat den Bruno-Heck-Wissenschaftspreis der Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung erhalten. Der Polymerchemiker am Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität wurde für seine Forschungen zur Synthese von bioresponsiven Nano- und Mikrogelen geehrt, mit denen Proteine und Zellen verkapselt und kontrolliert wieder freigesetzt werden können. Seine Ergebnisse sind ein Durchbruch für die regenerative Zelltherapie und bilden die Grundlagen für biomedizinische Anwendungen und Biotherapeutika bei Krankheiten wie Diabetes, Krebs und Alzheimer.

Raúl Rojas, Professor für Informatik der Freien Universität, ist mit dem Nationalen Wissenschaftspreis Mexikos geehrt worden. Die höchste wissenschaftliche Auszeichnung des Landes, vergleichbar mit dem Leibniz-Preis in Deutschland, wurde dem Preisträger vom mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto persönlich in dessen Regierungssitz in Mexiko-Stadt überreicht. Der Preis wurde Rojas in Anerkennung seiner langjährigen Arbeit auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz verliehen. Mit der Auszeichnung „Premio Nacional de Ciencias“ ist die Berufung in den mexikanischen Wissenschaftsrat verbunden. Dieses Gremium berät die mexikanische Regierung in allen Fragen der Bildungs- und Forschungspolitik.

Benedikt Kaufer, Professor am Fachbereich für Veterinärmedizin der Freien Universität, hat eine Förderung des Europäischen Forschungsrats (ERC) für Nachwuchswissenschaftler erhalten. Sein Projekt „INTEGHER: Integration of herpesvirus into telomeres: From the mechanism of genome integration and mobilization to therapeutic intervention“ (Die Integration von Herpesviren in die Telomere: Vom Mechanismus der Genom-Integration und Mobilisierung bis zur Entwicklung therapeutischer Maßnahmen) wird über fünf Jahre mit 1,8 Millionen Euro gefördert.

Matthias Wählisch, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Informatik der Freien Universität, ist auf dem Forum Junge Spitzenforscher für seine Leistungen zum „Internet der Dinge“ mit dem mit 10.000 Euro dotierten Forschungspreis geehrt worden. Wählisch wurde für seine Arbeit am Betriebssystem RIOT ausgezeichnet. Die Open-Source-Software erlaubt das Einbinden von Kleinstcomputern in das Internet.

Carl-Ludwig Holtfrerich, erhält als erster Deutscher den Helmut Schmidt Prize des German Historical Institute in Washington DC und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Holtfrerich, inzwischen im Ruhestand, ist als Professor für Volkswirtschaftslehre am John-F.-Kennedy-Institut und im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität tätig gewesen und ist in der Forschung weiterhin aktiv.

Lothar H. Wieler, Präsident des Robert- Koch-Instituts, ist zum Honorarprofessor am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin ernannt worden. Bevor Wieler im März dieses Jahres sein Amt beim Bundesinstitut übernahm, war er Direktor des Instituts für Mikrobiologie und Tierseuchen am Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität und hatte dort eine Professur inne.

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