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Moderatorin Anni Dunkelmann geht gerne asiatisch essen, aber es darf auch mal ein guter Burger sein.

© promo/Oliver Moroni

Interview mit Anni Dunkelmann: "Ich esse nicht gerne im Stehen"

Anni Dunkelmann ist als Reporterin für die rbb-„Abendschau“ bekannt, steht aber auch als Moderatorin auf der Bühne, neulich bei den Berliner Meisterköchen.

Von Susanne Leimstoll

Bis vor kurzem konnten wir Sie noch futternd in „Dit isst Berlin“ erleben, was haben Sie jetzt auf der Pfanne?

Etwas ganz anderes, eine Reihe mit dem Arbeitstitel „Anni am Limit“. Sie entsteht gemeinsam mit einem sehr guten Freund, dem Produzenten Norbert Lübbers. Da geht es um gegensätzliche Lebensmodelle: zwischen Leben und Tod, Physis und Spiritualität, Internetwelt und Detox. Ein wenig klassisches Porträt und ein bisschen philosophisch. Wir zeigen, wo Menschen ihr Glück finden.

Ich dachte, Sie seien die Frau fürs Locker-Flockige …

Ja, sollte man meinen. Aber ich werde als Event-Moderatorin gerne von den seriösen Anzugträgern für Events gebucht mit der Frage: „Können Sie das auflockern?“ Dann versuche ich, den Mittelweg zu gehen. Dafür benötigt man Respekt vor der Aufgabe und ein bisschen mehr Vorbereitung.

Ihr Bruder ist ja auch TV-Journalist. Wie sind Sie denn zu dem Beruf gekommen?

Ich dachte schon ganz früh, entweder wirst du Pianistin oder Schauspielerin. Bei einem Zeitungspraktikum in der elften Klasse habe ich dann gemerkt, oh, wenn ich da Fragen stelle, dann erzählen die Leute dir alles. Nach meinem Studium habe ich dann beim NDR-Fernsehen volontiert.

… und haben als Wetterfee beim rbb angefangen?

Nein, ich habe zuvor schon ein Reisemagazin für den NDR moderiert. Dadurch wurde die Abendschau auf mich aufmerksam. Die Wettergeschichten dort fielen unter all meinen Live-Reportagen einfach am meisten auf. Da hab‘ ich ein bisschen die Sau rausgelassen. Darum hatten die Kollegen übrigens auch gebeten, die hatten Bock auf was Fetziges. Für die drei Folgen „Dit isst Berlin“ wollten wir was Neues ausbuddeln und spannende Geschichten über die Berliner Food-Szene erzählen. Das Thema kam mir entgegen. Ich esse ja wirklich sehr gern. Und wenn es hieß, können wir das nochmal machen, kannst Du nochmal was davon essen – kein Problem!

Da haben Sie ja auch Foodtruck-Erfahrungen gemacht. Ist das ihr Lieblingsessen, was Schnelles auf die Hand?

Essen im Stehen eigentlich nicht so gerne. Ich mag gerne in Ruhe essen, aber ich mag es schnell haben. Jetzt, wo Sie fragen, wird mir das erst richtig klar! Ich bin ein Spontanesser und will schnell was haben. Aber ich geh' nicht zum Currywurststand, sondern lieber zum Asiaten oder dorthin, wo’s geile Burger gibt.

Nämlich?

„Schiller Burger“. Und da am liebsten den „Don Carlos“ mit kandierten Zwiebeln, Barbecue-Sauce und Bacon. Dazu Süßkartoffeln mit Aioli. Da ist dann nur die Frage, esse ich den Burger zuerst oder die Pommes. Meist den Burger. Aber ich halte es auch nicht aus, wenn jemand meine Pommes mitessen will (lacht). Meine Favoriten bei den Asiaten sind das „Umami“ und das Thai-Restaurant „Dao“: immer leicht, immer frisch und gesund.

Haben Sie sonst noch kulinarische Vorlieben?

Indisches Essen. Aber wenn man, wie ich, oft nach England reist, dann kann man die indischen Restaurants in Berlin vergessen. In England ist das kulinarisch eine andere Welt. Neulich war ich in Swindon im „Ruchi“ – einmalig! Falls da also mal jemand hinkommt…

Wie sieht es mit Kaffee und Kuchen aus?

Das mach ich am liebsten mit meinem Papa und meinem Bruder. So ein schönes Stück Kuchen oder Torte - mmmh! Mein neuester Kuchenfavorit ist die „Bravo Bravko Kuchenwerkstatt“.  Obwohl ich sonst eher zu Schokolade tendiere, sind meine Favoriten dort die Obstkuchen, die sind mit Marzipan gemacht.

Wie steht es mit Frühstück außer Haus?

Wenn, dann im „Nest“ am Görlitzer Park. Da wird man zwar oft berlinisch bedient, aber unter der Woche ist es da ganz schön und nicht so voll. Ich brunche dort gern, es gibt viele vegetarische, gemüsige Sachen, tolle Salate. Und der Kaffee schmeckt gut.

Und abends? Wie wäre Ihr Tipp für eine Bar?

Zum Beispiel die „Schwarze Traube“. Da fühlt man sich eher wie zu Hause. Ich bin eine Gin Tonic-Trinkerin, mag aber auch gute Martinis. Also: manchmal. Die wilde Zeit ist bei mir durch, ich geh‘ ab und zu gerne hin.

Apropos zu Hause: Kochen Sie gerne?

Das macht mein Freund viel besser als ich. Wenn der da ist, ernähre ich mich gut. Er kocht ganz tolles vegetarisches Essen und kann, was viele Restaurants nicht draufhaben. Sein Masterpiece: eine vegetarische Lasagne mit Mozzarella und Parmesan. Keine Béchamel, niemals! Seither mag ich Lasagne mit Hackfleisch nicht mehr so gerne.

Haben Sie einen Lieblingsitaliener?

Ja, „De Noantri“. Da ist die Pizza supertoll. Pizza ess' ich eigentlich sonst selten, aber das ist so ein Eventding, wenn man sich mit Leuten trifft, schmeckt sie. Und dann bestell ich dort die „Sfiziosa“ mit Gorgonzola, Bauchspeck, Spinat – und mit extra Knoblauch, oooh, jaaa! Und ich bin die Einzige, die hinterher statt Grappa einen Limoncello nimmt.

Adressen: In England (Südwesten): Ruchi, 602 Bolton Road, Swindon | In Berlin: Schiller Burger, z.B. Herrfurthstr. 7, Neukölln | Umami, z.B. Bergmannstr. 97, Kreuzberg | Dao, Kantstraße 133, Charlottenburg | Bravo Bravko Kuchenwerkstatt, Lausitzer Str. 47, Kreuzberg | Nest, Görlitzer Str. 52, Kreuzberg | Schwarze Traube, Wrangelstr. 24, Kreuzberg | De Noantri, Görlitzer Str. 63, Kreuzberg

Dieser Beitrag ist auf den kulinarischen Seiten "Mehr Genuss" im Tagesspiegel erschienen – jeden Sonnabend in der Zeitung. Hier geht es zum E-Paper-Abo. Weitere Genuss-Themen finden Sie online auf unserer Themenseite.

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