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Die Schauspielerin Manon Straché liebt Atmosphäre und Hausmannskost im Theaterlokal Schillerklause.

© Imago/Star-Media

Mundpropaganda - das Genuss-Interview: "Beim Kochen spreche ich mit meinen Zutaten"

Die Schauspielerin Manon Straché spielt zurzeit für die Komödie am Ku'damm im Schillertheater in „Monsieur Pierre geht online“ zusammen mit Walter Plathe.

Von Susanne Leimstoll

Sie sind in dieser Woche 59 geworden. Haben Sie gefeiert?

Och nö, das ist ja so ne krumme Zahl. Aber man kommt schon ins Grübeln. Wenn sie im Fernsehen Einspieler von mir zeigen, dann wundere ich mich, wie viel ich schon gemacht habe. Nein, ich habe diesmal einfach einen Kuchen mit ins Theater genommen: Appel, Schmand, Pudding. Mit Boskop, wie von Muttern. Die Jungs von der Technik wollen ja keine Torte, sondern was Reelles.

Also backen Sie gerne?

Früher schon, da hab' ich mir was aus dem Backbuch rausgesucht und dachte, das kannste. Aber seit ich beim „Großen Promibacken“ von Sat1 mitgemacht habe, nicht mehr. Das war ja der pure Stress! Eine Woche lang wurde jeder von einem Profi gecoacht, eine Woche stand ich von morgens acht bis abends acht in Marzahn in der Backstube. Ich kann jetzt einen Blätterteig machen – eine Schweinearbeit! – oder eine dreistöckige Torte, die aber nicht in fünf Stunden, wie in der Sendung, sondern in fünf Tagen. Backen ist wirklich kompliziert, da kann man nicht schummeln wie beim Kochen.

Dann gehen Sie jetzt lieber ins Café?

Nicht unbedingt, um Kuchen zu essen. Aber zwei will ich auf alle Fälle empfehlen: "Frau Behrens Torten" – da sitz' ich, trinke Kaffee und kann mich nicht sattsehen. Was sie macht, sind richtige Kunstwerke. Na ja, ab und zu koste ich schon mal. Außerdem noch das "Café Dreikäsehoch", da gibt es nur Käsekuchen, eine witzige Idee. Und man muss nicht unbedingt ein Riesenstück nehmen.

Essen gehen Sie mit Freunden…

… zu mir! Ich koche sehr, sehr gerne. Da gibt’s dann drei, vier Gänge, meist fischlastig. Jakobsmuscheln oder Fischtatar als Vorspeise. Lachs mit kaltem Gurkensüppchen, Seeteufelspieß mit Erbsenschaumsüppchen als Hauptgang, Entenbrust oder Lamm – meine Freunde sind keine Vegetarier. Und wenn ich alleine bin, mach‘ ich mir, wie nachher gleich, zum Beispiel eine schöne Ziegenfrischkäse-Tarte mit Tomaten, Basilikum und einem guten Olivenöl von „Fratelli Carli“. Das hab‘ ich von meinem Mann geschenkt bekommen.

Wo gehen Sie denn am liebsten einkaufen?

Am allerallerliebsten auf dem Wochenmarkt am Karl-August-Platz. Lamm oder anderes Fleisch kaufe ich oft beim türkischen Supermarkt Eurogida in den "Wilmersdorfer Arcaden", manchmal auch Obst und Gemüse, weil man’s da so schön frisch bekommt. Toll finde ich auch das "Frischeparadies": wunderbarer Fisch, und die beraten einen richtig gut. Ich muss aber auch gestehen: Ich bin ein Lidl-Maniac.

Sie wollen aber nicht sagen, Sie gehen nie Essen…

Nein, nein, aber dann vorwiegend zum Asiaten, all das, was ich zu Hause nicht so gut kochen kann. Im "Hot Spot" etwa haben sie einen super Hähnchenfleischsalat mit Chiliöl und Ingwer, sehr scharf. Und die Weinauswahl ist Eins a. Dim-Sum esse ich am liebsten im „Aroma“, ein chinesisches Restaurant mit einer furchtbaren Leuchtschrift, aber sehr gutem Essen.

Und wenn’s nicht asiatisch sein soll?

Im "Tavola Calda" treff ich mich ab und zu mit Freunden – ein Italiener, der aussieht wie ein Wohnzimmer. Und ich habe neuerdings die "Schillerklause" für mich entdeckt, total gemütlich, an der Wand all die Fotos von Schauspiellegenden, und die Mädels dort sind so lustig und nett. Da trink' ich als erstes eine Fassbrause-Schorle. Und mein Mann liebt das "Berliner Buffet" dort, wissen Sie, Motto: Tante Irmchen hat Geburtstag. Essen so viel man will für 7,90 Euro – und alles schmeckt ganz wunderbar: Mett, Bouletten, Matjes, Rollmops, diverse Salate… Aber der absolute Knaller ist die Gulaschsuppe, mit Rotwein geschmort, das Fleisch so zart. Neulich habe ich die dort mit meinem Kollegen Walter Plathe gegessen. Der kocht sehr gut und hat gesagt, besser kann er's ooch nich.

Essen gehen ist für Sie noch etwas Besonderes…

Aber ja, ich achte auf gute Qualität. Übrigens auch beim Einkaufen. Ich mag gute Produkte. Und beim Kochen, das sag' ich jetzt auch noch, quatsch' ich mit meinen Zutaten. Wie mit dem Apfel, den ich jetzt gleich schäle. Dem sag‘ ich, ich weiß, Du frierst, aber gleich wird's warm.

Adressen (alle Charlottenburg): Frau Behrens Torten, Wilmersdorfer Str. 96; Café Dreikäsehoch, Kaiserdamm 20; Wochenmarkt Karl-August-Platz, Krumme Str. 21; Eurogida, z. B. Wilmersdorfer Arcaden, Wilmersdorfer Str. 46; Frischeparadies, Morsestr. 2; "Hot Spot", Eisenzahnstraße 66; Aroma, Kantstr. 35; Tavola Calda, Leibnizstraße 45; Theaterlokal Schillerklause, Schillerstraße 10

Dieser Beitrag ist in gekürzter Fassung auf den kulinarischen Seiten "Mehr Genuss" im Tagesspiegel erschienen – jeden Sonnabend in der Zeitung. Hier geht es zum E-Paper-Abo. Weitere Genuss-Themen finden Sie online auf unserer Themenseite.

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