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Klassische Westen lassen sich zu fast allem kombinieren, hier von Marc O'Polo.

© Marc O'Polo

Das wird was: Die Weste: Aus förmlich mach lässig

Lange waren Westen komplett verschwunden - man sah sie höchstens in Western oder bei Vorstandssitzungen, jetzt sind sie wieder da - am besten ohne was drunter.

Die Weste ist so etwas wie der Pullunder für den Frühling. Im Winter wurde die bodenlange, gesteppte Variante als eines der Kleidungsstücke besungen, die man unbedingt im Kleiderschrank haben sollte – so sehr, dass man sie jetzt sicher in großer Zahl im Ausverkauf finden wird.

Hier soll es aber um die klassische Weste gehen, die normalerweise über Hemden getragen wird und ursprünglich aus der Herrenmode kommt. Nicht umsonst wird sie gern mehr oder weniger nett gemeint „Opaweste“ genannt, weil in vielen Familien noch eine vor Generationen zu besonderen Anlässen getragene im Kleiderschrank oder, wie bei uns, in der Verkleidungskiste zu finden war.

Immer mal wieder ploppt die Weste in der Mode auf, zum ersten Mal anders als in ihrer ursprünglichen, sehr formalen Anwendung unter Herrenanzügen getragen, in den siebziger Jahren. Damals waren Westen wie übrigens auch Pullunder in allen Spielarten beliebt, zum Beispiel die große aus Lammfell, gern mit Rollkragen und Schlaghosen kombiniert.

Jetzt ist die Weste also wieder da und man sieht sie oft als Stilbruch zu sehr großen Hosen und nicht mehr nur über einer Bluse oder einem Pullover, sondern als vollwertiges Kleidungsstück ohne etwas darunter.
Dafür ist sie zugeknöpft, was sowieso eine gute Idee ist, weil eine Weste nicht immer hält, was sie verspricht. Wer schon mal versucht hat, eine offen zu tragen und dabei lässig auszusehen, wird wissen, wovon die Rede ist. Die Beschaffenheit lässt es nicht zu, da der Stoff vorne schwerer ist als das Rückenteil, das klassischerweise aus einem dünneren Futterstoff besteht. So hängt die Weste vorne, während sie hinten in den Nacken rutscht.
Viele Modelabels von Armani über Prada bis zu Marc O’Polo präsentieren ihre Westen vorzugsweise in Schwarz, so können sie fast zu einem Bestandteil der Basisgarderobe werden.

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