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Meinung: Wo bleibt der Respekt?

Verächter alter Traditionen, Hundefeinde und Liebhaber britischen Humors, was haben sie gelacht. Da hat doch der Kampfhund von Prinzessin Anne tatsächlich den Lieblingscorgi von Königin Elizabeth II.

Verächter alter Traditionen, Hundefeinde und Liebhaber britischen Humors, was haben sie gelacht. Da hat doch der Kampfhund von Prinzessin Anne tatsächlich den Lieblingscorgi von Königin Elizabeth II. zerfleischt. An Heiligabend. Da hüpft das Herz des aufgeklärten, weltlichen Republikaners. Wozu noch das hässliche Fallbeil, das extra für den Umgang mit Königshäusern erfunden wurde? Die Monarchie stirbt an ihren internen Widersprüchen, jedenfalls scheint sich die britische Königsfamilie seit einigen Jahren sehr darum zu bemühen. Komisch nur, sie schafft es einfach nicht, sich abzuschaffen. Die anhaltende Liebe ihrer Untertanen, vielleicht sogar die heimliche Liebe ihrer Feinde haben einen Grund: Es ist die unverbesserliche Schrulligkeit des Königshauses, das es so liebenswert macht. Prinz Charles spricht mit seinen Pflanzen, und die Königin spielt gerne mit ihren abgrundtief hässlichen Corgis. Da ist die Vorliebe von Prinzessin Anne für neumodische Kampfhunde nichts anderes als ein symbolischer Generalangriff der Moderne auf das Althergebrachte. Diese innere Mission muss der Kampfhund irgendwie gespürt haben, als er auf den Corgi losging. Kampfhunde haben eben vor nichts Respekt. Andererseits kann man ihm eines nicht vorwerfen: Er ist zumindest nicht auf die Königin selbst losgegangen.os

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