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Meinung: Weiß der Geier – oder weiß er nicht?

Für Großereignisse der anspruchsvollen Unterhaltung gibt es ein paar Grundregeln. Beispielsweise sollte vor jeder Misswahl eine aussichtsreiche Kandidatin ausgeschlossen werden, weil es angeblich Nacktfotos von ihr gibt.

Für Großereignisse der anspruchsvollen Unterhaltung gibt es ein paar Grundregeln. Beispielsweise sollte vor jeder Misswahl eine aussichtsreiche Kandidatin ausgeschlossen werden, weil es angeblich Nacktfotos von ihr gibt. Weckt riesiges Interesse! Für den Schlager Grand-Prix gilt, dass rechtzeitig mindestens ein Teilnehmer als Plagiator entlarvt und rausgeworfen wird. Dass diesmal Ralph Siegel persönlich in Gefahr gerät, zeigt seinen sinkenden Einfluss. Sollte er den Titel „Let’s get happy“ wirklich von Wolfgang Petrys „Weiß der Geier“ („Weiß der Geier oder weiß er nich’ / ganz egal ich liebe dich / Du kannst alles von mir haben / Doch es läuft nichts ohne mich“) abgekupfert haben? Siegel erklärt es schlicht: Es gebe halt Millionen Lieder, aber nur acht Töne. Acht? Acht??? Das erklärt zumindest die Ödnis des typischen deutschen Schlagers: Das C rechnet Siegel doppelt, und Halbtöne kommen bei ihm überhaupt nicht vor. Schon skandalös genug – aber reicht es, um den Grand Prix interessant zu machen? Ganz im Vertrauen: Die richtigen Knaller kommen noch. Die „taz“-Sängerin kauft heimlich die „Bild“, Siegel zieht das hohe C zurück, und der Junge mit der Gitarre (für Kenner: DJMDG) ist in Wirklichkeit ein Mädchen. Es kommt nur drauf an, dass ihre Nacktfotos rechtzeitig fertig werden.

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