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Steinbrück und Schmidt: Im Gegenwartstest

Peer Steinbrück hat für eine mögliche Kanzlerkandidatur nun den Segen Helmut Schmidts. Doch anders als der Altbundeskanzler muss Steinbrück den Gegenwartstest unbedingt bestehen.

Nun hat er den Segen des Weltwirtschaftsweisen Helmut Schmidt. Das ist gut so für Peer Steinbrück, damit wird derart ausdrücklich kein anderer Genosse mehr aufwarten können, von Gabriel bis Wowereit. Aber es ist problematisch, auch für den Wahlkampf, sollte Steinbrück ihn für die SPD führen dürfen. Er leiht sich nämlich zusätzliche Autorität, zum anderen ist selbst Schmidt, wenn es darauf ankommt, angreifbar. Viel hat der gesagt, viel geschrieben, das sich unterschiedlich deuten lässt, auch gegen Steinbrück.

Das mit dem Gesagten und Getanen und Geschriebenen geht ja schon dem Kanzlerkandidatkandidaten so. Und er muss, anders als Schmidt, den Gegenwartstest unbedingt bestehen. „Die Wahrheit ist konkret, Genossen“ – das hat Angela Merkel gesagt. Mindestens wahr ist: Die Wirklichkeit ist sehr schnell dieser Tage. Da kann man ebenso schnell überholt aussehen mit der Forderung nach einer großen „Erzählung“ für Europa, die Steinbrück gerne wiederholt. Wobei die Erzählung außerdem weit über die Wirtschaft hinausgehen müsste, aufs Gebiet des Sinnenden, des Ungefähren, was für einen Macher nicht ideal ist. Schmidt hielt nichts von Visionen, Steinbrück muss sie bieten. Denn Machen kann Merkel auch.

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