zum Hauptinhalt

Staatsanwälte und 1. Mai: Noch mehr Prügel

Im Fall Rigo B. und Yunus K. dürfte es wohl noch mehr Prügel für die Ermittler geben, wenn der Prozess gegen die beiden Schüler wieder aufgenommen wird. Schon im ersten Anlauf hatten die Ankläger eine krachende Niederlage kassiert.

Als hätten die Berliner Ankläger im Fall der heftigen Mai-Randale 2009 nicht schon genug Prügel einstecken müssen: Politischer Verfolgungseifer, chaotische Ermittlungen und schlampiger Umgang mit Beweismaterial wurden den Ermittlern vorgeworfen, als das Landgericht die beiden Schüler Rigo B. und Yunus K. im vergangenen Jahr freisprach. Die Staatsanwaltschaft war damals in die Vollen gegangen: Versuchter Mord, lautete der Vorwurf nach dem angeblichen Wurf eines Molotowcocktails. Monatelang saßen die beiden jungen Angeklagten in Untersuchungshaft, doch niemand konnte ihnen am Ende Tat oder Vorsatz nachweisen.

Trotz der krachenden Niederlage blieb der Ankläger, damals Leiter der für Kapitalverbrechen zuständigen Abteilung, bis zum letzten Tag dabei: Es gebe „keine vernünftigen Zweifel“ an der Schuld der damals 16- und 19-jährigen Verdächtigen. Der neue Abteilungschef sieht das offenbar anders und ermittelt gegen andere Verdächtige. Um neuen Hinweisen nachzugehen? Oder alten? Die übersehen wurden? Ignoriert? Vertuscht? Die Staatsanwaltschaft schweigt zurzeit dazu, aus „ermittlungstaktischen Gründen“. Sicher dürfte schon heute sein: Es wird im Fall Rigo B. und Yunus K. wohl noch mehr Prügel für die Ermittler geben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false