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PORTRÄT MONICA LIERHAUS FERNSEHMODERATORIN:: „Aufgeben ist etwas für Feiglinge“

Noch immer hört sich ihre Stimme belegt an, wenn sie sonntags kurz vor der „Lindenstraße“ und der „Tagesschau“ die Gewinnzahlen der ARD-Fernsehlotterie präsentiert. Aber wer ihre Auftritte heute mit den Bildern von 2011 vergleicht, muss den Fortschritt bei Monica Lierhaus bemerken.

Noch immer hört sich ihre Stimme belegt an, wenn sie sonntags kurz vor der „Lindenstraße“ und der „Tagesschau“ die Gewinnzahlen der ARD-Fernsehlotterie präsentiert. Aber wer ihre Auftritte heute mit den Bildern von 2011 vergleicht, muss den Fortschritt bei Monica Lierhaus bemerken. Die 43-Jährige spricht flüssiger, sie wirkt nicht mehr ferngesteuert wie damals bei ihrem Auftritt bei der „Goldenen Kamera“, dem ersten nach ihrer Operation Anfang 2009, als sie ins Koma fiel.

Seit 2011 ist Lierhaus die Glücksfee der Lotterie, doch zum Jahresende beendet die Spendenorganisation die Zusammenarbeit – angeblich aber nicht wegen der Kritik am hohen Honorar. 450 000 Euro soll Lierhaus jährlich für ihr Engagement erhalten haben, aus Protest kündigten Unterstützer ihr Los- Abo. Die Lotterie begründet den Abschied von Lierhaus nun damit, künftig auf Prominente als Markenbotschafter verzichten zu wollen, um „diejenigen in den Vordergrund zu stellen, denen durch das Engagement unserer Mitspieler ein besseres Leben ermöglicht wird“, wie Geschäftsführer Christian Kipper am Montag sagte.

Für Lierhaus dürfte das Aus ein herber Schlag sein. Sie verliert damit wohl nicht nur ihre Haupteinkommensquelle, die Auftritte für die Lotterie sind für sie immer auch eine Motivation. „Arbeit ist mein Lebenselixier“, sagte sie kürzlich bei einem Auftritt in der ARD- Talkshow „Beckmann“. Vier Monate lag sie im Koma nach einer Aneurisma-Operation im Januar 2009, sie musste das Sprechen und Gehen wieder neu lernen. Zuvor galt sie als die erfolgreichste Sportmoderatorin in der ARD. Ihren Ehrgeiz hat sie bis heute nicht verloren. Immer wieder berichtet sie davon, wie sie sich zurück ins Leben kämpfe: „Aufgeben ist nicht. Das ist etwas für Feiglinge.“ Jeden Tag geht sie zur Therapie, unterstützt wird sie dabei von ihrem Lebensgefährten Rolf Hellgardt, dem sie bei der „Goldenen Kamera“ einen Heiratsantrag gemacht hatte. Das Ja- Wort haben sie sich allerdings bis heute nicht gegeben.

Fest entschlossen ist Lierhaus allerdings, wenn es um ihre Zukunft als Journalistin geht. 2014 will sie bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien dabei sein. Konkrete Pläne oder Verträge für eine Zusammenarbeit gebe es zurzeit noch nicht, heißt es bei der ARD. Lierhaus aber hat ihr Ziel fest vor Augen. Nach ihrer letzten Lotterie- Moderatorin am 29. Dezember, teilte sie Montag mit, freue sie sich „darauf, den nächsten Schritt zu machen“. Sonja Álvarez

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