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Götz George dreht eine eine "Tatort"-Folge.

© dpa

Porträt: Götz George wird wieder Schimanski sein

Götz George tritt wieder als Horst Schimanski auf. Mit keiner anderen Rolle ist der vielfach ausgezeichnete Schauspieler so eng verbunden. Die neue Folge wird nun in einem ganz besonderen Jahr gedreht und ausgestrahlt.

Als Til Schweiger kürzlich in seinem ersten „Tatort“ antrat, waren seine ersten drei Worte: „Fuck, Fuck, Fuck!“. Dieser Einstieg kann auch verstanden werden als Hommage an Götz George und seinen Kommissar Horst Schimanski, der in seinen Krimis so oft „Scheiße“ rief, dass TV-Partner Thanner alias Eberhard Feik eine Strichliste führte.

Diese Liste kann nun verlängert werden: George dreht einen neuen „Schimanski“, wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am Mittwoch bestätigte. „Loverboys“ soll die Folge heißen, die ab dem 22. Mai in Köln, Amsterdam und seinem alten Revier Duisburg gedreht wird – angesichts der Flut von neuen „Tatort“-Kommissaren wie Schweiger, Wotan Wilke Möhring, Christian Ulmen und Nora Tschirner eine Rückkehr zum „Tatort“-Prototyp schlechthin.

Für George ist es der 48. Einsatz als „Schimmi“. Ausgestrahlt werden soll die Folge noch 2013: 75 Jahre alt wird er im Juli, was aber nicht bedeute, dass die Zuschauer einen schwächelnden Ermittler zu sehen bekommen: „George ist topfit!“, versichert der WDR. Erst 2012 hatte George die wohl schwierigste Rolle seines Lebens abgedreht: In einem Dokudrama spielt er seinen Vater, den Schauspieler Heinrich George, der 1945 im sowjetischen Speziallager Sachsenhausen starb. Auch dieser Film soll 2013 gezeigt werden.

Vielfach ist George für seine Rollen ausgezeichnet worden, doch mit keiner wird er so eng verbunden wie mit Schimanski. 1981 war er der Gegenentwurf zu all den manierlichen, älteren Herren, die im deutschen Fernsehen ermittelten. Er war der Anti-Derrick, der Sätze sagte wie: „Was quatschst du mich so blöd an, du Spießer, nur weil ich ’ne Fahne habe?“ und sich mit seinen Gegnern prügelte, bis der Parka durch die Gegend flog. In einem Tagesspiegel-Interview erinnerte sich George an diesen Karrierebeginn: „Das war ein einschneidender Moment im Leben. Schimanski sagte mal: ,Wenn ich nicht Bulle geworden wäre, wäre ich Verbrecher geworden.‘ So einen wollte ich immer spielen.“

1991 schmiss George hin, 1997 gab es eine Neuauflage, nicht mehr im Rahmen des „Tatort“, sondern als eigene Krimi-Reihe. Auch die neue Folge soll nicht die letzte sein: „,Schimanski‘ lebt und über ein Ende ist nicht gesprochen worden“, teilte der WDR mit. „Scheiße“, wird Schimanski also womöglich noch öfter über die Lippen kommen. Die Liste allerdings müssen andere führen, Feik starb 1994.

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