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© Eventpress Herrmann

PORTRÄT BAR REFAELI, ISRAELISCHES SUPERMODEL: "Liebe muss sich bewähren"

Sie ist wahrscheinlich die schönste Frau rund um die Berlinale. In ihrer Heimat aber wird Bar Refaeli nicht von allen geliebt.

Kann man artiger auftreten? Bei der Gala „Cinema for Peace“ feierte das israelische Supermodel Bar Refaeli an der Seite ihres Freundes Leonardo DiCaprio den 65. Geburtstag von dessen Mutter Irmelin. Wenn sich am Valentinstag in die Welt gesetzte Verlobungsgerüchte als wahr erweisen, könnte Irmelin bald ihre Schwiegermutter werden. Engelsgleich plauderte Refaeli auch mit Michail Gorbatschow und Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel. Und als sich die Stars am Ende auf der Bühne sammelten, um Leos Mutter ein Geburtstagsständchen zu bringen, ließ der berühmte Sohn strahlend seine Kamera laufen, als wolle er seine Sehnsucht nach Familiennormalität allen zeigen. Mit Bar Refaeli könnte er freilich auf ein aufregendes Leben zusteuern.

Erst kürzlich erregte die 24-jährige Schönheit den Zorn konservativer Juden, als sie sich in Tel Aviv auf einem Plakat mit einem gleichaltrigen Laiendarsteller im Bett liegend präsentierte. Schon lange vorher hatte sie den Ärger israelischer Behörden auf sich gezogen, weil sie sich konsequent weigert, ihren zweijährigen Pflichtwehrdienst abzuleisten. Der Personalchef der Armee rief zum Boykott der Produkte auf, für die sie wirbt. Auch ihre Weigerung, in Israel Steuern zu zahlen, stößt auf Empörung.

Ihre Modelkarriere begann Refaeli bereits im Alter von acht Monaten. Viermal zierte sie das Cover der Zeitschrift „Elle“, wurde vom Männermagazin „Arena“ zum „Body of the Year 2008“ gewählt. Auch eine Schauspielkarriere hat sie in Angriff genommen.

Im vergangenen Sommer trennte sie sich von DiCaprio, mit dem sie seit 2006 eine turbulente Beziehung geführt hatte. In Berlin schmuste sie dann mit Teddi Sagi, einem der reichsten Unternehmer Israels. Aber schon im November gab es eine Wiedervereinigung mit dem „Titanic“-Star. „Liebe muss sich bewähren, in vielen Dingen, jeden Tag aufs Neue“, sagte sie einmal in einem Interview.

Als Bar Refaeli in einer israelischen Zeitung mit der Frage zitiert wurde, warum es gut sei, für sein Land zu sterben, ob es nicht besser sei, in New York zu leben, klagte sie anschließend zwar, dass man sie falsch wiedergegeben habe. Das Zitat, das großes Aufsehen erregt hatte, blieb aber in der Welt.

Insofern trat bei der Friedensgala „Cinema for Peace“ vielleicht ja auch das Rollenmodell einer jungen Generation von Israelis auf, die keine Lust mehr haben, sich ihr Leben durch Krieg beeinflussen zu lassen. Elisabeth Binder

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