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Was passiert, wenn wieder Tausende Kinder, die Überträger des Corona-Virus sein können, engen Kontakt miteinander haben, ist völlig unklar.

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Neue Regeln zur Kinderbetreuung: Jede Kita ist ein kleines Ischgl

Ab Montag dürfen viele Berliner Eltern ihre Kinder wieder in die Kita schicken. Aber sollten sie das in der Corona-Pandemie wirklich tun? Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Moritz Honert

Nun also der 27. April statt dem 1. August. Ab kommendem Montag werden in Berlin Alleinerziehende und Angehörige ausgewählter Berufsgruppen ihre Kinder wieder in Kitas und Schulen schicken dürfen. Ein Grund zur Freude?

Erstmal ja. Denn Fakt ist: Die Belastungen für die Eltern, die im Homeoffice Arbeit und Familie unter einen Deckel zu bringen haben, sind enorm. Die Kinder brauchen Kontakt zu Gleichaltrigen, um soziales Miteinander zu lernen. Und Dauerstress in den eigenen vier Wänden ist einem gesunden Aufwachsen auch nicht zuträglich.

Social Distancing in der Buddelkiste? Guter Witz!

Fakt ist aber auch: Die Sache birgt ein nicht geringes Risiko. Was die Verbreitung von Läusen, Bakterien und Viren angeht, ist jede Kita ein kleines Ischgl. Social Distancing in der Buddelkiste? Guter Witz!

Doch was passiert, wenn wieder Tausende Kinder, die Überträger des Coronavirus sein können, engen Kontakt mit andern haben, ist völlig unklar, wie der Charité-Virologe Christian Drosten jüngst nochmal mahnte.

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Bei allem Verständnis für den Druck, unter dem wir Eltern gerade stehen: Statt einfach erleichtert aufzujubeln und den Nachwuchs ab kommender Woche wieder in die Welt zu schicken, um mal wieder in Ruhe arbeiten zu können, sollte sich jeder fragen, ob er nicht doch noch eine Weile mit der Doppelbelastung leben kann.

Wenn eine verfrühte Lockerung uns bei der Bekämpfung der Pandemie um Wochen zurückwirft, ist nichts gewonnen.

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