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Meinung: Matthies meint: Wie uns Bill Gates manipuliert

Beim Untersuchen der sekundären Geschlechtsmerkmale ist bislang wenig von der Handschrift die Rede gewesen, obwohl sie doch bekanntlich Mann und Frau voneinander trennt wie sonst nur die Sache mit der Liebe. Die männliche Schrift steil, unleserlich, mit energischen Kanten und betonten Unter- und Oberlängen, die Führungsstärke und Konfliktfreude symbolisieren; die der Frau eher rund und gut lesbar, das weibliche Bedürfnis nach Harmonie und Kooperation ausdrückend, gern auch mit einem kleinen Herzchen, wo der Mann, zack, einen nachlässigen i-Punkt hinhaut.

Beim Untersuchen der sekundären Geschlechtsmerkmale ist bislang wenig von der Handschrift die Rede gewesen, obwohl sie doch bekanntlich Mann und Frau voneinander trennt wie sonst nur die Sache mit der Liebe. Die männliche Schrift steil, unleserlich, mit energischen Kanten und betonten Unter- und Oberlängen, die Führungsstärke und Konfliktfreude symbolisieren; die der Frau eher rund und gut lesbar, das weibliche Bedürfnis nach Harmonie und Kooperation ausdrückend, gern auch mit einem kleinen Herzchen, wo der Mann, zack, einen nachlässigen i-Punkt hinhaut. Na, so haben wir uns das jedenfalls gedacht, bis jetzt eine Graphologin auch diesen kleinen Unterschied dem Zeitgeist zum Fraß vorgeworfen hat: Die Schriften von Frau und Mann werden sich immer ähnlicher, sagt sie, treffen sich irgendwie rund-eckig in der Mitte. Die Schuld daran trägt, was die Graphologin nicht wissen kann, wieder einmal Bill Gates, der gestern das digitale Zeitalter ausgerufen hat, die Dekade eines Computers von Notizblockgröße, der mit einem Schreibstift bedient wird. Da würden herrische Unterlängen und romantische Herzchen nur stören, und deshalb sind wir nun alle, Mann wie Frau, zur Gleichförmigkeit verdammt. Es sei denn, wir verweigern uns und bleiben, Ätsch, Bill, beim klassischen Notizblock. Den Computer brauchen wir trotzdem - wer soll das Gekrakel sonst entziffern?

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