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Meinung: Matthies meint: Stellungskrieg im Garten

Es ist wie mit den Briefen, aus denen weißes Pulver rieselt. Harmlos, wissen wir, nur ein idiotischer Scherz.

Es ist wie mit den Briefen, aus denen weißes Pulver rieselt. Harmlos, wissen wir, nur ein idiotischer Scherz. Aber wenn doch nicht . . ? Es geht, wenn Sie entschuldigen, um Klausjürgen Wussow, der sich gegenwärtig via Zeitungen und Nachrichtenagenturen mit seiner Verflossenen einen netten kleinen Stellungskrieg liefert, der in seiner Bewegungslosigkeit Ähnlichkeiten zu den Angriffen auf die Taliban zeigt: Es kracht mörderisch, riesige Sprengsätze lassen kein Gänseblümchen im Umkreis der Familien unrasiert, aber die Fronten sind unverändert. Wir verfolgen diese Auseinandersetzung mit dem angstvollen Interesse eines Militärhistorikers, der zu dicht dran steht, und jede neue Enthüllung lässt uns schaudern: Wenn wir das jetzt lesen, werden wir dann auch so unvergleichlich hirntot? Handelt es sich um eine Art Kopfmilzbrand, der uns in ein paar Wochen alle dazu zwingt, unter höhnischem Lachen der Taliban ungefragt Details aus dem Sexleben auszuplaudern? Öffentlich Strichzeichnungen in Sachen Liebe (ich unten - du oben) zu krakeln? Es wäre das Ende der westlichen Zivilisation, wie wir sie kennen, und es wird Zeit für die Bundeswehr. Werden 3900 Soldaten reichen? Wer lenkt den Spürpanzer in Wussows Garten? Hoffen wir, dass der Verteidigungsminister nicht wieder baden geht.

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