zum Hauptinhalt
Foto: AP

© AP

Madonna: „Gib mir deine ganze Liebe“

Sie ist die Königin des Pop - und will es noch einmal wissen: Madonna bringt ihr zwölftes Album auf den Markt. Ein Porträt.

Eigentlich müsste Madonna sich das alles nicht mehr antun: ein neues Album aufnehmen, es mit viel Tamtam vermarkten, jeden Tag ein hartes Fitnesstraining durchziehen und monatelang auf Tournee gehen. Schließlich ist sie unbestreitbar die Königin des Pop, die einflussreichste Sängerin der vergangenen 30 Jahre. Über 300 Millionen Mal verkauften sich ihre Alben. Niemand – keine Lady Gaga, keine Lana Del Rey, keine Adele – wird jemals diesen Status erreichen. Die 53-jährige Madonna Louise Ciccone könnte sich also gemütlich zurücklehnen, mit ihren vier Kindern spielen und ihren Hobbys frönen (Regie führen, Schuhe designen, Kinderbücher schreiben, Schulen in Malawi finanzieren).

Doch ihr Ehrgeiz treibt sie unerbittlich an. Sie will der Pop-Welt nach dem enttäuschenden Album „Hard Candy“ aus dem Jahr 2008 noch einmal beweisen, dass sie weiterhin die Größte ist. Deshalb trat sie unlängst in der Halbzeitpause des Superbowl auf. 118 Millionen Menschen sahen die Show, bei der sie alte Hits wie „Vogue“ mit „Give Me All Your Luvin’“ verband, der ersten Single ihres am Freitag erscheinenden zwölften Studioalbums „MDNA“. Mit Nicki Minaj und M.I.A. tanzten und sangen dabei zwei der spannendsten Sängerinnen der jüngsten Zeit an ihrer Seite. Unweigerlich musste man an ihren Auftritt mit Britney Spears und Christina Aguilera denken – auch wenn es diesmal keine Zungenküsse gab, sondern nur einen ausgestreckten Mittelfinger von M.I.A.

Im Geburtsjahr der aus Sri Lanka stammenden M.I.A., 1977, kam Madonna von Michigan nach New York. Sie wollte Balletttänzerin werden, geriet jedoch in die Musikszene. 1982, dem Geburtsjahr von Nicki Minaj, hatte sie ihren ersten Club-Hit mit dem Song „Everybody“. Es folgten die ebenfalls sofort erfolgreichen Alben „Holiday“ und „Like A Virgin“. Damals erfand Madonna ihren Stil als sexy Provokateurin, den sie immer wieder geschickt variierte. Überraschende Image- und Partnerwechsel gehörten genauso zu ihrem Repertoire wie die kluge Produzentenwahl. So entwickelte sie mit William Orbit, der auch bei „MDNA“ wieder mit an Bord war, für „Ray Of Light“ (1998) einen ungewohnt triphoppigen Sound. Stuart Price saß 2005 bei ihrem letzten überzeugenden Werk „Confessions On A Dancefloor“ hinter den Reglern. Daran will sie mit dem neuen danceorientierten Album offenbar anknüpfen. Und ein paar Seitenhiebe auf Ex-Mann Guy Ritchie hat sie auch parat. Nadine Lange

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false