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Helmut Schmidt raucht Zigarette

© dpa

Helmut Schmidt und die Krim-Krise: Der Russlandversteher

Helmut Schmidt zeigt Verständnis für Wladimir Putin. Der Ex-Kanzler hält es für fraglich, ob es sich bei der russischen Annexion der Krim um einen Völkerrechtsbruch handelt. Doch die Werte des Westens dürfen nicht zur Debatte stehen.

Das ist jetzt der zweite ehemalige Bundeskanzler, der die westliche Politik gegenüber der Sowjetunion, pardon, Russland kritisiert. Aber immerhin ist es der Ex-Kanzler, der keine geschäftlichen Interessen in Putinland hat, Helmut Schmidt. Nach Gerhard „Gib Gas“ Schröder nennt er Sanktionen in bester norddeutscher „Schmidt-Schnauze“-Attitüde „dummes Zeug“. Das kann man so sehen. Die richtigen Mittel im Umgang sind diskutabel.

Schwierig wird es mit Schmidt, wenn es für ihn fraglich ist, ob es sich bei der Annexion der Krim um einen Völkerrechtsbruch handelt; und wenn er Putins Handeln „durchaus verständlich“ findet. Hier geht’s um Werte des Westens – die stehen nicht zur Debatte. Nur wenn der beliebteste Deutsche so was sagt? Die deutsche Autorität?

Der Typus des Ultra-Realisten

Zum besseren Verständnis verhilft ein Blick in die „Zeit“. Josef Joffe, Herausgeber-Kollege von Schmidt, beschreibt „Russlandversteher“. Darunter: „Der Ultra- Realist: Der redet amoralisch und deshalb ziemlich ehrlich. Er bemüht die Landkarte, die Kräfteverhältnisse und Kosten, die Führungslosigkeit des Westens und bilanziert nüchtern: Wir können nichts tun.“ Ja, das könnte uns so passen.

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