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Auch mit einer Mietpreisbremse dürften wohl die große Ketten das Bild der Einkaufsstraßen in Deutschland bestimmen.

© Kai-Uwe Heinrich

Gewerbemieten: In der Praxis könnte die Mietpreisbremse das Gegenteil bewirken

Können kleine Geschäfte durch niedrigere Mietpreise vor Verdrängung geschützt werden? So einfach dürfte die Rechnung für viele Gewerbe nicht sein.

Der Ansatz von Dirk Behrendt ist einleuchtend: Berlins Justizsenator will, dass in deutschen Innenstädten nicht nur große Ketten Läden öffnen, sondern auch inhabergeführte Geschäfte ihren Platz behalten können. Allein: Dass dieses Ziel durch eine Gewerbemietpreisbremse erreicht wird, ist unwahrscheinlich.

Schon heute zeigt ein Blick in die Praxis, dass bei der Neuvermietung vieler Gewerbeflächen häufig hohe fünfstellige Ablösen verlangt werden. Ein Faktor, der bei gedrosselten Mietpreisen an Bedeutung und damit wohl auch an Höhe gewinnen würde. Hier sind schnell Summen erreicht, bei denen Einzelunternehmer nur noch abwinken können. Und es gibt keinen Grund, anzunehmen, dass Vermieter die großen Ketten nicht auch bei gedeckelten Mieten noch für die bessere Option halten.

Zudem gibt es Nutzungen, wie Restaurants oder Clubs, deren einziges Argument in Verhandlungen mit dem Vermieter eine hohe Mietzahlung ist. Denn sie verbuchen zwar oft hohe Umsätze, gelten ansonsten wegen Lärm- und Geruchsbelästigung bis spät in die Nacht aber als eher unbeliebte Nachbarn. Die Preisbremse könnte ihre Suche nach einer Location deshalb noch schwieriger gestalten, als sie ohnehin schon ist.

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