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Meinung: Bundesliga im Fernsehen: Nicht ohne Roberto Blanco

Wir wissen nicht, ob Gerhard Mayer-Vorfelder immer genau weiß, was er sagt. Aber nehmen wir mal an, dass es vorgestern so war.

Wir wissen nicht, ob Gerhard Mayer-Vorfelder immer genau weiß, was er sagt. Aber nehmen wir mal an, dass es vorgestern so war. Dann hat der Chef des DFB via "Bild" verkündet, dass sich demnächst die Republik verändern wird. Und zwar mindestens so wie durch die Aufhebung des Ladenschlussgesetzes oder das Dosenpfand. Denn "MV" findet, dass die Bundesliga im TV ruhig erst um viertel nach acht gezeigt werden kann. So wird es wohl kommen: jeden Samstagabend eine "Fußballshow für die ganze Familie". Das klingt schrecklich, so wird es auch. Ganz viel Werbung, ganz viele Mitmachspiele, ein paar Schlagersänger zwischendurch, und, ach ja, Fußball. Profitieren soll davon Kirchs Pay-TV, denn wer Fußball ohne Roberto Blanco will, muss Premiere abonnieren. Einfach nur Fußball gab es früher schon mal, als noch niemand wusste, wie man Pay-TV schreibt. Damals hieß das "Sportschau". So was Ähnliches wird es jetzt wieder geben, kostet aber ein paar Hundert Mark im Jahr. Wo bleibt das Positive? Hier: Gut an diesem Plan ist, dass er nicht funktioniert. Schon "Ran" verliert Zuschauer, weil es zu lang zu viel Werbung und zu wenig Fußball zeigt. Auch Fußball-Fans haben Samstagabend mal ein Date, und ansonsten wenig Lust, sich "Premiere" aufzwingen zu lassen. Das Fußball-Business lief in den 90ern famos. Mehr Zuschauer, mehr Geld. Aber es gibt eine Grenze. DFB, die Liga und Kirch sind gerade dabei, sie zu überschreiten. Aus Ignoranz. Oder Gier. Oder beidem.

sr

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