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Zu meinem ÄRGER: Contergan-Opfer und Paralympics

Grünenthal entschuldigt sich, endlich! Die Medien-Woche im Blick von Schauspieler Alexander Schubert.

Herr Schubert, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

In Deutschland lagern immer noch amerikanische Atomwaffen, wie ich diese Woche wieder in Online-Portalen las. Dieser Fakt ist so ärgerlich wie unverständlich. Schlimmer noch: Die inzwischen veralteten Bestände sollen offenbar jetzt sogar modernisiert werden, was den Steuerzahler Millionen kosten wird. Wozu das? Zur „Abschreckung“? Das ist absurd. Bei der zunehmenden Globalisierung bedrohen wir mit Atomwaffen im Endeffekt doch nur uns selbst. Deshalb finde ich diese „Lass mal liegen, wer weiß wozu wir das noch brauchen!“-Mentalität einfach unverantwortlich. Kein Mensch braucht diesen Mist! Bezüglich radioaktiver Verseuchung geht doch von den weltweiten Kernkraftwerken schon genug Bedrohung aus, siehe Fukushima. Jetzt beginnt der Herbst, und hierzulande werden wir uns wieder fragen, ob man 26 Jahre nach Tschernobyl eigentlich schon wieder bedenkenlos Pilze essen kann.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?

Die gewachsene Medienpräsenz der diesjährigen Paralympics finde ich sehr erfreulich. Es ist streckenweise unfassbar, was da in London sportlich geleistet wird, und ringt mir den allerhöchsten Respekt ab. Vielleicht hat diese Medienpräsenz auch dazu beigetragen, dass der Pharmakonzern Grünenthal nach 50 Jahren – endlich – zumindest den Versuch unternommen hat, sich bei den Contergan-Opfern zu entschuldigen.

Welche Website können Sie empfehlen?

Unter www.zwischennullundeins.de gibt es einen Blog, der einem auf angenehm unaufdringliche Weise bewusst macht, dass man ein Bewusstsein hat.

Alexander Schubert, Schauspieler, immer freitags in der ZDF-„heute-show“ und ab 15.9. samstags, 23 Uhr 15, in der RTL-Sketchcomedy „In jeder Beziehung“.

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