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Proteste gegen das Ende der Netz-Neutralität am Donnerstag in Washington.

© Chip Somodevilla/AFP

US-Entscheidung zur Netzneutralität: Schneller Datenverkehr bald eine Frage des Geldes

Alle Daten gleich zu behandeln - das ist der Grundsatz der Netzneutralität. Die wurde nun in Amerika aufgeweicht.

Die amerikanische Telekommunikationsaufsicht FCC hat die strikten Regeln zur Gleichbehandlung von Daten im Internet aufgeweicht. Drei Mitglieder der fünfköpfigen Kommission stimmten am Donnerstag in Washington einem Vorschlag zu, der die Aufhebung der bisherigen konsequenten Umsetzung der sogenannten Netzneutralität vorsieht. Es wird mit Klagen gegen die Entscheidung gerechnet. Der Grundsatz der Netzneutralität besagt, dass alle Daten gleich behandelt werden müssen. Bislang war es Netzbetreibern in den USA wie AT&T, Verizon oder Comcast untersagt, bestimmten Datenverkehr zu blockieren oder zu verlangsamen, um anderen Inhalten Vorrang zu geben. Nach der neuen Regelung können Webdienste nun für eine bevorzugte Behandlung bezahlen.

Nachteile für Start-ups und alle, die weniger Geld haben

Die Netzbetreiber müssen offenlegen, ob sie Anbietern höhere Geschwindigkeiten einräumen. Online-Dienste wie Google, Facebook, Amazon und Netflix fürchten, dass sie von den Betreibern nun stärker zur Kasse gebeten werden könnten. Kritiker warnten auch, dass es gerade für große Internet-Firmen leichter sein wird, sich eine Überholspur im Netz zu kaufen - während junge Start-ups dafür kein Geld haben und benachteiligt wären. Manche Experten in Deutschland sorgen sich, dass die Entscheidung der FCC auch Auswirkungen auf die Regelung hierzulande haben könnte. (dpa)

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