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Ausgezeichnet: das maiLab mit Nguyen-Kim.

© Tsp

Preis auch für "Mädelsabende": Grimme Online Awards verliehen

Am Abend wurden in Köln die Grimme Online Awards verliehen. Zwei der Preisträger: eine Wissenschaftsshow auf Youtube und ein Instagram-Account des WDR.

Der Grimme-Online-Award ist erwachsen: Zum 18. Mal fand am Freitagabend die Preisverleihung in der Kölner Flora statt (hier die Preisträger 2017). Dort wurde der Award im Jahr 2000 auch zum ersten Mal vergeben. Mit der nicht dotierten Auszeichnung werden in mehreren Kategorien herausragende deutschsprachige Online-Angebote ausgezeichnet, die sich an die allgemeine Öffentlichkeit richten. 

Eine Auswahl: Preisträger in der Kategorie "Wissen und Bildung" wurde der Youtube-Kanal "maiLab". Die Die promovierte Chemikerin Nguyen-Kim präsentiere dort, so die Jury, in Redaktion, Grafik und Umsetzung unterstützt von Melanie Gath, "eine kleine Wissenschaftsshow vom Feinsten". Das Projekt gehört zum jungen ARD/ZDF-Angebot Funk. Wissenschaft passiere nicht nur im Labor, sondern sei Teil des Gesellschaft, sagte die YouTuberin in ihrer Dankesrede. „Ein überlebenswichtiger Teil. Und deswegen müssen wir mehr darüber reden und wir müssen es besser verstehen.“

Insgesamt waren 28 herausragende Netz-Angebote nominiert worden. Er gilt als wichtigste deutsche Auszeichnung für hochwertige Online-Publizistik.

Ein weiterer Award ging an „RiffReporter“. Die Plattform fokussiert sich ebenfalls auf Wissenschaft, Umwelt und Technologie. Das Besondere ist aber das Geschäftsmodell - „RiffReporter“ ist als Genossenschaft organisiert.

In der Kategorie "Kultur und Unterhaltung" wurde das Projekt "Bewegte Jahre. Auf den Spuren der Visionäre" vom Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg ausgezeichnet. Noch ein Gewinner in dieser Kategorie „Kultur und Unterhaltung“: das Projekt „Ein deutsches Dorf“ des 37. Abschlussjahrgangs der Henri-Nannen-Journalistenschule. Es berichte über das Leben jenseits der Großstadtmetropolen, „ohne dass sich die Autoren über ihre Protagonisten erheben würden“, erklärte die Jury. Ein weiterer Preisträger in dieser Kategorie: Mädelsabende, ein Instagram-Account des WDR, von Frauen - nicht nur - für junge Frauen.

In der Kategorie Spezial gewann das Projekt „Deutschland spricht“ von Zeit Online, wo mittels eines Algorithmus vor der Bundestagswahl gänzlich unbekannte und politisch kontroverse Paare für ein Gespräch zusammengebracht wurden.

Einen Spezialpreis für seine persönliche Leistung erhielt Raul Krauthausen, der sich durch und für das Internet für Barrierefreiheit und eine inklusive Gesellschaft einsetze.

"Das Netz ist kommunikativer Alltag geworden: Ganz gleich, ob es um aktuelle Informationen, Bildungsangebote, die digitale Aufbereitung kultureller Highlights oder gut gemachte Unterhaltung geht – das Web bedient alle Themeninteressen", sagt die Jury zum Award-Jahrgang 2018. Das zeige sich erneut durch die Bandbreite der diesjährigen Nominierungen. "Bei der Auswahl der Preisträger wurde aber auch deutlich: Publizistische Online-Angebote befinden sich aktuell in einer Phase der Konsolidierung. Die Zeit der Experimente scheint vorbei, Standards in Aufbereitung und im Storytelling für digitale Formate haben sich etabliert." Tsp

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