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Sitzt in einem türkischen Gefängnis: Der deutsche Journalist Deniz Yücel

© Fotot: dpa/Privat/Deniz Yücel

Journalistenpreis: Zeitungsverleger geben Theodor-Wolff-Preis an Deniz Yücel

Seit Wochen sitzt Deniz Yücel in türkischer Haft. Als Zeichen für die Pressefreiheit bekommt der "Welt"-Korrespondent den Theodor-Wolff-Preis. Zu den Nominierten gehören auch zwei Tagesspiegel-Autoren.

Starke Unterstützung für Deniz Yücel: Jury und Kuratorium des Journalistenpreises der deutschen Zeitungen, des Theodor-Wolff-Preises, haben einstimmig beschlossen, den in der Türkei inhaftierten Korrespondenten der Tageszeitung „Die Welt“ mit einem Sonderpreis auszuzeichnen. Sie fordern die Freilassung Yücels, der unter fragwürdigen Umständen seit sechs Wochen in Istanbul inhaftiert ist. Mit dem Sonderpreis für den deutsch-türkischen Autor solle zugleich im Geist von Theodor Wolff ein Zeichen für die Pressefreiheit gesetzt werden, die in der Türkei und an vielen anderen Orten der Welt mit Füßen getreten werde.

Darüber hinaus nominierte die Jury zwölf Beiträge in drei Kategorien sowie für das Thema des Jahres. Die Preisträger der Auszeichnung werden am Tag der Preisverleihung am 21. Juni in Berlin bekannt gegeben. Für die mit 6 000 Euro dotierte Auszeichnung in der Sparte „Meinung“ nominierte die Jury dabei die beiden Tagesspiegel-Autoren Dominik Bardow („Fußball, ich kann nicht mehr!“) und Hans Monath („Der Hochmut der Vernünftigen“) sowie Armin Käfer („Demokratie der Deppen“) von der „Stuttgarter Zeitung“.

Für die Sparte "Lokales" wurden nominiert: Amien Idries, "Die große Trauer kam erst Jahrzehnte später" (Aachener Zeitung/Aachener Nachrichten); Anja Reich, "Die Deutschmacherin" (Berliner Zeitung); Matthias Thieme, "Menschenskinder" (Berliner Morgenpost).

Die Nominierten in der Sparte "Reportage" sind: Amrai Coen und Tanja Stelzer, "Brüssel, 22. März 2016" (Die Zeit, Hamburg); Roman Deininger, "Hab' ich euch!" (Süddeutsche Zeitung, München); Marc Neller, "Der Code des Bösen" (Welt am Sonntag, Berlin).

Bei dem "Thema des Jahres" hatte sich die Jury 2017 für "Populismus" entschieden. Nominiert wurden: Bernd Kastner, "Hausbesuch" (Süddeutsche Zeitung, München); Martin Machowecz, "Wir sind dagegen!" (Die Zeit, Hamburg); Nicola Richter, "Klingt verrückt" (Süddeutsche Zeitung, München).

Der Theodor-Wolff-Preis ist die renommierteste Auszeichnung, die die Zeitungsbranche zu vergeben hat. Sie wird vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger ausgeschrieben und erinnert an den langjährigen Chefredakteur des legendären „Berliner Tageblatts“. (Tsp)

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