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Das ist fett. Steffen Henssler, 45, Restaurantbesitzer, TV–Koch, nun Entertainer mit „Schlag den Henssler“ (Pro7, Samstag, 20 Uhr 15), der Nachfolgeshow von „Schlag den Raab“. Henssler tritt dabei live in verschiedenen Disziplinen gegen einen Kandidaten an.

© obs

Interview mit Steffen Henssler: „Kein Bock auf Verlieren“

Steffen Henssler über Martin Schulz, Ehrgeiz und Tipps von Stefan Raab.

Herr Henssler, die Premiere von „Schlag den Henssler“ Anfang September musste verschoben werden. Was war da los?

Muskelfaserriss, eine Woche vor der geplanten Sendung. Ein Ausfallschritt beim Fitnesstraining. Das war gleich angeschwollen. Da waren dann drei Wochen Ruhe angesagt.

Drei, vier Wochen bei einem Muskelfaserriss? Steigen Sie jetzt nicht zu früh wieder ein? „Schlag den Henssler“ ist ja keine Quizshow, Sie sitzen nicht auf dem Hocker und lesen vom Kärtchen ab.
Keine Sorge, ich bin fit und habe offenbar gutes Heilfleisch durch meine gesunde Ernährung.

Stefan Raab hat da ja schon ein außergewöhnliches Show-Format kreiert, mit einem ehrgeizigen Moderatoren, der an Schmerzgrenzen geht. Haben Sie sich vor Ihrer Show-Premiere Tipps geholt?
Wir hatten sehr gute Gespräche. Das Entscheidende ist dieser Fokus, den Raab hatte. Du kannst diese Show am Ende des Tages nicht anders machen. Da ist ein Moderator, der sagt, das ist das Spiel, gegen den Kandidaten. Und dann musst du’s mit Vollgas spielen. Der Kandidat muss dir im Zweifel egal sein. Es ist eine Sendung, die meinem Charakter nahekommt, Spiele spielen, ehrgeizig sein.

Stefan Raab ist mit all seinen erfolgreichen Formaten bei Pro7 eine Art Show-Gott. Das muss Sie doch beeindrucken, wenn Sie in seine Fußstapfen treten.
Natürlich ist Stefan Raab eine der bedeutendsten Fernsehfiguren der letzten zehn, 15 Jahre. Ich bin vor der Glotze mit Kulenkampff, Fuchsberger, Gottschalk groß geworden, die großen Samstagabend-Shows. Manchmal sitze ich jetzt da und denke, mein Gott, du hast mit 16 deine Kochlehre gemacht, und jetzt redest du mit Stefan Raab darüber, wie ich seine Sendung übernehme. Allerdings ist das ja nicht „TV Total“. Das wäre mit dem Witz und der Satire eine andere Nummer.

Raab hat 70 Prozent seiner Duelle bei „Schlag den Raab“ gegen die Kandidaten gewonnen. Können Sie gut verlieren?
Ich habe keinen Bock auf Verlieren. Es gibt allerdings auch nichts Schlimmeres als zu Verlieren und dann den Beleidigten zu spielen, auf Krawall zu bürsten. Denken Sie an die „Berliner Runde“ mit Martin Schulz.

Gibt es da spielemäßig Schmerzgrenzen für Sie?
Nein. Ich habe bei „Grill den Henssler“ auch schon scharf gespielt, zum Beispiel in Scherben gegriffen.

Bekannt wurden Sie mit Kochshows bei Vox wie „Grill den Henssler“, danach als „Restauranttester“ bei RTL. Gibt's bei Pro7 auch Kochshow mit Henssler?
Ich habe immer nur das gemacht, worauf ich Lust hatte. Ich hätte ja auch „Grill den Henssler“ weiterdrehen können. Lassen Sie uns erst mal „Schlag den Henssler“ abwarten, wie das läuft. Dann sehen wir weiter.

Der Kochshow-Hype scheint nicht zu enden. Aus dem aktuellen TV-Programm mit: Björn Freitag, Cornelia Porletto, Tim Mälzer, Nelson Müller, Johann Lafer, Roland Trettl, Formate wie „Das perfekte Profi Dinner“, „Promis am Löffel“.
Die Formate haben sich auch verändert, in Richtung Show oder Dokutainment. Es funktioniert ja alles. Die Leute haben offenbar Interesse dran.

Sind denn die Beziehungen all dieser Fernseh-Köche untereinander nicht auch von Neid geprägt?
Es gibt welche, die kennst du, und welche, die kennst du nicht. Ich bin mit Tim Mälzer befreundet. Ich sehe da keine Bissigkeiten. Die TV-Köche, die jetzt noch da sind, haben ihren Platz gefunden. Was bei TV-Köchen allerdings erstaunlich ist: Es kommt wenig nach. Viele Jungköche machen sich vielleicht schon im Vorwege zu viele Gedanken, wie sie wirken müssen, auch bei Instagram. Statt reinzugehen und zu machen.

Mit „Schlag den Henssler“ verlassen Sie jetzt diesen recht gesicherten TV-Koch-Raum und betreten den großen Samstagabend-Show-Platz. Ein Koch wird Entertainer.
Klar. Ich wollte ja nach „Grill den Henssler“ nicht so viele Sendungen machen, es aber dafür fetter haben. Samstagabend um 20 Uhr 15, das ist fett.

Wo soll das mit Ihrem Ehrgeiz enden? Beim Comeback von „Wetten, dass….?“, moderiert von Steffen Henssler?
Ich weiß nicht, ob „Wetten, dass…?“ quotenmäßig noch mal on top sein würde. Eine Samstagabend-Show habe ich ja jetzt erst mal.

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