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Vom Bundesminister zum "Dschungelcamp"-Kandidat: Günther Krause, 65.

© dpa

Erster Ex-Politiker wird Kandidat: Günther Krause will ins "Dschungelcamp"

Sein Thema soll die deutsche Einheit werden: Günther Krause wünscht sich im RTL-"Dschungelcamp" eine Rolle als "eine Art Komoderator".

Der ehemalige Bundesverkehrsminister Günther Krause (CDU) hat sich entschlossen. Der 65-Jährige will im Januar ins RTL-"Dschungelcamp" einziehen. Doch statt Würmer zu essen oder Beziehungskram aufzuarbeiten, will Krause seine Teilnahme dazu nutzen, um über die deutsche Einheit zu sprechen. "Ich habe dazu einiges zu sagen", sagte Krause der Illustrierten "Super Illu" laut Vorabmeldung vom Mittwoch. Er stelle sich seine Rolle im Camp als "eine Art Komoderator" vor. Krause findet es wichtig, "im 30. Jahr der Einheit ein wenig Bilanz zu ziehen". Er wolle aber nicht den "abgehalfterten DDR-Promi" geben, der sich mit Bananen bewerfen lasse. Krause vollzieht damit eine Kehrtwende. Vor kurzem hatte er seine Teilnahme noch dementiert. "Es gab eine Anfrage des Dschungelcamps an mich, aber ich ziehe nicht ein“, hatte er der "Bild" gesagt. In diesem Sinne äußerte sich auch Krauses Anwalt Peter-Michael Diestel. Er gehe davon aus, dass sein Mandant nicht ins Dschungelcamp ziehe. „Wir hatten ein langes Gespräch und ich habe ihm abgeraten“, sagte Diestel der Deutschen Presse-Agentur. Er vertritt Krause seit Längerem. Die beiden kennen sich aus Wendezeiten. Diestel war letzter Innenminister der DDR. „Ich denke, er wird nicht ins Dschungelcamp gehen.“

Bewegte Biographie

Was zum Meinungsumschwung geführt hat? Vielleicht das Honorar, vielleicht Geltungsdrang? Die Biographie des 65-jährigen Günther Krause liest sich von einem bestimmten Zeitpunkt ab wie ein nicht enden wollender Abstieg. Krause hatte 1990 als Chef-Unterhändler der DDR den deutsch-deutschen Einheitsvertrag unterschrieben und war später in der Regierung von Helmut Kohl Bundesminister für besondere Aufgaben (1990-1991) und Verkehr (1991-1993). Er trat zurück, weil er unberechtigt Lohnkosten für seine Putzfrau vom Arbeitsamt kassiert hatte. Später war er als Unternehmer tätig. Vor einem halben Jahr hatte der 65-Jährige ein von ihm illegal bewohntes Haus an der Mecklenburgischen Seenplatte kurz vor der Zwangsräumung verlassen.

Ein genauer Starttermin der 13. Staffel steht noch nicht fest. Durchschnittlich sahen jede Folge mit den Live-Übertragungen aus dem australischen Dschungel gut 5,5 Millionen Zuschauer. (mit AFP)

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