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Deutscher Reporterpreis 2017: „Zeit“ und „Spiegel“ mehrfach ausgezeichnet

Am Montag wurden in Berlin die besten Reportagen ausgezeichnet. "Zeit" und "Spiegel" waren beim Reporterpreis 2017 besonders erfolgreich.

Die Wochenzeitung „Die Zeit“ und das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ sind die großen Gewinner beim Deutschen Reporterpreis 2017, der am Montagabend in Berlin vergeben wurde. „Zeit Online“ wurde in der Kategorie Datenjournalismus für die Reportage „Stadt, Land, Vorurteil“ sowie in der Interview-Kategorie für ein Gespräch mit dem britischen Rechtspopulisten Nigel Farage ausgezeichnet. Weitere Preise erhielten Reporter der „Zeit“ in den Bereichen Kulturkritik und Wissenschaftsreportage. Die Enthüllungen über das Versagen der Behörden im Fall Amri, die fünf „Zeit“-Redakteure recherchierten, brachte eine Investigativ-Auszeichnung ein.

Den Preis für die beste Reportage ging an den „Spiegel“: Markus Feldenkirchen hatte SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz während des Wahlkampfs ein halbes Jahr lang begleitet. Reporter des Magazins erhielten zudem zwei Hauptstadt-Preise und einen Preis für ein Essay über Political Correctness in den USA.

Der Reporterpreis wird seit 2009 von der Bürgerinitiative Reporter-Forum vergeben und versteht sich als Preis von Journalisten für Journalisten. Er wird in zwölf Kategorien verliehen. Aus 1612 Einreichungen sind in diesem Jahr 112 Texte und Projekte nominiert worden. Der Jury gehörten unter anderem die Journalisten Claus Kleber und Caren Miosga sowie die Autoren Axel Hacke und Ildikó von Kürthy sowie die Schauspieler Gesine Cukrowski und Ulrich Matthes an.

Per 360-Grad-Video in die Stasi-Zentrale

Weitere Preise wurden in den Kategorien Lokalreportage und Multimedia vergeben. Als bestes Web-Video siegte ein 360-Grad-Video von IntoVR, mit dem sich Besucher der ehemaligen Berliner Stasi-Zentrale in die Rolle eines Häftlings hineinversetzen können. 2015 war Tagesspiegel-Autor Nik Afanasjew mit seinem Text „Die Kids aus unserem Hinterhof“ in der Kategorie "Beste Lokalreportage" ausgezeichnet worden.

Vor der Preisvergabe hatte die Nominierung des Greenpeace Magazins eine Debatte darüber ausgelöst, ob sich dadurch der Journalismus für interessensgeleitete PR öffnet. Stärker noch wurde jedoch kritisiert, dass Frauen sowohl bei der Nominierung als auch bei den vergebenen Reporterpreisen stark unterrepräsentiert waren. sag

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