zum Hauptinhalt

Brandenburg: Massiv mysteriös

Polizei: Schüsse auf den Rapper bleiben rätselhaft Jetzt werden Zeugen für die Tat am Montag gesucht

Berlin - Nach den Schüssen auf den Berliner Rapper Massiv alias Wasiem Taha in Neukölln sind die Hintergründe der Tat weiterhin unklar. Um Zeugen zu finden, planen die Ermittler, in Kürze einen Zeugenaufruf herauszugeben – die Flugblätter sollen in Tatortnähe ausgehändigt werden. „Bislang gibt es nur das Opfer selbst als Zeugen sowie einen Kumpel, der während der Tat aber in einem Spätkaufladen war“, sagte ein Polizeibeamter.

Wie berichtet, war der 25-jährige Gangsta-Rapper am Montagabend in der Schierker Straße in Neukölln angeschossen worden. Der Täter soll vier Schüsse aus nächster Nähe auf Massiv gefeuert haben, der gerade an seinem BMW stand und telefonierte. Er erlitt einen Streifschuss am Arm und wurde ambulant in einer Klinik behandelt. Anschließend durfte er wieder nach Hause.

Bereits gestern hatten sich Ermittler über die Umstände der Tat gewundert und nicht ausgeschlossen, dass es sich um eine Inszenierung handelte, damit sich das neue Album des Sängers besser verkaufe. Kurios erscheint auch die Tatsache, dass es fast zeitgleich zur Tat bereits in Internet-Chatforen erste Meldungen über die Schüsse auf Massiv gegeben hatte. Der Sohn palästinensischer Einwanderer war gegen 22.10 Uhr durch einen Streifschuss am Arm getroffen worden. Noch während der Fahrt im Krankenwagen war von Schüssen auf den Rapper im Internet zu lesen. „Auch dieser Tatsache gehen wir nach“, sagte ein Polizeisprecher.

Allerdings könne man daraus noch nicht schließen, dass es sich um die Vortäuschung einer Straftat handele. „Es hat ja wirklich eine Tat stattgefunden: Wir haben einen Schussverletzten und Projektile gefunden. Dem werden wir natürlich nachgehen“, sagte der Polizeisprecher. Dennoch erscheint den Ermittlern die Tat sehr mysteriös: Vor allem, weil der Schütze aus nächster Nähe vier Mal auf Massiv geschossen hat – dieser aber nur leicht verletzt wurde.

Auch im Internet stritten Anhänger der Rap-Szene über die Frage, ob es sich um eine PR-Inszenierung handelte oder ob der Sänger wegen seiner aggressiven und beleidigenden Texte ins Visier konkurrierender Hip-Hopper geraten ist. Massivs Manager war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. tabu

Zur Startseite