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Der ehemalige Bundesminister Egon Bahr (r, SPD) trifft 1988 den russischen Regisseur Alexander Askoldow.

© Peter Popp/dpa

Zum Tod des russischen Regisseurs: Alexander Askoldow stirbt im Alter von 85 Jahren

Askoldows einziger Film "Die Kommissarin" wurde 1967 in der Sowjetunion verboten und erst 20 Jahre später auf der Berlinale ausgezeichnet.

Der russische Schriftsteller und Regisseur Alexander Askoldow, der mit "Die Kommissarin" Filmgeschichte schrieb, ist tot. Nach Angaben seiner Ehefrau starb er am Montag im Alter von 85 Jahren in einem Krankenhaus in der Nähe von Göteborg. Nach seiner Fertigstellung 1967 war „Die Kommissarin“ in der damaligen Sowjetunion wegen „Verleumdung der Revolution“ und „zionistischer Propaganda“ verboten worden. Der Film erzählt die Geschichte einer von der Revolution enttäuschten Kommissarin, die in den Wirren der 1920er Jahre bei einer jüdischen Familie Unterschlupf findet.

Askoldow wurde nach dem Verbot aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen und erhielt zudem Berufsverbot. „Die Kommissarin“ blieb sein einziger Film. 1992 war er in "Jagd auf Schmetterlinge" von Otar Iosseliani noch einmal in einem Cameo-Auftritt zu sehen. Erst 20 Jahre später erlebte "Die Kommissarin" seine Premiere auf dem Moskauer Filmfestival. 1988 wurde Askoldow auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. „Berlin wurde sozusagen meine zweite Geburtsstadt“, erzählte der Regisseur später. Die damalige Berlinale sei „das wahrscheinlich wichtigste Datum“ seines Lebens gewesen. In der DDR gewann Alexander Askoldow ebenfalls einen Kritikerpreis. (dpa/Tsp)

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