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Die Tanzmanagerin Bettina Wagner-Bergelt

© Britta Pedersen/ZB/dpa

Wuppertal: Neue künstlerische Leiterin am Tanztheater Pina Bausch

Nach der fristlosen Kündigung von Adolphe Binder: Bettina Wagner-Bergelt übernimmt die künstlerische Leitung am Tanztheater Pina Bausch in Wuppertal.

Die Tanzmanagerin Bettina Wagner-Bergelt übernimmt die künstlerische Leitung am renommierten Tanztheater von Pina Bausch in Wuppertal. Der Finanzausschuss der Stadt gab am Dienstag grünes Licht für die Personalie. Die 60 Jahre alte Kuratorin arbeitete lange als stellvertretende Direktorin des Bayerischen Staatsballetts in München. Der Posten am Tanztheater Wuppertal Pina Bausch ist seit vier Monaten nicht besetzt. Der Beirat hatte im Juli den Vertrag mit der bisherigen Intendantin Adolphe Binder fristlos gekündigt.

Die kaufmännische Leitung übernimmt der Belgier Roger Christmann. Er soll gleichberechtigt mit Wagner-Bergelt die Führung innehaben. Beide erklärten am Dienstag, sie wollten in der kommenden Woche ihre Arbeit aufnehmen. Wagner-Bergelt und Christmann sind für zwei Jahre verpflichtet, längstens bis Ende der Spielzeit 2020/21.

Binder war nur ein Jahr im Amt; die Kündigung ist nun ein Fall für das Arbeitsgericht. Da auch der langjährige Geschäftsführer Dirk Hesse ausscheidet, wird das Tanztheater mit komplett neuer Führung arbeiten.

Neue Impulse für das Ensemble

Zunächst gehe es darum, den Spielplan für den Rest der Saison und die anschließenden beiden Spielzeiten aufzustellen, sagte Wagner-Bergelt. Die aktuelle Spielzeit sei nur bis Februar 2019 geplant. Die Compagnie von Pina Bausch zeigt die Arbeiten der 2009 gestorbenen Künstlerin in aller Welt. Ihre ausdrucksvollen Stücke wie „Café Müller“ oder „Nelken“ sind ein Exportschlager. Seit den Anfängen in den 1970er Jahren arbeitet das Tanztheater in Wuppertal.

„Natürlich muss das Ensemble neue Impulse bekommen“, sagte die neue künstlerische Leiterin über die künftige Entwicklung. Das Ensemble hatte unter Binders Leitung erstmals zwei abendfüllende Arbeiten anderer Choreographen aufgeführt. Pina Bausch habe aber nicht ein Werk hinterlassen, „wo jeder Choreograph vorbeikommen kann“.

Parallel will die Stadt mit Experten über die künftige Ausrichtung des Tanztheaters beraten. „Ziel muss sein, das Erbe Pina Bauschs lebendig zu halten und weiter zu entwickeln“, sagte Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD). „Turbulenzen hatten wir genug.“ Er sei Wagner-Bergelt und Christmann dankbar, dass sie für die Zeit des Übergangs diesen Prozess begleiteten. Die Stadt will demnächst ein „Pina Bausch Zentrum“ auf den Weg bringen. Der Bund hat eine Förderung von acht Millionen Euro zugesagt. (dpa)

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