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Kultur: Will Smith

Diese Woche auf Platz 4 mit: „Switch“

Will Smith bekam schon zu Schulzeiten den Beinamen „Prince“ – wegen seines guten Benehmens. Folgerichtig wurde er zum Meister des „Feel-Good-Rap“: ohne Flüche, Drogen, und Gangsta-Style, geliebt von den Mädels, gehasst von den Hiphop-Boys, die etwas auf sich hielten. Erst recht, nachdem er 1990 seine TV- und Film-Karriere als schlaksiger Schlingel in schultergepolsterten Blazern startete („Prince of Bel-Air“). 25 Jahre und zwei Ehen später hat sein Oberarm so viel Umfang wie sein Brustkorb damals – und in gleichem Maße stieg auch seine Reputation als Schauspieler (Oscar-Nominierung für „Ali“). Doch wie er als Schauspieler reifte, so ließ er als Rapper nach.

Jetzt ist er mit „Switch“ wieder da, dem Lied über den Switch-A-Roo, laut Videoclip eine Art ungelenkes Händeklatschen mit rückwärtig herausgeschobenem Becken, während abwechselnd das rechte und linke Bein belastet wird. Das Lied erzählt, wie Big Willie sich einen gepflegten Club-Abend vorstellt. Die Mädels sollen sich bitte ordentlich anziehen (Vers 1). Will mischt sich trotz Star-Status selbst unter den Tanz-Mob, denn er ist ein übles Partytier (Vers 2). Schließlich gibt’s noch Nachhilfe für jene, die bewegungsarm an der Wand lehnen (Vers 3). Was das Lied verschweigt, ist Wills Bestreben, wieder „real“ zu werden. Nicht einfach, wenn man sich das Fluchen verbietet. „Why the f...k can’t love defeat hate?“. Das F-Wort hat der Familienvater mit einem lauten Piep maskiert. Aber wenn ich das F-Wort sage, und keiner hat’s gehört, hab’ ich es dann wirklich gesagt?

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