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Margaret Atwood (l.) und Bernardine Evaristo bei der Preisverleihung.

© Reuters/Simon Dawson

Wichtigster britischer Literaturpreis: Booker-Preis an Margaret Atwood und Bernardine Evaristo verliehen

Ausnahmsweise ging die Auszeichnung an zwei Autorinnen. Evaristo ist die erste schwarze Frau, die den Preis erhält. Atwood bekommt ihn zum zweiten Mal.

Der britische Booker-Literaturpreis geht in diesem Jahr ausnahmsweise gleich an zwei Autorinnen. Ausgezeichnet wurden die Britin Bernardine Evaristo und die Kanadierin Margaret Atwood, wie die Jury am Montagabend in London mitteilte. Evaristo erhielt den Preis für ihr Buch „Girl, Woman, Other“, Margaret Atwood für den Roman „The Testaments“.

Die 79 Jahre alte Atwood gehört zu den wenigen zweimaligen Gewinnern des Booker-Preises. Im Jahr 2000 hatte sie ihn bereits für das Buch „The Blind Assassin“ (Der blinde Mörder) erhalten. „Testaments“ ist eine Fortsetzung ihres Romans „Handmaid's Tale“ (Der Report der Magd) aus dem Jahr 1986. Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft in Nordamerika, das unter die Herrschaft einer theokratischen Diktatur mit dem Namen Republik Gilead geraten ist. Frauen werden in der patriarchalischen Gesellschaft massiv unterdrückt.

Evaristo erzählt in ihrem Buch „Girl, Woman, Other“ die Geschichten von zwölf Menschen, meist dunkelhäutigen britischen Frauen, deren Leben miteinander verwoben sind. Das Buch habe etwas „ausdrücklich Magisches“, befand die Jury. „Ich bin die erste schwarze Frau, die diesen Preis gewonnen hat“, sagte die 60 Jahre alte Schriftstellerin bei der Preisvergabe. Sie hoffe aber, dass sie nicht lange die einzige bleibe.

Preis mit neuem Namen

Der „Booker Prize“ ist der wichtigste britische Literaturpreis. Er ist mit 50.000 Pfund (rund 57.000 Euro) dotiert. Die beiden Gewinnerinnen teilen sich das Preisgeld. Ausgezeichnet werden Autoren, die auf Englisch schreiben und deren Werke in Großbritannien erscheinen.

Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an die nordirische Schriftstellerin Anna Burns. Sie wurde für ihren Roman „Milkman“ (Milchmann) geehrt, in dem es um die Erfahrungen einer jungen Frau in den Jahren des Nordirlandkonflikts geht.

Lange Zeit hieß der Preis „Man Booker Prize“. Im Januar gab das Investment-Unternehmen Man Group jedoch seinen Rückzug als Sponsor bekannt. Der Preis wird seit 1969 vergeben und war bis 2013 Autoren aus dem britischen Commonwealth und Irland vorbehalten, deren Romane in Großbritannien veröffentlicht wurden. Seit 2014 sind auch Autoren aus anderen englischsprachigen Ländern zugelassen. (dpa)

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