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Klassik bei Sonnenschein. Der Tag der offenen Tür bei den Berliner Philharmonikern.

© Martin Walz

Von Pierre-Boulez-Saal bis Deutsche Oper: Erschwingliche Klassik für junge Leute

Viele junge Leute denken, klassische Konzerte seien zu teuer für ihr schmales Portemonnaie. Dabei hält die Berliner Konzertlandschaft eine Vielzahl von Angeboten bereit. Wir zeigen sie hier.

Hohe Preise sind längst keine Ausrede mehr, nicht ins Konzert zu gehen. Fast alle Berliner Konzert- und Opernhäuser bieten verschiedene Möglichkeiten, für kleines Geld in den Genuss großer Klassik zu kommen. Von ermäßigten Karten bis zu komplett kostenlosen Konzerten haben wir hier die besten Angebote aufgelistet.

Ermäßigungen:

Berliner Philharmoniker: Für die von der Stiftung Berliner Philharmoniker geförderten Konzerte steht für Besucher bis zur Vollendung ihres 28. Lebensjahrs jeweils ein Kontingent von 50 Karten zur Verfügung, die nur 15€ kosten. Für die jeweiligen Konzerte können die Karten ab dem ersten Vorverkaufstag erworben werden. Davon gibt es pro Saison sieben, es gilt also den Termin im Blick zu behalten, um 8 Uhr morgens beginnt der Verkauf im Internet. Die Vorverkaufstage finden sich im Programmheft der Philharmoniker, das auch im Internet abrufbar ist.

Deutsches Symphonie-Orchester: Bei jedem Konzert des DSO besteht die Möglichkeit, an der Abendkasse ermäßigte Karten für 10€ zu erhalten. Dieses Angebot richtet sich nach der Verfügbarkeit der Karten und gilt für Schüler, Auszubildende und Studierende bis zum 27. Lebensjahr sowie Wehr- und Freiwilligendienstleistende.

Rundfunk-Sinfonieorchester: Gleiches Angebot wie beim DSO, allerdings nur für Schüler, Auszubildende und Studierende bis 27 Jahre.

Pierre-Boulez-Saal: Auch der immer noch neue Saal in Staatsopern-Nähe hat ein Angebot für junge Besucher unter 35 Jahren. Zum einen gibt es bei jedem Konzert ein begrenztes Kontingent an sogenannten Youth Tickets, die jeweils 15€ kosten. Noch billiger wird es nur mit noch etwas mehr Risiko: Alle Karten, die eine Stunde vor Konzertbeginn noch nicht verkauft wurden, werden zu Rush Tickets, die für sogar nur 12€ zu haben sind. Da wirklich alle Karten in diese Kategorie fallen, ist ein Platz in den vorderen Reihen durchaus möglich.

Konzerthaus: An der Abendkasse des klassizistischen Baus am Gendarmenmarkt gibt es, je nach Verfügbarkeit, bei jedem Konzert Ermäßigungen. Die Karten zu den vielfältigen Veranstaltungen können von Schülern, Studierenden unter 30 Jahren, Auszubildenden und Freiwilligen- oder Wehrdienstleistenden erworben werden. Der Preis ist von der jeweiligen Veranstaltung abhängig.

Komische Oper: Hinter dem nur bedingt coolen Slogan „Gönn‘ dir Oper!“ steckt eine wirklich gute Aktion: Für unter 30-jährige gibt es schon für 15€ Karten für ausgewählte Opern, Sinfoniekonzerte kosten sogar nur 10€. Der Verkauf erfolgt allerdings nur an der Opernkasse oder telefonisch.

Staatsoper: In der Oper Unter den Linden gibt es verschiedene Möglichkeiten, im frisch renovierten Haus Musik zu erleben. Wer unter 30 ist und entweder zur Schule geht, studiert, eine Ausbildung macht oder einen Freiwilligen- beziehungsweise Wehrdienst absolviert, erhält folgendes Angebot: Vier Wochen vor der Vorstellung gibt es Karten zum halben Preis solange der Vorrat reicht. Für unter 18-jährige gilt dieser Rabatt sogar ohne zeitliche Beschränkung. Bei den regelmäßig stattfindenden Familienvorstellungen bezahlen Jugendliche unter 18 Jahren auf allen Plätzen 10€, falls die Eltern mitkommen bezahlen diese den Originalpreis. Auch dieses Angebot ist begrenzt, alle ermäßigten Karten können zudem nur an der Opernkasse oder per Telefon gekauft werden.

Deutsche Oper: Die Deutsche Oper hat ein ganz ähnliches Angebot, allerdings muss man hier noch spontaner sein. Erst eine Woche vor der Vorstellung gibt es an der Opernkasse die ermäßigten Karten, der Rabatt beträgt 25% für Studierende und Auszubildende und 50% für FSJ/FÖJ-Leistende, Wehrdienstleistende und Schüler bis 21 Jahre. Eine Stunde vor Vorstellungsbeginn werden außerdem an der Abendkasse Karten für nur 15€ angeboten. Dieses Angebot gilt für alle zuvor genannten Gruppen. Ebenso wie bei der Staatsoper gibt es zusätzlich noch die Familienkonzerte, die den gleichen Konditionen unterliegen.

Neuköllner Oper: Die Neuköllner Oper gibt es mittlerweile auch schon seit über 40 Jahren und genauso lange steht das Theater für ein unkonventionelles Programm. Hier wird jede Art von Musiktheater geboten, vom Musical über die Operette bis hin zur Oper – und das zu verhältnismäßig günstigen Preisen. Ermäßigte Karten gibt es schon für 11€, die regulären Tickets ab 17€.

Kostenlose Angebote:

Berliner Philharmoniker, Teil 2: Am 4. September starten wieder die Lunchkonzerte der Berliner Philharmoniker. Jeden Dienstag um 13 Uhr spielen im Foyer der Philharmonie Musiker verschiedener Berliner Ensembles 45-minütige Konzerte. Das Ganze ist bis auf das angebotene Essen kostenlos und bietet eine gute Gelegenheit, Profi-Musiker in lockerem Rahmen zu erleben.

Hochschule für Musik Hanns Eisler/Universität der Künste: Die Studierenden der Berliner Musikhochschulen spielen regelmäßig Konzerte, um das Musizieren vor Publikum zu üben. Diese sind grundsätzlich kostenlos und auf einem ziemlich hohen Niveau. An der Hanns Eisler werden außerdem einzelne Konzerte für 8€ (5€ ermäßigt) angeboten, dabei handelt es sich zum Beispiel um die Exzellenzkonzerte, bei denen die besten Studierenden ihr Können zeigen dürfen.

Arte concert: Wer klassische Musik lieber auf der Couch genießt, findet bei arte concert eine große Auswahl an Aufnahmen verschiedenster Konzerte. Vor allem im Sommer werden auch ausgewählte Konzerte mancher Festivals im Livestream übertragen, momentan zum Beispiel Young Euro Classic. Website: www.arte.tv

Hinweis: Auch bei den meisten hier nicht genannten Berliner Orchestern und Chören gibt es Ermäßigungen. Diese sind grundsätzlich an der Abendkasse zu erfragen. Alle genannten Angebote gelten nur gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises. Auch abseits der ganz großen Namen finden in Berlin viele tolle Konzerte statt. Ein paar Tipps finden sich auf folgenden Websites: www.berlin.de, www.zitty.de, www.klassik-in-berlin.de

Elias Pietsch

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