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Zu den beliebtesten Berliner Bühnen gehört der Friedrichstadt-Palast. Szene aus der neuen Show "Arise".

© AFP/Tobias Schwarz

Verschärfung der Corona-Regeln in der Hauptstadt: Was 2G für die Kultur in Berlin bedeutet

Ab dem 15. November gilt flächendeckend für die Berliner Kulturszene die 2G-Regel. Senator Klaus Lederer war lange dagegen.

Bis zuletzt hat sich Berlins Kultursenator Klaus Lederer dagegen gesträubt, den Zutritt zu den Berliner Bühnen und Konzertsälen auf Geimpfte und Genesene zu beschränken. Als aufrechter Linker ging es ihm darum, so lange wie möglich die „kulturelle Teilhabe“ für alle aufrechtzuerhalten, also auch für Menschen, die lediglich getestet sind.

Aufgrund eines Senatsbeschlusses existierte zwar seit Oktober die Option für 2G in der Kulturszene der Hauptstadt, doch Lederer bat die Intendant:innen ausdrücklich darum, weiter bei 3G zu bleiben. Bis auf ein paar private Veranstalter hielten sich auch alle daran. Lediglich „Tanzlustbarkeiten“ in den Clubs waren bisher schon flächendeckend nur für Geimpfte und Genesene möglich.

Bis zu 2000 Personen sind in den Sälen zugelassen

Nun aber erfolgt aufgrund der rasant steigenden Corona-Fallzahlen und der draus resultierenden neuen Senatsrichtlinie ab Montag, den 15. November, doch eine zwingende Umstellung auf 2G im gesamten Kulturbereich. Wie gewohnt, will der Kultursenator zunächst den Verantwortlichen der 200 betroffenen Institutionen Rede und Antwort stehen. Ihnen will er bei Videokonferenzen die Änderungen das geänderte Hygienerahmenkonzept im Detail erläutern.

Auf Tagesspiegel-Anfrage erklärte Lederers Pressesprecherin Anja Scholtyssek, dass sich abgesehen von den Zugangsbeschränkungen zunächst grundlegend wenig ändert. In geschlossenen Räumen mit modernem Klimaanlagen dürfen sich weiterhin bis zu 2000 Personen versammeln.

Die Häuser entscheiden, ob Maske getragen werden muss

Die Verpflichtung zum Tragen einer Maske besteht in den Kultureinrichtungen bei 2G-Veranstaltungen nicht, es ist aber möglich, dass einzelne Häuser diese individuell einfordern. Die Staatsoper verlangt ab dem heutigen Freitag das Tragen mindestens einer medizinischen Maske auch während der Vorstellung. Eine Vollbelegung der Säle ist weiterhin möglich, aber ebenfalls nicht verpflichtend. Die Komische Oper und das Konzerthaus verkaufen beispielsweise nur 50 Prozent ihrer Karten, um einen Abstand von einem Meter zwischen den Besucher:innen anbieten zu können.

Personal, das direkten Publikumskontakt hat, muss geimpft oder genesen sein. Auf der Bühne jedoch gelten andere Bedingungen. Hier reicht auch ein aktueller Test aus, wenn es sich um Personen handelt, „die künstlerische Darbietungen aufführen oder sonst für den Ablauf der Veranstaltung unabdingbare, nicht von anderen Personen vertretbare Beiträge einbringen.“

Die Kinder und Jugendlichen, um deren kulturelle Teilhabe es Klaus Lederer nach eigenen Angaben bei seinem Eintreten für 3G besonders ging, sind übrigens von der Umstellung auf 2G nicht betroffen. Sie erhalten weiterhin Einlass, wenn sie nur getestet sind.

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