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Tom Schilling spielt in "Fabian oder Der Gang vor die Hunde" von Dominik Graf mit einem, einem der 15 Berlinale-Wettbewerbsfilme 2021.

© dpa/Hanno Lentz/Lupa Film

Tom Schilling, Sandra Hüller, viele mehr: Das ist das Bären-Line-Up der Berlinale 2021

Carlo Chatrian gibt das Hauptprogramm der 71. Berlinale bekannt. Es ist pandemiebedingt kleiner als sonst. Der Wettbewerb versammelt 15 Weltpremieren.

Gleich vier deutsche Filme sind für den Wettbewerb der 71. Berlinale angekündigt, die zunächst nur als digitales Branchenevent von 1. bis 5. März stattfinden wird: Dominik Grafs Kästner-Verfilmung "Fabian oder Der Gang vor die Hunde", Maria Schraders "Ich bin dein Mensch" mit Sandra Hüller, ein Science-Fiction-Setting vor der Kulisse des Pergamonmuseums, wie Festivaldirektor Carlo Chatrian am Donnerstagmorgen erläuterte, Maria Speths Dokumentarfilm "Herr Bachmann und seine Klasse" über eine Schulklasse als Labor der Gesellschaft und "Nebenan", der Debütfilm des Schauspielers Daniel Brühl über eine Kneipe in Prenzlauer Berg. Brühl spielt selber die Hauptrolle.

Insgesamt versammelt das Line-Up der zweigeteilten Berlinale, die mit einem Publikumsfestival im Juni ihre zweite Etappe erleben soll, 15 Weltpremieren im Bären-Wettbewerb. Dazu gehören "Petite Maman" von Céline Sciamma, die 2011 im Panorama mit "Tom Boy" gefeiert wurde und in Cannes mit "Porträt einer Frau in Flammen" Furore machte, Filme von Xavier Beauvois aus Frankreich und Radu Jude aus Rumänien sowie der teils in Berlin gedrehte Actionfilm "Introduction" des Koreaners Hong Sangsoo und "Wheel of Fortune und Fantasy" von Ryusuke Hamaguchi.

Bence Fliegauf aus Ungarn, der 2012 mit "Just the Wind" einen Silbernen Bären gewann", ist mit "Forest - I See You Everywhere" dabei und aus Iran kommt wieder ein Film, der um das Thema Todesstrafe kreist, so wie der Goldbären-Gewinner 2020, "There Is No Evil": In "Ballad Of A White Cow" geht es um eine Frau, deren Ehemann zu Unrecht hingerichtet wurde. Die Hauptdarstellerin Maryam Moghaddam ist auch Ko-Regisseurin, neben Behtash Sanaeeha.

Auffallend: Kein einziger Film aus dem Filmland Nr. Eins, den USA, tritt im Wettbewerb an, auch keiner aus Großbritannien. Die englischsprachige Welt ist 2021 lediglich in den Specials vertreten, also außer Konkurrenz, mit einem Dokumentarfilm über Tina Turner, einem US-Debütfilm von und mit Natalie Morales, "Language Lessons" und Kevin MacDonalds "The Mauretanian" mit Jodie Foster und Benedict Cumberbatch. Außerdem in den Specials: eine Doku über Lucio Dalla und aus Deutschland "Je suis Karl" von Christian Schwochow, Marc Bauders "Wer wir waren" nach dem Buch von Roger Willemsen und "Tides" von Tim Fehlbaum (Deutschland/Schweiz).

Auch die Programme der anderen Sektionen wurden inzwischen bekanntgegeben. In der zweiten Wettbewerbs-Reihe Encounters sind u.a. Werke von Denis Côté und die Schweizer Produktion „Das Mädchen und die Spinne“ mit Henriette Confurius zu sehen.

 Das Leitungs-Duo der Berlinale, die Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek und der künstlerische Direktor Carlo Chatrian geben das Hauptprogramm der 71. Berlinale bekannt.
Das Leitungs-Duo der Berlinale, die Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek und der künstlerische Direktor Carlo Chatrian geben das Hauptprogramm der 71. Berlinale bekannt.

© dpa/Jens Kalaene

Zu den 19 Titeln der Panorama-Sektion zählen "Die Welt wird eine andere sein" von Anne Zohra Berrached („24 Wochen“) über die junge Medizinstudentin Asli sowie Ronny Trockers Familiendrama „Der menschliche Faktor“ mit Mark Waschke und Sabine Timoteo.

Die 71. Berlinale hat ihr Programm pandemiebedingt deutlich abgespeckt. Insgesamt werden in den Sektionen rund 160 Titel präsentiert, einschließlich der Kurzfilme und der Retrospektive. 2020 waren es 341 Filme.

Die Filme werden im März auf dem ausschließlich für Fachbesucher zugänglichen European Film Market gezeigt sowie den Jurys, die physisch vor Ort sind. Die Wettbewerbs-Jury setzt sich diesmal ausschließlich aus Bären-Gewinnern zusammen, darunter die Ungarin Ildikó Enyedi, die Bosnierin Jasmila Zbanic und der Iraner Mohammad Rasoulof, der 2020 den Goldenen Bären gewann und in Teheran im Hausarrest sitzt. Beim trotz Corona hoffentlich möglichen Publikumsevent im Juni hofft Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek auf ein "sinnliches Erlebnis" und ein "großes Fest für das Kino".

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