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Peter Maus 2013 als Mime im "Rheingold" an der Deutschen Oper

© Bettina Stöß

Tenor Peter Maus ist tot: 39 Jahre lang war er der Deutschen Oper treu

Peter Maus war ein Ensemblesänger, wie ihn sich jeder Intendant wünscht: uneitel, kollegial und vielseitig. Jetzt ist der Tenor mit 74 Jahren gestorben.

39 Jahre lang gehörte er zum Ensemble der Deutschen Oper Berlin: Peter Maus war das, was man eine Stütze des Hauses nennt. Als der lyrische Tenor mit der schlanken Höhe 1974 in Charlottenburg engagiert wurde, im Alter von 25 Jahren, entwickelte er sich schnell zum Publikumsliebling, mit Buffo-Rollen wie dem Wenzel aus der „Verkauften Braut“, dem Pedrillo aus Mozarts „Entführung aus dem Serail“ oder auch dem Don Curzio aus „Figaros Hochzeit“.

Aber auch in dramatischen Werken hat der 1948 in Bayreuth geborene Sänger in seinen Jahrzehnten an der Deutschen Oper große wie kleine Rollen übernommen, ebenso wie bei Uraufführungen, insgesamt war er hier in 70 verschiedenen Bühnenwerken zu erleben.

Neben seiner Musiktheaterarbeit war Peter Maus aber auch ein gefragter Oratorien-Sänger, vor allem als Evangelist in den Bach-Passionen.

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Von 1982 bis 2002 konnte man den Tenor zudem in Nebenrollen bei den Bayreuther Festspielen erleben. Besonders eindrücklich ist sein blinder Hirte aus dem Finalakt des „Tristan“ in Erinnerung, in der legendären Inszenierung von Heiner Müller. Diese Partie sang er oft auch an der Deutschen Oper, zuletzt noch 2019. „Überschätze dich nicht, dann werden dich andere schätzen“, lautete das Credo des Tenors, dessen uneitles Künstlertum seine Ensemblekolleg:innen sehr zu schätzen wussten.

Zu seinem offiziellen Abschied von der Deutschen Oper hatte Peter Maus 2013 den Mime in Wagners „Rheingold“ gesungen. Für den April kommenden Jahres war er engagiert, um in Puccinis „La Bohème“ den Alcindoro zu geben, den Begeleiter Musettas im „Quartier Latin“-Akt. Doch dazu wird es nicht mehr kommen: Im Alter von 74 Jahren ist Peter Maus jetzt nach kurzer Krankheit in seiner Wahlheimat Berlin gestorben.

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